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374

Urkunden und Akten.

aber das keiner mher gewins ufs mott, dan 2 albus schlagen dorfe,
oder wie ime sonst am fueglichsten zu tun sei.
1553 donnerstags nach praesentationis Mariae (Nov. 23).
Des vorkaufs halben in der frucht ist, inmassen zunft und
gemein gestrigs tags auch vor gute angesehen haben, beschlossen,
das keiner ufm markt einige frucht uf vorkauf sammele, aber ufm
lande mochte ein ieder kaufen und hereinpringen, doch das daruf
gesehen, das die frucht vom vorkaufer nit verteuwert, sonder ein
zimlicher verdienst daruf gesetzt werde, das auch keinem burger
und inwoner zu Marpurg vergönnet, nachgelassen oder gestatet
werden solte, in ganz keine weise einige frucht vor Walpurgis
ußerhalp dieser stadt zu verfuren oder zu verkaufen.
1553 am nuwen jarsabend (Des. 31)
ist der honig, da schmalband umb 11 taler und Bremerband
umb 13 taler gekauft, gesetzt die maes uf 6lj2 albus.
1554 donnerstags nach trium regum (Jan. 11).
Sol der vorkaufx) uf dem lande vermöge unsers g. f. und
hern vor ufgerichter Ordnung ganz bei- und absein, auch von den
rentmeistern und beampten daruf gesehen werden, das der abge-
stelt, es belange burger oder usman. Da aber ein burger heute
und reuwe filwerk uf dem lande wurde ufkaufen und alhier in die
stadt pringen, der sol sie des loberhandwerks meistern anbieten
und umb ein zimlichs der zunft verkaufen, doch sol zuvor solcher
heute und filwerks halben kein vorkauf sein, die zunft damit zu
verteuren. Aber alhier in der stadt sol es inhalt des zunftbriefs
gehalten werden, das kein burger in der stat Marpurg heude noch
rau filwerk in der lober zunft gehörig, kaufen sol, es were dan
zu seiner eigen haushaltung und zu notturft seins handwerks, doch
mit entrichtung des schleischatzs, inhalt des zunftbriefs. Da aber
einer darüber heude in der stadt ufkaufen wurde usserhalp seiner
haus- und handwerks notturft, sol unserm g. f. und hern und der
zunft von iedem stuck sechs Schilling zu geben schultig sein.
1554 donnerstags nach Medardi (Juni 14).
Zu gedenken, daruf bedacht zu sein, ob man diß orts ein
viechmark anrichten mocht.
Ratsprotokoll.

282. 1547 Sept. 15—1552 Dez. 22.
Stadtratsbeschlüsse wegen der Mädchenschule der Klara
von Low enstein.
1547 donnerstags nach exaltationis crucis (Sept. 15).
Bürgermeister und rait haben Clären von Lewenstein2), damit
sie der burger tochtere desta vleissiger underrichte und mit be-

1) Vgl. Nr. 306.
2) Sie war die Tochter Johanns v. Löwenstein gen. Schweinsberg, ver-
mählt mit Theodor Herden zu Treysa und die Mutter des 1538 geborenen
späteren Superintendenten Helfrich Herden. Vgl. Strieder, Gelehrtengeschichte V
S. 463. Die Mädchenschule hat sie wohl als Witwe gegründet.
 
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