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Küch, Friedrich [Bearb.]
Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Marburg (Band 1): 1918 — Marburg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.41405#0492
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Stadtbücher.

sone, zum steindecker der stat annemen sol, also das er jars, wart
das von noten, der stat pforten und baue uberstige und placken,
darzu ime die bauemeister latten und neile stellen und verschaffen
sollen, dargeigen er jars seins geschos und feurschillings, nemlich ein
pfunt, gefreiet sein, wa er aber etwas nuwes machen wurde, davon
solle man ime sein Ion geben. — Item man sal jars Johan Brendel
von der uher ufm raithus zu stellen geben 1* 1/2 ff gelts.
Bl. 133a.
(1527) den fleischauern und iren nachkomen die schirn erb-
lich verluwen umb zwenzig pfunt gelts Marpurger werung, und sie
sollen die schirn in buwrn und besserung on der von Marpurg zutun
halten und versorgen, usgescheiden wa die murn schaden nemen,
sollen und wollen die von Marpurg bauen.
Bl. 138a.
1529 uf donnerstag post trium regum (Jan. 7) den wolnwebern
und iren nachkomena) den untersten bodem halb des nuen rathuß
verluwen, also das sie uf die margttage daselbst ire tuche veile
haben und verkeufen mögen, und soln darus und von jerlich der
stadt Marpurg geben fünf punt gelts Marpurger were.
Bl. 140b.
1532 April 9. Kanzleientscheid wegen des Bierbrauens
der zünftigen Schöffen (Nr. 225).
1534 uf montag nach Viti (Juni 22). Der Statthalter an der
Lahn Jorg von Kolmetsch entscheidet einen Streit zwischen der
Stadt M. und Ludwig Pulei zu Ockershusen wegen der Viehtrift,
die dieser eingerissen und mit etlichen Äckern ufm Roden berge
an der Schneise gelegen versperrt und eingezogen haben soll.
Pulei soll die Frucht für diesmal einernten, die streitigen Äcker
aber hinfurter in gemein ligen pliben lassen. — Ebenso hat der
Statthalter den Nuwenhoffer beschieden, das er den grünt in der
Lauersbach*) von dem bornfloß, als weit der itzo mit wasen be-
wachsen, auch etliche gerote eckere daselbst an der Schneise, davon
den von Marpurg ire vihetrift und hude gehindert und genomen
werden, in gemein ligen lassen und nur die diesjährige Ernte
genießen solle.
Bl. 141b.
1535 Mai 21. Verfügung des Landgrafen Philipp, von
keinem Bürger ohne Urteil des Stadtgerichts Buße zu nehmen
(Nr. 228).
1535 uf suntag nach Dionisii (Okt. 10) hat der Statthalter im
Beisein des ernvesten Craft Ruwe Bürgermeister und Rat angesagt,
er wolle sich der Lumbersbach nit mehr krodden oder irren lassen,
auch dem schultheissen ansagen, die hand davon abzutun, das der-
wegen die von Marpurg nuhinfurter hegen, huden und bewaren

a) In der Vorl. folgt hier verluwen.
1) Sonst Lummersbach.
 
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