Münchener Anstalt als ein vielgestaltiges Lebensbild
der leitenden Künstler und die Geschichte ihrer Lei*
stungen als eine wechselreiche Folge von Erlebnissen
und Sdiidtsalen, von Versuchen und Erfolgen, von
Freuden und Leiden. —
L
DIE MÜNCHENER ERZGIESSEREI ALS
KÖNIGLICHE ANSTALT
<I 824 —1844).
König Maximilian I. war es, der den Entschluß faßte,
eine Kgl. Erzgießerei zu begründen. Es fand sich da*
mals kein Privatmann, der auf sein eigenes Risiko die
kostspieligen Versuche, Wagnisse und Gefahren der
Statuengießerei hätte übernehmen wollen, ohne daß
wenigstens seine persönliche Existenz gesichert war.
Schon im Jahre 1818 tauchte zum ersten Male der
Plan auf, eine Tiegelgießerei für feinere Eisenguß waren
in Verbindung mit einer Gießerei von Bronzearbeiten
zu errichten. Deshalb entsprach auch die erste Ein*
riditung zunädist nur dem Zweck, kleinere Bronze*
und Erzwaren zu fertigen.
Als Leiter der Anstalt war von König Maximilian I.
der damalige Münzgraveur Johann Baptist Stiglmaier
ausersehen, der sich zuvor durch eine Reise nach
Italien über die Gravierkunst, den Bronzeguß und die
damit in Zusammenhang stehende Formerei unter*
richten sollte.
Während Stiglmaier sich noch in Italien befand, wo
er im Keller des Palazzo Caniatti seine Form* und
Gießversuche vornahm, mußte in München eine Isar*
brüd<e mit Eisengeländer versehen werden. Ursprünge
lieh war dieser Auftrag der Kgl. Eisengießerei in Bergen
bei Traunstein zugedacht. Als ihn jedodi der Direktor
der Bergener Hütte nicht annehmen zu können glaubte,
beschloß man die Sadie in München zu machen.
Wahrsdieinlich aus Furcht vor der Feuersgefahr
eines solchen Unternehmens errichtete man weit
draußen im Westen der Stadt — die Stadtgrenze ging
damals bis zum heutigen Karlsplatz — in den Neu*
hauser Feldern, inmitten einer Viehweide, 1822 23
eine Gußhütte, die zunächst in Bezug auf die Ver*
waltung der Eisengießerei in Bergen unterstellt war,
DER GROSSE FORMSAAL
52
der leitenden Künstler und die Geschichte ihrer Lei*
stungen als eine wechselreiche Folge von Erlebnissen
und Sdiidtsalen, von Versuchen und Erfolgen, von
Freuden und Leiden. —
L
DIE MÜNCHENER ERZGIESSEREI ALS
KÖNIGLICHE ANSTALT
<I 824 —1844).
König Maximilian I. war es, der den Entschluß faßte,
eine Kgl. Erzgießerei zu begründen. Es fand sich da*
mals kein Privatmann, der auf sein eigenes Risiko die
kostspieligen Versuche, Wagnisse und Gefahren der
Statuengießerei hätte übernehmen wollen, ohne daß
wenigstens seine persönliche Existenz gesichert war.
Schon im Jahre 1818 tauchte zum ersten Male der
Plan auf, eine Tiegelgießerei für feinere Eisenguß waren
in Verbindung mit einer Gießerei von Bronzearbeiten
zu errichten. Deshalb entsprach auch die erste Ein*
riditung zunädist nur dem Zweck, kleinere Bronze*
und Erzwaren zu fertigen.
Als Leiter der Anstalt war von König Maximilian I.
der damalige Münzgraveur Johann Baptist Stiglmaier
ausersehen, der sich zuvor durch eine Reise nach
Italien über die Gravierkunst, den Bronzeguß und die
damit in Zusammenhang stehende Formerei unter*
richten sollte.
Während Stiglmaier sich noch in Italien befand, wo
er im Keller des Palazzo Caniatti seine Form* und
Gießversuche vornahm, mußte in München eine Isar*
brüd<e mit Eisengeländer versehen werden. Ursprünge
lieh war dieser Auftrag der Kgl. Eisengießerei in Bergen
bei Traunstein zugedacht. Als ihn jedodi der Direktor
der Bergener Hütte nicht annehmen zu können glaubte,
beschloß man die Sadie in München zu machen.
Wahrsdieinlich aus Furcht vor der Feuersgefahr
eines solchen Unternehmens errichtete man weit
draußen im Westen der Stadt — die Stadtgrenze ging
damals bis zum heutigen Karlsplatz — in den Neu*
hauser Feldern, inmitten einer Viehweide, 1822 23
eine Gußhütte, die zunächst in Bezug auf die Ver*
waltung der Eisengießerei in Bergen unterstellt war,
DER GROSSE FORMSAAL
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