Zaristischer schildert die Arbeit ein gleichzeitiges
Niederländisches Blatt von Zan Joris de vliet.
Inr Lederschurz hockt der Meister arn Stockambos
über einem soliden Becken. Der Gesell hinter ihm
schneidet das Nietblech; Leuchter und Beschläge,
Pfannen und Ressel stehen auf dem Wandbrett.
Glicht, wie vorgenanntes, ein Repräsentationsbild
vom „ehrsamen Handwerk", sondern eine Arbeits-
stätte am Werktag. Man erinnert sich vor der
Schilderung von de vliet, daß die Beckschläger-
und jdfannenschmiedgassen unserer alten Städte
als „Lärmgassen" verrufen waren, wo es zuging
„wie in einer Nagelschmiede", wie der Altbauer
sagt.
Das fertige Gerät wandert vorab in Wohnstube
und Rüche. Sehen wir uns dort einmal um. Der
mittelalterliche Hausrat war ungleich reicher an
^upfergeschirr wie der des H9- Jahrhunderts. Man
dünnere sich an die Interieurs auf Tafelbildern
spätgotischer Zeit. Gemäße und Hohlkörper für
äen täglichen Gebrauch als Becken, Wasserkannen,
Pfannen und Eimer lieferte der Rotschmied in
den besseren Haushalt. Auf dem prächtigen Holz-
schnitt der Geburt der hl. Maria in Dürers Marien-
leben von sttzt im Vordergrund eine der zahl-
reichen Gevatterinnen mit einem soliden Henkel-
krug von der Art der Nürnberger Rannen, wie sie
der Augsburger Holzschnitt von *539 aufweist,
eine zweite gleicher Gattung wird von einer Magd
beigeschleppt. Ähnliche genietete Gefäße erhielten
sich im einfacheren Bürgerhaus bis ins Jahr-
hundert und wurden erst allmählich durch das
Zinngeschirr verdrängt. Zm ganzen darf in der
Formengruppe der Rupfergefäße vermutlich der
halbkugelige beckenförmige Trageimer das höchste
Alter beanspruchen, ihn kannten Reiten und Römer
und noch heute verrichtet er in den Südländern
seinen Dienst.
Erheblich jünger ist dagegen die spezielle Ausbil-
dung einzelner Rüchengeschirre in Rupfer, nament-
lich der Typen, die im j?. und *8. Jahrhundert
den Stolz und die Zier der ssrunkküche bildeten
und die heute den größten Bestand unter den
geschmiedeten und getriebenen Geräten stellen.
Dazu gehören die Backformen, die Salatschwingen,
die Behälter für Salz und Gewürz. Am längsten
\85
Niederländisches Blatt von Zan Joris de vliet.
Inr Lederschurz hockt der Meister arn Stockambos
über einem soliden Becken. Der Gesell hinter ihm
schneidet das Nietblech; Leuchter und Beschläge,
Pfannen und Ressel stehen auf dem Wandbrett.
Glicht, wie vorgenanntes, ein Repräsentationsbild
vom „ehrsamen Handwerk", sondern eine Arbeits-
stätte am Werktag. Man erinnert sich vor der
Schilderung von de vliet, daß die Beckschläger-
und jdfannenschmiedgassen unserer alten Städte
als „Lärmgassen" verrufen waren, wo es zuging
„wie in einer Nagelschmiede", wie der Altbauer
sagt.
Das fertige Gerät wandert vorab in Wohnstube
und Rüche. Sehen wir uns dort einmal um. Der
mittelalterliche Hausrat war ungleich reicher an
^upfergeschirr wie der des H9- Jahrhunderts. Man
dünnere sich an die Interieurs auf Tafelbildern
spätgotischer Zeit. Gemäße und Hohlkörper für
äen täglichen Gebrauch als Becken, Wasserkannen,
Pfannen und Eimer lieferte der Rotschmied in
den besseren Haushalt. Auf dem prächtigen Holz-
schnitt der Geburt der hl. Maria in Dürers Marien-
leben von sttzt im Vordergrund eine der zahl-
reichen Gevatterinnen mit einem soliden Henkel-
krug von der Art der Nürnberger Rannen, wie sie
der Augsburger Holzschnitt von *539 aufweist,
eine zweite gleicher Gattung wird von einer Magd
beigeschleppt. Ähnliche genietete Gefäße erhielten
sich im einfacheren Bürgerhaus bis ins Jahr-
hundert und wurden erst allmählich durch das
Zinngeschirr verdrängt. Zm ganzen darf in der
Formengruppe der Rupfergefäße vermutlich der
halbkugelige beckenförmige Trageimer das höchste
Alter beanspruchen, ihn kannten Reiten und Römer
und noch heute verrichtet er in den Südländern
seinen Dienst.
Erheblich jünger ist dagegen die spezielle Ausbil-
dung einzelner Rüchengeschirre in Rupfer, nament-
lich der Typen, die im j?. und *8. Jahrhundert
den Stolz und die Zier der ssrunkküche bildeten
und die heute den größten Bestand unter den
geschmiedeten und getriebenen Geräten stellen.
Dazu gehören die Backformen, die Salatschwingen,
die Behälter für Salz und Gewürz. Am längsten
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