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Küch, Friedrich [Bearb.]
Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Marburg (Band 1): 1918 — Marburg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.41405#0372
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350

Urkunden und Akten.

A. Reinkonzept mit Korrekturen von Valentin Breul, Ortsrepositur Marburg;
Papier. — B. Ausfert. Stadtarchiv; Papier mit eigenhändigen Unterschriften
Philips 1. z. Hessen ssc-, ferner p(rinceps) vidit atque commisit, Valentinus Breul ssc.;
Außenadresse mit praesentatum 20. Februarii a. 45; Verschluß sieget.
270 a. (1545 Ende Febr.).
Der Statthalter an der Lahn Georg von Kolmatsch und
die Universität Marburg an den Landgrafen Philipp.
Markt- und Wachtordnung: Markt- und Wachtmeister; Holzfuhren.
Beantworten das Schreiben des Landgrafen (Nr. 270).
Daruf erstlich e. f. g. bewilligung nach wir den mark- und Wacht-
meister in e. f. g. namen den 1. Januarii angnommen, inen und
die knecht mit gebürlichen eiden und pflichten beladen, die beide
ampt zum treulichsten zu versehen, e. f. g. bevelh und Ordnung,
so itzo gestelt oder furters ufgericht werden, zu halten, denselben
treulich und unparteilich nachzusetzen etc., dem er auch also nachzu-
setzen gelobt und geschworn. Und sind wir rector und professores daruf
willig, ime jarlichs die 25 g. und den knechten, wies vormals abgeredt,
ire besoldung zu erlegen. Daruf gedachter markmeister undertenig
gepeten, ime die bestellung zu verfertigen. Da nun e. f. g. hirin kein
ferrer bedenken, haben dieselb ime seine bestellung geben zu lassen.
Schicken auch e. f. g. die ordnung vermuge derselben bevelh hirmit
widerumb zu, furters gnediglichen zu underschreiben und zu versiglen.
Zum andern die holzfure betreffen, haben wir die amptknecht,
oberfurster und etzliche verstendige bauren furbescheiden und erst-
lich befunden, das allenthalben clage, das kein holz zu bekommen,
wiewol der oberfurster anzeigt, das an etlichen orten des Burck-
walts holz gnug zu erlangen, welchs aber diser stadt, auch den
umbligenden dorfschaften zu holen entlegen. Darumb zum höchsten
vonnoten, mit e. f. g. zutun dahin zu handlen, wo das holz sonder
e. f. g. nachteil umb geburliche bezalung zu bekommen. Haben
demnach mit den bauren us den ampten gehandlet und inen fur-
geschlagen, do bei e. f. g. an gelegenen orten im Burckwalt oder
sonsten etliche clofter holz vermuge e. f. g. Ordnung*) zu hauen
erhalten, was inen von der clofter hieher zu furen gegeben werden
solt. Es haben sich aber die baursmenner in nichts begeben wollen,
sondern gesagt, do imants holz hett, solt ufs nechst mit irer einem
uberkommen. Wem dan zu faren gelegen, mit dem hett man zu
handlen, daruf sie auch beharret. Dweil nun ohne e. f. g. zwank
mit inen nit zu handlen, so wer in dem unser bedenken, doch in
alle wege zu e. f. g. gestelt, das erstlich alhir im ampt allen, so
holz in die stadt zu verkeufen pringen wolten, solchs nach e. f. g.
ordnung zu clafter gehauen, auch in das maß alhir gelegt werden
muste, und Winterszeit für ein clafter virzig alb., sommers aber
34 alb. geben wurde. Desgleichen solt auch von einer clafter holz
usm Burckwalt, do der baursman die uf seinen costen hauen und
hieher furen (!), gegeben werden. Wolt aber ein burger das holz

1) Vgl. die Forst- und Jagdordnung von 1532 Apr. 3, Landesordnungen I
Nr. 18 S. 58ff.
 
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