Paulick, Franz Rollinger, Josef von Storck und Ludwig
Wilhelm gewählt. Der nachmalige Professor für Kunst-
geschiente an der Wiener Universität Dr. Franz Wick-
hoff, damals Kustos am Museum, übernahm das Amt
des Schriftführers und Sekretärs.
teiligen, wurde mit der bekannten Leistungsfähigkeit
der Mitglieder des Vereines und ihrer Zusammenarbeit
mit dem als Muster der Kunstgewerbeförderung weit-
hin angesehenen Österreichischen Museum und seiner
Schule begründet. So wurden, nicht immer mit geschält-
Der Verein, der sich durch gute Vorführungen der 'lichem, stets aber mit großem moralischem und für
Arbeiten seiner Mitglieder und geschidue Propaganda Österreich ehrenvollem Erfolge die Ausstellungen
bei allen Kreisen der
Gesellschaft in glüd<-
licherWeise einführte
nahm es mit den sich
selbst gestellten Auf-
gaben sehr ernst. Die
organische Verbin-
dung mit Museum
und Kunstgewerbe^
schule war durch den
Sitz des Vereines im
Museum und dieZu-
sammensetzung der
Leitung verbürgt,- die
Mitwirkung des
Künstlerkreises des Museums auf dem Boden der da-
mals herrschenden Anschauungen gesichert,- in den
Versammlungen kamen kunstgeschichtliche,ästhetische,
technische u/id wirtschaftliche Fragen zurVerhandlung,
dem Ausstellungswesen, das durch das Österreichische
Museum stets als eine hervorragende Kulturangelegen-
heit behandelt undbe*
züglich der Art der
Geltendmachung der
Schaustücke zu einem
eigenartigen System
künstlerisdier Aus-
drucksweise ausge-
bildet worden war,
wurde ganz beson-
dere Aufmerksamkeit
zugewendet. Man
kann sagen, daß der
Wiener Kunstgewer*
beverein sich in sei-
ner Tätigkeit bei der
Durchführung großer
Ausstellungen außerhalb Wiens, vor allem im Aus-
lande, als ein wichtiges Instrument bewährt hat, das
der Regierung und dem Staate sehr wertvolle Dienste
leistete. Hiedurch hat er sich um Ausbreitung und
Vertiefung des Weltrufes der Wiener Arbeit große
Verdienste erworben. So manche von auswärts nach
Österreich gelangte Einladung, sich mit seinem Kunst-
gewerbe an einer internationalen Schaustellung zu be-
ANTON HENN, Wiener Metallwarenfabrik
L. JAROSINSK1 'S) J. VAUüOIN, Silber- und Metallwarenfabrik
in Antwerpen <1885,
1894), Barcelona,
Brüssel, München
<1888>,Triest<1891>,
Chicago<1892>,Genf
<1893> unter gemein-
samer Leitung der
führenden Männer
des Museums, der
Kunstgewerbeschule
und des Kunstgewer^
bevereines ins Werk
gesetzt. Als der Ver*
ein 1898 die seit 1884
im Museum innege-
habten Räume aufgeben mußte, wurde für einige Jahre
die enge natürliche Verbindung zwischen dem Staats^
institute und dem Vereine gestört. Dies geschah gerade
in dem Zeitpunkte, da durch starke künstlerische Per-
sönlichkeiten eine frische Bewegung in die Edelarbeit
kam. Der Kunstgewerbeverein beteiligte sich allerdings
an der Pariser Welt-
ausstellung 1900 mit
einem Aufsehen er-
regenden, von Josef
Olbrich entworfenen
Interieur, welches die
stärkstenTönedermo-
dernen Wiener Kunst
zur Geltung brachte.
Aber er glaubte da-
mals diese Richtung
nicht weiter verfolgen
und an dem Aufbaue
des modernen Kunst*
handwerks offiziell
nicht immer mitwir-
ken zu sollen. Viele seiner Mitglieder haben sich aber
trotzdem auf den Boden moderner Kunstanschau-
ungen gestellt und an den in diesem Sinne geführten
Ausstellungen des Österreichischen Museums, die von
1898 bis 1913, und sodann nach dem Kriege veran-
staltet wurden, rege beteiligt.
