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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 78.1928

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Personalien / Ausstellungen / Verschiedenes
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https://doi.org/10.11588/diglit.7095#0040
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herrfchen, an befeelter Innerlichkeit, die in diefen Ab-
bildungen zum Ausdruck kommen. Man blickt auf fie
und ftatt äfthetifch kritifierenderRaifonnements.fpru-
delt das Herz: Hier möchteft du wohnen! So ift diefes
Werk nidit btos ein Ratgeber und Werkzeug für die
Führer in der modernen Kunftbewegung. fondern vor
allem ein Budi der Anregung für jeden feiner gebil-
deten und feiner empfindenden Menfchen. überhaupt
für unfere moderne Pfydie. Ueber das nicht minder
intereffante, prachtvoll ausgeftattete und höchft wert-
volle Werk „iooo Ideen" fdireibt der Herausgeber Dr.
Alexander Koch: „Hier handelt es fich weniger um die
praktifdie Anleitung in beftimmten Fällen, als um ein
belehrendes und anregendes Bilderbuch, das vom
fchönen Heim in vielen hübfchen Bildern erzählen
foll, das fich mehr an Geift und Gemüt wendet, um
ihnen zu fagen, weldi herrliche Sache um ein gepflegtes
behagliches Heim und welche Luft es ift, an feinem
Zufammenkommen zu arbeiten." Selbftverftändlich
find alle nur möglichen Räume, Wohnzimmer, Schlaf-
zimmer. Brunnen, Garteneingänge, Badezimmer be-
handelt, wie auch alle Gebraudisgegenftände aus
Holz, Metall. Glas. Porzellan zur Abbildung gebracht
werden. Auch bei der Auswahl der Künftler ift eine
große Mannigfaltigkeit aus allen Gegenden Deutfch-
lands zu verzeidmen, fo daß ein wirklidier Ueber-
blick über das moderne Schaffen gegeben ift.

Paul Stygcr, Die altchriftliche Grabeskunft. (Verlag
Köfel & Puftet, Münclren.) Das ift ein mutiges und er-
frilchend aufrichtiges Buch durch die Art, wie es den
willkürlichen fymbolifchen oder allegorifchen Aus-
legungen der altchriftlidien Grabeskunft zu Leibe
rückt. Der Verfaffer. der Leiter der Ausgrabungen der
Apoftelgruft an der Via Appia, kommt auf Grund
einer umfaffenden Kenntnis der einfehlägigen Lite-
ratur, der in Betracht kommenden Schriftquellen und
des Denkmälerbeftandes zu dem Ergebnis, dab die
gemaditen Deutungsverfuche vielfach reine Hypo-
thefen find, daß vielmehr eine natürliche, epifch-er-
zählende Erklärung den Tatfadien entfpricht und in
den meiften Fällen audi völlig überzeugt. Der Ver-
fuchung zu komplizierten und kaum mehr anzuer-
kennenden Auslegungen haben felbft ernfthafte For-
fcher nidit widerftanden und fo wurde das ganze Ge-
biet zum Tummelplatz phantaftifcher Folgerungen,
die bis ins Dogmatifche vordrangen. Profeffor Styger
legt durch feine Arbeit den Weg zur Löfung der Pro-
bleme befonders vom Urfprung und der Einheit des

altchriftlidien Kunftfchaffens frei. DemText find 30 Ab-
bildungen beigegeben, fo daß auch der Laie von den
Themen und ihrer Darftellungsform einen Eindruck
gewinnt. Hgl.

Max Sauerlandt, Deutfchc Porzcllanfiguren des XV///.
Jahrhunderts. (Verlag Dr. B. Filfet, Augsburg-Wien.) An
Publikationen über das Porzellan des XVIII. Jahr-
hunderts ift eigentlich kein Mangel, weder an fyfte-
matifchen Ueberblicken über die europäifchen Fa-
briken, noch auch an Einzeldarftellungen über die
wichtigften Produktionsftätten. Und doch ift eine
fo feinfinnige Auswahl, wie fie hier geboten wird,
zu begrüßen: fie fcheidet aus der faft unüberfehbaren
Fülle die beften Stücke und gibt in dem ausgezeichnet
gefchriebenen Text eine reiche Anfchauung von der
Bedeutung diefes Kunftzweiges. Der ganze kultur-
hiftorifche Hintergrund wird in einigen Strichen ge-
zeichnet und diefe kleinen zierlichen Figuren und
Gruppen werden zu den Repräfentanten einer glanz-

LeucJifer / A. G. Bunge

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