beit, der aus den Hunderttausenden von Gegenständen
strahlt. Dann die anderen, die wenigen, die jene Räume
und alles, was sie bergen, bis ins einzelne kennen
gelernt haben innerhalb von Monaten, die viel zu tadeln
haben, wo es am Platze ist, die aber doch angesichts
des Qberwiegens der guten, ja vollkommenen Leistung
gen zu einer freudigen Bejahung des Ganzen gelangen.
Was die Industrie zur Schau gestellt hat, sei es die
große Lokomotive von Borsig, Kraftwagen und Flug-
zeuge, sei es auch die Sonderschau des Reichsverkehrs-
ministeriums, mehrt wohl die Eindrücke, wirbt durch
seine Güte überzeugend. Aber es ist nur ein Drum
und Dran und keineswegs das Typische. Das Haupt-
gewicht liegt in der gewerblichen, vor allem der kunst-
gewerblichen Arbeit. Die Schau ist keine Messe und
sie ist dort am besten gelungen, wo das Geschäftliche
möglichst in den Hintergrund getreten ist.
Beginnen wir irgendwo, einmal bei den Büchern.
Deutschland ist immer schon ein Land des Buches
gewesen, und so kann es nicht verwundern, daß dieses
auch hier einen breiten Raum einnimmt. Leipzig und
Berlin überwiegen. Aber daneben zeigen sich gerade
Wien und München in durchaus aufstrebender, vor-
nehmer Form. Kurt Wolff, O. C. Recht, Knorr S)
Hirth, Albert Langen, Delphinverlag, vor allem aber
eine Reihe von bedeutenden Pressen sind hier zu
nennen. Neben dem Drucker steht der Buchbinder dem
schönen Buch Pate. Auch hier stehen bayerische, Mün-
chener Meister mit obenan, so unter den im Jakob
Kraußebund zusammengeschlossenen Künstlern Karl
Ebert, Fritz Gähr und andere, überzeugend vor allem
auch die Werkstätte Thiersch. Von den großen Buch-
bindereien wären zu erwähnen R. Oldenbourg und
Knorr S) Hirth, die neben dem Luxuseinband sich
auch um das wohlfeilere Gebrauchsbuch bemühen.
Bemerkenswerte Versuche zu neuen Formen sind ver-
hältnismäßig selten. Einige futuristische Arbeiten ver-
mögen ihre Berechtigung zu erweisen. Sonst überwiegt
der Ganzledereinband mit Goldpressungen, häufig in
mehr oder minder starker Anlehnung an die große
Vergangenheit, die gerade deutscher Buchbindekunst
ihre feste Grundlage, aber auch eine gewisse Enge gibt.
Dem Buch verwandt ist das Bild, das in zahlreichen
Reproduktionsverfahren, von der Originalgraphik bis
zum Buntdruck zur Schau gestellt, gerade den süddeut-
sehen und österreichischen Kunstanstalten, darunter
Bruckmann, Hanfstaengel, Bischoff, Knorr 'S) Hirth
Gelegenheit gibt, ihre technischen und künstlerischen
Fähigkeiten zu zeigen, während anschließend in den
mannigfachsten Formen von Plakaten, Padumgen und
TAUFGEFÄSS aus Elfenbein <11. u. 12. Jahrhundert)
Bayerisches Nationalmuseum
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strahlt. Dann die anderen, die wenigen, die jene Räume
und alles, was sie bergen, bis ins einzelne kennen
gelernt haben innerhalb von Monaten, die viel zu tadeln
haben, wo es am Platze ist, die aber doch angesichts
des Qberwiegens der guten, ja vollkommenen Leistung
gen zu einer freudigen Bejahung des Ganzen gelangen.
Was die Industrie zur Schau gestellt hat, sei es die
große Lokomotive von Borsig, Kraftwagen und Flug-
zeuge, sei es auch die Sonderschau des Reichsverkehrs-
ministeriums, mehrt wohl die Eindrücke, wirbt durch
seine Güte überzeugend. Aber es ist nur ein Drum
und Dran und keineswegs das Typische. Das Haupt-
gewicht liegt in der gewerblichen, vor allem der kunst-
gewerblichen Arbeit. Die Schau ist keine Messe und
sie ist dort am besten gelungen, wo das Geschäftliche
möglichst in den Hintergrund getreten ist.
Beginnen wir irgendwo, einmal bei den Büchern.
Deutschland ist immer schon ein Land des Buches
gewesen, und so kann es nicht verwundern, daß dieses
auch hier einen breiten Raum einnimmt. Leipzig und
Berlin überwiegen. Aber daneben zeigen sich gerade
Wien und München in durchaus aufstrebender, vor-
nehmer Form. Kurt Wolff, O. C. Recht, Knorr S)
Hirth, Albert Langen, Delphinverlag, vor allem aber
eine Reihe von bedeutenden Pressen sind hier zu
nennen. Neben dem Drucker steht der Buchbinder dem
schönen Buch Pate. Auch hier stehen bayerische, Mün-
chener Meister mit obenan, so unter den im Jakob
Kraußebund zusammengeschlossenen Künstlern Karl
Ebert, Fritz Gähr und andere, überzeugend vor allem
auch die Werkstätte Thiersch. Von den großen Buch-
bindereien wären zu erwähnen R. Oldenbourg und
Knorr S) Hirth, die neben dem Luxuseinband sich
auch um das wohlfeilere Gebrauchsbuch bemühen.
Bemerkenswerte Versuche zu neuen Formen sind ver-
hältnismäßig selten. Einige futuristische Arbeiten ver-
mögen ihre Berechtigung zu erweisen. Sonst überwiegt
der Ganzledereinband mit Goldpressungen, häufig in
mehr oder minder starker Anlehnung an die große
Vergangenheit, die gerade deutscher Buchbindekunst
ihre feste Grundlage, aber auch eine gewisse Enge gibt.
Dem Buch verwandt ist das Bild, das in zahlreichen
Reproduktionsverfahren, von der Originalgraphik bis
zum Buntdruck zur Schau gestellt, gerade den süddeut-
sehen und österreichischen Kunstanstalten, darunter
Bruckmann, Hanfstaengel, Bischoff, Knorr 'S) Hirth
Gelegenheit gibt, ihre technischen und künstlerischen
Fähigkeiten zu zeigen, während anschließend in den
mannigfachsten Formen von Plakaten, Padumgen und
TAUFGEFÄSS aus Elfenbein <11. u. 12. Jahrhundert)
Bayerisches Nationalmuseum
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