38
B. Die Kunst des gothiscken Styles.
von rundbogig romanischer Gesammtform, aber der Detailbildung des
Uebrigen entsprechend.
Die Kirche des Cistercienserklosters Marien statt im Herzogthum
Nassau, gleichfalls 1227 begonnen,
hat die reiche französische Planform,
mit einem Kranze von, noch halb-
runden Absidenkapellen, dabei einen
Aufbau von schlichtest gothischer
Strenge, mit einfachen derben Rund-
säulen. — Ihr reihen sich andre Bau-
ten an, welche jene Reduction des
gothischen Systems auf ein durch-
gehend einfaches Formengesetz be-
kunden : die Dominikanerkirche zu
C ob lenz (seit 1239), die Carmeliter-
kirche zu Kreuznach, die Minori-
tenkirche zu Köln (1260 geweiht),
das Schiff der Kirche von Carden,
das der Kirche St. Martin zu Mün-
stermaifeld und einzelne Bautheile
an andern Gebäuden, wie die Chöre
der Stiftskirche von St. Goar und der
kleinen Kirchen von Hirzenach, Na-
medy, Unkel. — So auch die Kirche
von Tholey, ein Bau von einfach
klarer Anordnung, mit schlicht poly-
gonem Chorschluss an der Ostseite
jedes ihrer drei Schiffe und mit einem
Rundbogenportale, ähnlich dem der
Liebfrauenkirche von Trier; die östlichen Theile der Kirche von St. Ar-
nual; die seit 1276 gebaute einschiffige Kirche von Kyllburg.
Inneres System der Stadtkirche von Ahrweiler.
(Nach F. H. Müller.)
Chorhanpt des Domes von Köln. (Nach Boisseröe.)
Dieselbe Behandlung zeigt ferner die Stadtkirche von Ahrweiler
(1245—74). Sie schliesst, wie die von Tholey, dreichörig, aber mit
B. Die Kunst des gothiscken Styles.
von rundbogig romanischer Gesammtform, aber der Detailbildung des
Uebrigen entsprechend.
Die Kirche des Cistercienserklosters Marien statt im Herzogthum
Nassau, gleichfalls 1227 begonnen,
hat die reiche französische Planform,
mit einem Kranze von, noch halb-
runden Absidenkapellen, dabei einen
Aufbau von schlichtest gothischer
Strenge, mit einfachen derben Rund-
säulen. — Ihr reihen sich andre Bau-
ten an, welche jene Reduction des
gothischen Systems auf ein durch-
gehend einfaches Formengesetz be-
kunden : die Dominikanerkirche zu
C ob lenz (seit 1239), die Carmeliter-
kirche zu Kreuznach, die Minori-
tenkirche zu Köln (1260 geweiht),
das Schiff der Kirche von Carden,
das der Kirche St. Martin zu Mün-
stermaifeld und einzelne Bautheile
an andern Gebäuden, wie die Chöre
der Stiftskirche von St. Goar und der
kleinen Kirchen von Hirzenach, Na-
medy, Unkel. — So auch die Kirche
von Tholey, ein Bau von einfach
klarer Anordnung, mit schlicht poly-
gonem Chorschluss an der Ostseite
jedes ihrer drei Schiffe und mit einem
Rundbogenportale, ähnlich dem der
Liebfrauenkirche von Trier; die östlichen Theile der Kirche von St. Ar-
nual; die seit 1276 gebaute einschiffige Kirche von Kyllburg.
Inneres System der Stadtkirche von Ahrweiler.
(Nach F. H. Müller.)
Chorhanpt des Domes von Köln. (Nach Boisseröe.)
Dieselbe Behandlung zeigt ferner die Stadtkirche von Ahrweiler
(1245—74). Sie schliesst, wie die von Tholey, dreichörig, aber mit