Der Eingang zur Sakviftei
hdbenen Zweck erfüllen, nämlich zu Gott
hinführen. Deswegen hieße es auch das
Wefen der chriftlichen Kunft, der religiöfen
Kunft, in dem ihr zukommenden Eigenwerte
verwifchen, würden wir heute Konzeffionen
machen dahingehend, daß lieh profane For-
men in die Ausdruckswelt der chriftlichen
Kunft herüber verirren. Beim Kirchenbau ift
es heute unfere Aufgabe, die leere Formali-
ftik vergangener Jahrzehnte abzuftreifen und
zu verfuchen, eine Verbindung vom Sicht-
baren und Unfichtbaren wieder zur Geltung
zu bringen, wie Tie in der gefamten kirchlichen
Handlung vor fich geht. Chriftliche Kunft
muß dienen. Dem Zeitgefetze ift lediglich
ihre Kunftform unterworfen, nicht aber ihre
Bedeutungsform und darum darf Tie nicht in
erfter Linie vom Formalen ausgehen, fon-
dern vom Eindruck.
Aus diefen Gefichtspunkten heraus ift es
begreiflich, daß unfere Architekten Profeffor
Kurz und E. Herbert beim Bau der Gabriels-
kirche in München in die altchriftliche Zeit,
bezw. in das Mittelalter zurückgegriffen ha-
ben, um erfüllt vom Geift diefer Kultur- und
Kunftepochen freifchöpferifch in zeitlebender
Prägung zu geftalten. Im Schaffen des mo-
dernen Künftlers auf dem Gebiete der chrift-
lichen Kunft — modern foll hier lediglich als
Richtungswort aufgefaßt fein — wird die Lö-
fung Ichlechthin nicht im krampfhaft Bizarren,
in allzu gequälten Uebertreibungen gefun-
den werden. Die chriftliche Gegenwartskunft
erfährt keine Förderung, wenn beftändig die
Fahnen gefchwenkt werden und der Ausruf
ertönt: »Nieder mit dem Alten! Hoch das
Neue!« Alle Kunft muß vielmehr auf Tradi-
tion gegründet fein, um wieviel mehr dann
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hdbenen Zweck erfüllen, nämlich zu Gott
hinführen. Deswegen hieße es auch das
Wefen der chriftlichen Kunft, der religiöfen
Kunft, in dem ihr zukommenden Eigenwerte
verwifchen, würden wir heute Konzeffionen
machen dahingehend, daß lieh profane For-
men in die Ausdruckswelt der chriftlichen
Kunft herüber verirren. Beim Kirchenbau ift
es heute unfere Aufgabe, die leere Formali-
ftik vergangener Jahrzehnte abzuftreifen und
zu verfuchen, eine Verbindung vom Sicht-
baren und Unfichtbaren wieder zur Geltung
zu bringen, wie Tie in der gefamten kirchlichen
Handlung vor fich geht. Chriftliche Kunft
muß dienen. Dem Zeitgefetze ift lediglich
ihre Kunftform unterworfen, nicht aber ihre
Bedeutungsform und darum darf Tie nicht in
erfter Linie vom Formalen ausgehen, fon-
dern vom Eindruck.
Aus diefen Gefichtspunkten heraus ift es
begreiflich, daß unfere Architekten Profeffor
Kurz und E. Herbert beim Bau der Gabriels-
kirche in München in die altchriftliche Zeit,
bezw. in das Mittelalter zurückgegriffen ha-
ben, um erfüllt vom Geift diefer Kultur- und
Kunftepochen freifchöpferifch in zeitlebender
Prägung zu geftalten. Im Schaffen des mo-
dernen Künftlers auf dem Gebiete der chrift-
lichen Kunft — modern foll hier lediglich als
Richtungswort aufgefaßt fein — wird die Lö-
fung Ichlechthin nicht im krampfhaft Bizarren,
in allzu gequälten Uebertreibungen gefun-
den werden. Die chriftliche Gegenwartskunft
erfährt keine Förderung, wenn beftändig die
Fahnen gefchwenkt werden und der Ausruf
ertönt: »Nieder mit dem Alten! Hoch das
Neue!« Alle Kunft muß vielmehr auf Tradi-
tion gegründet fein, um wieviel mehr dann
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