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heimer £)atis Krümper zu betrachten ist, von dem der Vor-
tragende eine Anzahl Werke, darunter die Patrona Babariae
an der Residenzfassade, vorführte.

Dr. z. Moder, passau und feine Kunstdenkmäler.

In der Versammlung am 18. Februar hielt Professor Dr. Mader
einen mit zahlreichen Lichtbildern illustrierten Vortrag über
passau und seine Denkmäler. Der Vortragende betonte die
hervorragende kunst- und kulturgeschichtliche Bedeutung passaus
auf Grund seiner geschichtlichen Entwicklung, die auf die
Kelten- und Römerzeit zurückgeht, seine Höhenlinie in der
bischöflichen Zeit erreichte.

Der Denkmälerbestand gruppiert sich um den Dom, dessen
herrlichen spätgotischen Thor Hans Krummauer seit 1407 baute.
Das Merkwürdigste an dieser Schöpfung ist die Kuppel, für
die eine Parallele in deutschen Landen nicht besteht. Nach
dem großen Brand, der Passau im Jahre 1662 großenteils
zerstörte, übernahm der Italiener kurago die Aufgabe, das
Langhaus und die Innenarchitektur neu zu bauen. Italiener
waren es auch, die den pompösen Fresken- und Stukkaturen-
schmuck und die Stuckmarmoraltäre schufen, während die Altar-
blätter deutschen Meistern: Rottmayer, Sing, Wolf usw.
übertragen wurden. Der Vortragende besprach im Anschluß
an den Dom die Bischofsresidenz, namentlich deren reizvolle
Jnnenräume aus der Spätrokokozeit, deren Ausstattung dem
Stukkator Johann Modler anvertaut war. Die übrigen Denk-
mäler der Stadt, die sich um den Dom und die Residenz
gruppieren, reihte der Vortragende in historischer Folge an.
Infolge der großen Stadtbrände in den Jahren {662 und
1680 zeigt Passau heute ein vorwiegend barockes Gepräge
sowohl im Kirchen- als im Profanbau. Der Vortragende be-
tonte aber, daß trotzdem das Mittelalter mit nicht wenigen
und zwar sehr originellen Schöpfungen vertreten ist und wies
auf die ganz eigenartige Salvatorkirche, auf die originellen
Spitalkirchen und auf das Rathaus hin. Die bürgerlichen
Bauten fanden eingehende Würdigung, ebenso die Stadt-
anlage mit ihren malerischen Vorzügen.

Zum Schluß gedachte der Vortragende des zu allen Zeiten
blühenden Kunsthandwerks der Stadt. Erwähnung fand der
Kunsthafner („Hofpossierer") £järtl, von dem vielleicht einige
sehr schöne Frührokokoöfen in der Residenz stammen, der
Tischler Hildenbrand und prnkauf, die das prächtige Schrank-
werk der Domsakristei schufen, der schönen Schlosserarbeiten

des Hofschlossers Mößmer, und der in Passau sehr reich ver-
tretenen Goldschmiedekunst, deren Meister: Schwendtner,

Leitner, Storr usw. erst durch die Denkmäleraufnahme be-
kannt geworden sind.

kleine Mitteilungen.

Saperische LanSesgewerbeanstalt Nürnberg.

König Ludwigs-Preisssistung 1<M8.

Um die Medaillen der Stiftung bewarben sich in diesem Jahre
vier Aussteller, von diesen erhielt die goldene Medaille
der Professor an der Kgl. Kunstgewerbeschule Georg Vogt,
Nürnberg, für eine Reihe künstlerisch und technisch hervor-
ragender Arbeiten der Schmuck- und Medaillenkunst, während
mit einer silbernen Medaille die Bildhauerin Lissy Eckart
in München für die von ihr eingesandten sehr guten Schmuck-
sachen und Plaketten bedacht wurde und eine bronzene
Medaille der Fachlehrerin am städt. offenen Arbeitssäal,
Frau Marie Heß, Nürnberg für die technisch gute Ausfüh-
rung von Leinenspitzen zuteil wurde.

Zum Wettbewerb um einen steinernen Wandbrunnen waren
13 Modelle, 6 Modellentwürfe und 13 gezeichnete Entwürfe
eingelaufen, von den Modellen wurden die mit den Kenn-
worten „Rattenfänger" und „Glück" gemeinsam von den
Bildhauern Jean Reiß und August Billman in Nürnberg
eingesandten Arbeiten je mit einem M. 300 Preise bedacht,
während je ein Preis von M. 200 dem von Bildhauer Ewald
Holtz in Nürnberg, ausgeführten vortrefflichen Modellent-
wurf (Kennwort „Wandbrunnen") und dem mit dem Kennwort
„Putto" eingesandten Entwurf von Heinrich Lömpel,
München, zuerkannt wurde.

Wettbewerb für Suchumschläge.

Im Verlage von Earl Flemming A.-G., Berlin W. 50, Geis-
bergstr. 2, beginnt demnächst unter dem Titel „Bücher des
Flemminghauses" und unter der Redaktion von Gotthard
Kurland eine Serie von Romanen und Novellen zu erscheinen,
für deren Aufnahme allein der künstlerische wert entscheiden
soll. Für die Ausgestaltung des Umschlages hat der Verlag
einen Wettbewerb ausgeschrieben, der deutschen und deutsch,
österreichischen Zeichnern zugängig ist und drei Preise (von
M. 1000, M. 750 und M. 500) vorsieht. Die näheren Bedin-
gungen sind durch den Verlag zu erhalten.

Schriftleiter: vr. Hans Rarlinger. — Herausgegeben vom Bayer. Runstgrwerbeverein. — Druck und Verlag von R. Dldenbourg, München.
 
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