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Küch, Friedrich [Bearb.]
Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Marburg (Band 1): 1918 — Marburg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.41405#0421
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1553 Febr. 9 — 1553 Mai 8.

399

Item die hemel komen usm lande, schad sein f. g. an schneid-
hemeln, darzu am zoll der wolln, bekommen auch kein dorf, es
seien vorkeufer darin, welche das viech mit heufen samlen und das
land an fleisch arm machen wurden. So haben die metzler alhie
iren besten ort, da hinaus fleisch zu bekommen. Wan derwegen
die von Battenperg ein viechmargt haben solten, wurden nit allein
die vorkaufer, sonder auch gemeinlich ein ieder sein viech uf Zu-
kunft des margts unverkauft hinterhalten. Derwegen mit allem
ernst darwider gestrebt werden sol, das den Battenpergischen, die
auch onedes eins margts entraten mögen, kein viechmargt gestatet
werde. Item die in dorfen treiben die hendel und die in stedten
müssen verterben. Item solchs alles sol in ein supplication gestelt
werden. Darneben auch, das den metzlern von Giessen ein zirk, da
sie mit viechkaufen pleiben mochten, nemlich das sie Fronhusen,
gericht Lahre und Gladenpach meiden musten, geordent werd,
damit die hofhaltung und universitet desta pesser erhalten werd.
Ratsprotokoll (Simon Hirtz). — In dem Protok. von 1554 donnerstags nach
trium regum (Jan. 11) steht: Der von Battenberg begerten jarmarkt halben sol
der her stathalter bericht werden. Solchs konte keiner stat also beswerlich
sein als dieser Stadt. Dan wir haben diß orts kein weide noch geprauch, das
wir viech ziehen, sonder mussens alles von daussen herinpringen. Wan nu in
iedem flecken umbhere ein viechmarkt ufstehen und das viech über häufen ge-
samlet und vertrieben werden solte, so were diese Stadt verterpt, mit bitt, die
viechmarkte nit zuzelassen. Wo aber die Battenperger oder andere ausserhalp
des viechs markt halten wolten, were dieser stat, soferr es derselben markten
nit zu nahe, nit zugegen.

303, Marburg 1553 Mai 8.
Land gräfliche Ordnung betr. den Verkauf des Brennholses
in Oberhessen').
Ordnung wie es hinfurter mit verkaufung des brennholzes an
der Loine gehalten werden soll.
Buchenholz. — Sollen allewege vier cloftern den breuern umb
sechszehen albus, aber den andern, so nicht brauen, umb achtzehen
albus gegeben und verkauft werden, und sollen sie in allewege das
holz und die gloftern selbst hauen lassen und verlormen.
Eichenholz. — Das da steet und zu brennen gehauen wirdet,
sollen vier cloftern vor vierzehen albus gegeben werden.
Birkenholz. — Das man zu klaftern heuet, soll vor vier cloftern
funfzehen albus gegeben werden.
Aspenholz. — Das man zu clofter heuet, soll vor vier cloftern
vierzehen albus gegeben werden.
Hainbuchenholz. — Das man zu clofter heuet, sollen vor vier
cloftern sechszehen albus gegeben werden.

1) Vgl. o. Nr. 266. — Im Stadtratsprotokoll von 1553 donnerstags nach
Cantate (Mai 4) findet sich der Eintrag: Der holzordnung halben ist bedacht,
meinen g. f. lind h. dafür zu pitten, dan holz, wasser und weide werde gereits
mit dem geschoss hoch verstanden; so hab sein f. g. wie alle vorige fürsten
Zusage getain, uns bei allem alten herkomen pleiben ze lassen.
 
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