(Um 1512)—1514 nach Febr. 21.
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Marpurg*) und miteidgesellen der scheffen, Hansen Greben1 2) als
ein mitburgir, Pfeffersacken3) als ein beiwoner ufs raithaus zu
Marpurg dinstags am abent kathedra Petri (Febr. 21) erfurdert,
inen vorgehalten, das sie auch, wie wir andern getain, gelubde tun,
soliche einigunge erst uf dem Spis und folgens durch u. g. f., pre-
laten, graven, ritterschaft und stedden als gemein lantschaft des
furstentumbs Hessen zu Treysa4) ernuwert und declarirt, mit uns
zu halten, haben gedachte dri solichs zu tun gewegert und sonderlich
gesagt Ludwig Ort den andern morgen zu sieben uhern, sei er
ein from man, er wolle widerkomen und die gelubde tun; ader
do er zu uns komen solt, ist er uns allen zuwider ufs slos gereten5).
2. .. . Haben wir alle gut gewissens, alle widerwertigkeit,
wir vom slos und Ludwig von Boyneburg gehabt, das die Ludwig
Orth und die andern zwene uns zuwider gepracticirt und vorgeschlagen
haben, sunderlich itzt zum letzsten die schlangen in ein wagen fol
hauwes verwickelt uns zu grossem nochteil heimlich ufs slos zu
brengen understanden.
3. . . . Das dieselben dri, Pfeffersack, Ludwig Ort und Hans
Grebe, uns itzt am lesten uf unsir gütlich und freuntlich zuschriben
schriftlich ufgemessen, das wir Marpurg und das land zu Hessen
unserm g. jungen hern entwenden und dem herzogen von Gulch
und Berge ubirgeben wollen, und uns also böser dan vorrider
geschulden, das uns allen leip, sele, ere und gut bedreffen ist.
4. . . . Haben wir alle gut gewissens, das die von Marpurg
in beisein Ludwig Orts mit vieler muhe und arweit den zolle zu
Marpurg von u. g. h. von Hessen erlangt haben6), aber unangesehen,
das Ludwig Ort ein mitburgir und miteidsgeselle, hot er die von
Marpurg umb solichen zolle brocht und inen angewandt.
Item hetten die von Marpurg gare in vielen stucken zu clagen,
lossen sie dismols beruwen, wird sich zu seiner zeit erfinden, dan
uffentlich ist, das Ludwig Ort den von Marpurg in allen iren ge-
wonheiten, freiheiten und Privilegien zuwider erfunden ist. Darumb
der junghern vom auschos, burgman und eines raits, darzu der
zunft und ganzer gemein meinu(n)g und beschlos, das man die dri
in kein weg zu Marpurg wider vor burger, beiwoner ader ampt-
lude liden solle, sonder von iren gutem den Unkosten, die von
Marpurg in disem handel gelidden, dwiel sie solichs ein ursach seint,
zu bezalen.
Gleichseitige Niederschrift Ortsrepositur Marburg; Papier.
1) Rentmeister daselbst.
2) Vgl. Nr. 193, 194.
3) Vgl. Glagau S. 377.
4) 1514 Febr. 10. Vgl. Glagau 192 Nr. 78.
5) Im Schloß befand sich das Regentschaftsmitglied Hermann Schenk.
(Glagau S. 219). Der Bericht des Vorgangs durch Ludwig Ort an die Regenten
bei Glagau S. 208 Nr. 91, wo als Datum mittwoch nach Valentini (Febr. 15)
angegeben ist. Das Schreiben ist acht Tage später anzusetzen.
6) Nach den Stadtrechnungen muß dies 1497 geschehen sein; die Stadt
führte einen Teil des Zolls an den Landgrafen ab.
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Marpurg*) und miteidgesellen der scheffen, Hansen Greben1 2) als
ein mitburgir, Pfeffersacken3) als ein beiwoner ufs raithaus zu
Marpurg dinstags am abent kathedra Petri (Febr. 21) erfurdert,
inen vorgehalten, das sie auch, wie wir andern getain, gelubde tun,
soliche einigunge erst uf dem Spis und folgens durch u. g. f., pre-
laten, graven, ritterschaft und stedden als gemein lantschaft des
furstentumbs Hessen zu Treysa4) ernuwert und declarirt, mit uns
zu halten, haben gedachte dri solichs zu tun gewegert und sonderlich
gesagt Ludwig Ort den andern morgen zu sieben uhern, sei er
ein from man, er wolle widerkomen und die gelubde tun; ader
do er zu uns komen solt, ist er uns allen zuwider ufs slos gereten5).
2. .. . Haben wir alle gut gewissens, alle widerwertigkeit,
wir vom slos und Ludwig von Boyneburg gehabt, das die Ludwig
Orth und die andern zwene uns zuwider gepracticirt und vorgeschlagen
haben, sunderlich itzt zum letzsten die schlangen in ein wagen fol
hauwes verwickelt uns zu grossem nochteil heimlich ufs slos zu
brengen understanden.
3. . . . Das dieselben dri, Pfeffersack, Ludwig Ort und Hans
Grebe, uns itzt am lesten uf unsir gütlich und freuntlich zuschriben
schriftlich ufgemessen, das wir Marpurg und das land zu Hessen
unserm g. jungen hern entwenden und dem herzogen von Gulch
und Berge ubirgeben wollen, und uns also böser dan vorrider
geschulden, das uns allen leip, sele, ere und gut bedreffen ist.
4. . . . Haben wir alle gut gewissens, das die von Marpurg
in beisein Ludwig Orts mit vieler muhe und arweit den zolle zu
Marpurg von u. g. h. von Hessen erlangt haben6), aber unangesehen,
das Ludwig Ort ein mitburgir und miteidsgeselle, hot er die von
Marpurg umb solichen zolle brocht und inen angewandt.
Item hetten die von Marpurg gare in vielen stucken zu clagen,
lossen sie dismols beruwen, wird sich zu seiner zeit erfinden, dan
uffentlich ist, das Ludwig Ort den von Marpurg in allen iren ge-
wonheiten, freiheiten und Privilegien zuwider erfunden ist. Darumb
der junghern vom auschos, burgman und eines raits, darzu der
zunft und ganzer gemein meinu(n)g und beschlos, das man die dri
in kein weg zu Marpurg wider vor burger, beiwoner ader ampt-
lude liden solle, sonder von iren gutem den Unkosten, die von
Marpurg in disem handel gelidden, dwiel sie solichs ein ursach seint,
zu bezalen.
Gleichseitige Niederschrift Ortsrepositur Marburg; Papier.
1) Rentmeister daselbst.
2) Vgl. Nr. 193, 194.
3) Vgl. Glagau S. 377.
4) 1514 Febr. 10. Vgl. Glagau 192 Nr. 78.
5) Im Schloß befand sich das Regentschaftsmitglied Hermann Schenk.
(Glagau S. 219). Der Bericht des Vorgangs durch Ludwig Ort an die Regenten
bei Glagau S. 208 Nr. 91, wo als Datum mittwoch nach Valentini (Febr. 15)
angegeben ist. Das Schreiben ist acht Tage später anzusetzen.
6) Nach den Stadtrechnungen muß dies 1497 geschehen sein; die Stadt
führte einen Teil des Zolls an den Landgrafen ab.
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