Der Verein hatte das Glück, ausgezeichnete, mit
der heimischen Kunstüberlieferung und den schaffenden
^ ' i'rf • 'MM f
84
Wilhelm gewählt. Der nachmalige Professor für Kunst-
geschiente an der Wiener Universität Dr. Franz Wick-
hoff, damals Kustos am Museum, übernahm das Amt
des Schriftführers und Sekretärs.
teiligen, wurde mit der bekannten Leistungsfähigkeit
der Mitglieder des Vereines und ihrer Zusammenarbeit
mit dem als Muster der Kunstgewerbeförderung weit-
hin angesehenen Österreichischen Museum und seiner
Schule begründet. So wurden, nicht immer mit geschält-
Der Verein, der sich durch gute Vorführungen der 'lichem, stets aber mit großem moralischem und für
Arbeiten seiner Mitglieder und geschidue Propaganda Österreich ehrenvollem Erfolge die Ausstellungen
bei allen Kreisen der
Gesellschaft in glüd<-
licherWeise einführte
nahm es mit den sich
selbst gestellten Auf-
gaben sehr ernst. Die
organische Verbin-
dung mit Museum
und Kunstgewerbe^
schule war durch den
Sitz des Vereines im
Museum und dieZu-
sammensetzung der
Leitung verbürgt,- die
Mitwirkung des
Künstlerkreises des Museums auf dem Boden der da-
mals herrschenden Anschauungen gesichert,- in den
Versammlungen kamen kunstgeschichtliche,ästhetische,
technische u/id wirtschaftliche Fragen zurVerhandlung,
dem Ausstellungswesen, das durch das Österreichische
Museum stets als eine hervorragende Kulturangelegen-
heit behandelt undbe*
züglich der Art der
Geltendmachung der
Schaustücke zu einem
eigenartigen System
künstlerisdier Aus-
drucksweise ausge-
bildet worden war,
wurde ganz beson-
dere Aufmerksamkeit
zugewendet. Man
kann sagen, daß der
Wiener Kunstgewer*
beverein sich in sei-
ner Tätigkeit bei der
Durchführung großer
Ausstellungen außerhalb Wiens, vor allem im Aus-
lande, als ein wichtiges Instrument bewährt hat, das
der Regierung und dem Staate sehr wertvolle Dienste
leistete. Hiedurch hat er sich um Ausbreitung und
Vertiefung des Weltrufes der Wiener Arbeit große
Verdienste erworben. So manche von auswärts nach
Österreich gelangte Einladung, sich mit seinem Kunst-
gewerbe an einer internationalen Schaustellung zu be-
ANTON HENN, Wiener Metallwarenfabrik
L. JAROSINSK1 'S) J. VAUüOIN, Silber- und Metallwarenfabrik
in Antwerpen <1885,
1894), Barcelona,
Brüssel, München
<1888>,Triest<1891>,
Chicago<1892>,Genf
<1893> unter gemein-
samer Leitung der
führenden Männer
des Museums, der
Kunstgewerbeschule
und des Kunstgewer^
bevereines ins Werk
gesetzt. Als der Ver*
ein 1898 die seit 1884
im Museum innege-
habten Räume aufgeben mußte, wurde für einige Jahre
die enge natürliche Verbindung zwischen dem Staats^
institute und dem Vereine gestört. Dies geschah gerade
in dem Zeitpunkte, da durch starke künstlerische Per-
sönlichkeiten eine frische Bewegung in die Edelarbeit
kam. Der Kunstgewerbeverein beteiligte sich allerdings
an der Pariser Welt-
ausstellung 1900 mit
einem Aufsehen er-
regenden, von Josef
Olbrich entworfenen
Interieur, welches die
stärkstenTönedermo-
dernen Wiener Kunst
zur Geltung brachte.
Aber er glaubte da-
mals diese Richtung
nicht weiter verfolgen
und an dem Aufbaue
des modernen Kunst*
handwerks offiziell
nicht immer mitwir-
ken zu sollen. Viele seiner Mitglieder haben sich aber
trotzdem auf den Boden moderner Kunstanschau-
ungen gestellt und an den in diesem Sinne geführten
Ausstellungen des Österreichischen Museums, die von
1898 bis 1913, und sodann nach dem Kriege veran-
staltet wurden, rege beteiligt.
Der Verein hatte das Glück, ausgezeichnete, mit
der heimischen Kunstüberlieferung und den schaffenden
^ ' i'rf • 'MM f
84