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Küch, Friedrich [Oth.]
Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Marburg (Band 2) — Marburg, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.41407#0330
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310

Städtische Hauptrechnungen

1477
Aug. 29

Sept. 26

1477
(Aug. 7—23)

10. Defectus 8 p. ls.
11. Ußgegebin uff und in den zcogk, dinst und leger,
die stad von Marpurg von geheyße . . unsers gnedigen
hern der stad von Collen gethan, und daselbs in etliche
zciit gelegin han uff versulden der stad zu Collen1).
Als man nach dem leger dem hobemeister und andern, von
unsers gnedigen hern wegin daselbs zu Collen mitgewest, ine veil
nachgelauffen hait umbe den sult obgemelt zu erlangen; der sache
zu ffirdernisse ist im besten geschangkt dem canczler 4 golden und
dem cammerschriber 2 golden . . zu 24 alb., tud 8 p. 4 s.
Dwile die von Marpurg nemlich mit 59 personen zu Collen
gelegin haben, sonderlich hie danne ußgeczogen uff sonnabint nach
sent Bartolomeus dag und widderkommen sin uff sonnabint nach
sent Matheus dag, hene und widder verczeret, sunderlich zu Collen
vor profande, dwile der leger gewert hait, vor slaffgelt, hußgelt,
vor pherdeaczunge, vor hubslag, vor pherde hene und widder zu
huern ußgegeben lOS1^ golden . . zu 24 alb., tud 1441/2 p. 4 s.
Als Loczchen Ruterhenne vor eynen koch mitgewest . . ., im
geschangkt 1 golden, tud 15 s. 2 d.
Ludewige von Sassen geandelagt ... zu behuff siner ußczoge
und feltleger 40 golden . . zu 24 alb., tud 56 p.
12. Ußgegebin uff zustellunge und auch handel
des herczogs und feltlegers vor Fulgkmarschen2).
Nach schrifften und verkondigunge des feltczoges, als uff
Fulgkmarschen, als burgemeister, schriber und knechte mitsampt
den underkeuffern und andern knechten in stad unde vorstede
profande gekaufft, die zur wagen bracht und fürder in des burge-
meisters huß geschigkt haben, darüber l1/2 dage zubracht haben,
. . . verczeret ..2p.
Die andern zcwene dage, als soliche profande gepagkt, ge-
sagkt, fasse mit bier gefullet und zur fure mitsampt geczelden,
pulver, bossen, phylen und ander notdurfftigen Sachen uff die wagen
geschraden und geladen sin, dazu man aber underkeuffer, stad-
knechte, Schröder, portener und ander me knechte behubt hait, die
dazu andelage und hulffe gethan und veil erbeit gehabt han, . .
verczeret 2V2 p.

1) S. o. S. 304.
2) Der Kammerschreiber bucht Ausgabe für Salpeter und Schwefel, als
der Landgraf Donnerstag nach Vincula Petri (Aug. 7) vor Volkmarsen zog;
die Kasseler Chronik (ZHG. 7 S. 346) setzt den Zug des Landgrafen auf „den
andern Tag nach Panthaleonis Tag“ — Juli 29 und gibt die Dauer der Be-
lagerung auf drei Wochen zwei Tage an, also bis zum 23. August. Durch die
Beschießung sei beinahe ein Drittel der Stadt verbrannt. Darnach haben sie
sich denn ergeben. Die Beendigung des Zuges setzt übereinstimmend der
Kammer Schreiber auf sonnabint sant Bartholomes obint (Aug. 23): als myn
gnediger here vor Vulgmorschen mit dem here ufbrach; er gibt auch die adeligen
Teilnehmer an dem Zuge und die Hilfstruppen, sowie die Büchsenmeister an,
darunter Meister Friedrich von Frankfurt und Meister Albracht. Auch der
Graf von Königstein hatte seinen Büchsenmeister gesandt. Landgraf Heinrich
besuchte am 24. August in der Frühe noch den Wallfahrtsort Gottsbüren.
 
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