RÜHREN DES FLÜSSIGEN METALLS
EINSTOSSEN DES ZAPFENS
ein Abhängigkeitsverhältnis, das übrigens sehr bald
als unzweckmäßig wieder gelöst wurde.
Wie der Zweck der ganzen Anstalt anfänglich nicht
sehr hoch gesteckt war — es sollten nur Versuche in
kleinen Bronzen, Plaketten usw. gemacht werden —
so waren auch die Betriebsgebäude dieser Aufgabe
entsprechend am Anfang recht bescheiden.
Der eigentliche Anfang der heutigen Anstalt wurde
gemacht im Jahre 1824 durch den Bau eines dreiflüge-
ligen Gebäudes nach den Plänen Geheimrat v. Klenzes.
Ein genauer Zeitpunkt der baulichen Vollendung der
Anstalt läßt sich nicht ermitteln, da die einzelnen Ge-
bäude und selbst Gebäudeteile, je nach ihrer Fertige
Stellung in Betrieb genommen wurden. Dieses Ver-
fahren war not«
wendig, nach»
dem der Bau
der Gießerei
nur mitderBe-
Stimmung ge-
nehmigt war,
„daß die gänz-
liehe Ausfüh-
rung auf drei
Jahre sich er-
stredu und zu
dem Ende die
von der Kgl.
Hofbauinten-
danz veran-
schlagten Be-
trägealljährlich
in dem Bauetat
aufgenommen werden." — Von dem ursprünglichen
Gedanken, die Anlage auch zur Eisengießerei zu be-
nützen, war man infolge der großen Menge von Auf-
trägen für Erzguß längst abgekommen. Sie erwies
sieh im Gegenteil schon bald als Erzgießerei zu klein.
SCHNITT DURCH DEN GIESSOFEN UND;DIE FORM'FÜR DEN KOPF
DER BAVARIA
Als nämlich bis zum Jahre 1829 ein Auftrag des
Stadtmagistrats München zum Gusse einer 32 Fuß
hohen Statue König Max Josefs ausgeführt werden
sollte, und zu diesem Zweck die bestehende Anlage,
die Öfen und Dammgruben nicht ausreichten, sah man
sich genötigt, ein eigenes Gußhaus zu erbauen mit
einem neu konstruierten Ofen und einer tiefer liegen-
den Gießgrube. Den Bau dieserAnlage leitetelnspektor
Stiglmaier in Übereinkunft mit dem Stadtmagistrat,
von dem er das Gebäude nach glüddich vollendetem
Guß des Monuments zum Geschenk erhielt.
Diese allmähliche und stückweise Erweiterung der
Betriebsgebäude war eben bei einem völlig neu
begründeten Kunstunternehmen, das sich zudem
die Förderung
eines seit Jahr*
hunderten nicht
mehr geübten
unddeshalbge-
wissermaßen
neu entdeckten
Kunstzweiges
zum Ziele ge-
setzt harte,nicht
zu vermeiden,
so unange*
nehm vom wirf*
schaftlichen und
betriebstech-
nischen Stand-
punkt aus
diese Art der
Entwicklung
empfunden werden mußte. Die ersten Schwierigkeiten
verursachte der Guß des 61 874 Pfund schweren Obe-
lisken für den Karolinenplatz in München, der bei fünf-
jähriger Arbeitszeit auf ungefähr 50000 Gulden kam.
Als Stiglmaier bald darauf seinen ersten Versuch im
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EINSTOSSEN DES ZAPFENS
ein Abhängigkeitsverhältnis, das übrigens sehr bald
als unzweckmäßig wieder gelöst wurde.
Wie der Zweck der ganzen Anstalt anfänglich nicht
sehr hoch gesteckt war — es sollten nur Versuche in
kleinen Bronzen, Plaketten usw. gemacht werden —
so waren auch die Betriebsgebäude dieser Aufgabe
entsprechend am Anfang recht bescheiden.
Der eigentliche Anfang der heutigen Anstalt wurde
gemacht im Jahre 1824 durch den Bau eines dreiflüge-
ligen Gebäudes nach den Plänen Geheimrat v. Klenzes.
Ein genauer Zeitpunkt der baulichen Vollendung der
Anstalt läßt sich nicht ermitteln, da die einzelnen Ge-
bäude und selbst Gebäudeteile, je nach ihrer Fertige
Stellung in Betrieb genommen wurden. Dieses Ver-
fahren war not«
wendig, nach»
dem der Bau
der Gießerei
nur mitderBe-
Stimmung ge-
nehmigt war,
„daß die gänz-
liehe Ausfüh-
rung auf drei
Jahre sich er-
stredu und zu
dem Ende die
von der Kgl.
Hofbauinten-
danz veran-
schlagten Be-
trägealljährlich
in dem Bauetat
aufgenommen werden." — Von dem ursprünglichen
Gedanken, die Anlage auch zur Eisengießerei zu be-
nützen, war man infolge der großen Menge von Auf-
trägen für Erzguß längst abgekommen. Sie erwies
sieh im Gegenteil schon bald als Erzgießerei zu klein.
SCHNITT DURCH DEN GIESSOFEN UND;DIE FORM'FÜR DEN KOPF
DER BAVARIA
Als nämlich bis zum Jahre 1829 ein Auftrag des
Stadtmagistrats München zum Gusse einer 32 Fuß
hohen Statue König Max Josefs ausgeführt werden
sollte, und zu diesem Zweck die bestehende Anlage,
die Öfen und Dammgruben nicht ausreichten, sah man
sich genötigt, ein eigenes Gußhaus zu erbauen mit
einem neu konstruierten Ofen und einer tiefer liegen-
den Gießgrube. Den Bau dieserAnlage leitetelnspektor
Stiglmaier in Übereinkunft mit dem Stadtmagistrat,
von dem er das Gebäude nach glüddich vollendetem
Guß des Monuments zum Geschenk erhielt.
Diese allmähliche und stückweise Erweiterung der
Betriebsgebäude war eben bei einem völlig neu
begründeten Kunstunternehmen, das sich zudem
die Förderung
eines seit Jahr*
hunderten nicht
mehr geübten
unddeshalbge-
wissermaßen
neu entdeckten
Kunstzweiges
zum Ziele ge-
setzt harte,nicht
zu vermeiden,
so unange*
nehm vom wirf*
schaftlichen und
betriebstech-
nischen Stand-
punkt aus
diese Art der
Entwicklung
empfunden werden mußte. Die ersten Schwierigkeiten
verursachte der Guß des 61 874 Pfund schweren Obe-
lisken für den Karolinenplatz in München, der bei fünf-
jähriger Arbeitszeit auf ungefähr 50000 Gulden kam.
Als Stiglmaier bald darauf seinen ersten Versuch im
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