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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 78.1928

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Die badische Kunstgewerbe-Schule in Pforzheim
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https://doi.org/10.11588/diglit.7095#0102
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Badifche Kunftgewerbe-
fchule Pforzheim

Silbernes Armband mit
rotbraunen Turmalinen,
Amethyften

Scbmuekfacbkiaffe

Prof. Ungerer

VEREINSNACHRICHTEN

Die Ordentliche Hauptvcrfammlung des Bayerifchen
Kunftgewerbevcreins fand am i. Mai ftatt und wurde
vom Präfidenten Herrn Geheimrat Prof. Dr. Grarffel
geleitet. Diefer gab zunädift einen Rückblick auf das
Vereinsjahr 1027, das für den Verein nach Ueber-
windung mancher Schwierigkeiten Klärung und Kon-
solidierung bradite. In der begrühenswerten Abficht,
dem Verein immer wieder junge Kräfte zuzuführen,
war vor nunmehr zwei Jahren eine Umgeftaltung
der Vorftandfchaft und des Ausfchuffes vorgenommen
worden, doch zeigte es fidi immer mehr, daß fleh ein
gedeihliches Verhältnis zu den Handwerkern nicht
finden ließ, anderfeits durch allzu eigenmächtiges
Walten nicht nur die Einheit der Leitung, fondern
audi die Aufrechterhaltung der Wirtfchaft in Gefahr
kam. Diefe Entwicklung, die leider zu mehrfachen
Spannungen und Mibhelligkeiten führte, gab dazu
Anlaß, durch Aenderung der Satzung Vorkehrungen
gegen eine tiefergehende Schädigung des Vereins zu
treffen, den Apparat zu vereinfachen und die finan-
zielle Leitung zu zentralifieren. Damit endigte der
Verfudi und es wurde durch Umformung der Vorftand-
fchaft und durch Schaffung eines Beirates an Stelle
des bisherigen Ausfchuffes Ordnung gewonnen und
gefichert. Neue tüchtige Kräfte aus Kreifen des Kunft-
gewerbes und der freien Kunft haben fich zur Ver-
fügung geftellt und es konnte in kurzer Zeit die
durch die Satzungsänderung beftimmte Neuorgani-
fation durdigeführt werden, zugleich ein erneuter
Beweis, daß der Verein auch Erfchütterungen gewach-
fen ift und durch Schwierigkeiten in der Verfolgung
feiner Ziele nicht beirrt werden kann.

Geheimrat Beftelmeyer. der wegen Arbeitsüber-
lastung mit Jahresfchlufi feine Präfidentfchaft nieder-
gelegt hat. wurde zum Ehrenvorftand ernannt; er
wird auch weiterhin dem Verein mit Rat und Tat
zur Seite ftehen. Der Vortragende fchlofi feine Ausfüh-
rungen mit der Feftftellung, daß eine einmütige Zu-
fammenarbeit nidit nur der Vorftandfchaft und des
Beirates, fondern der gefamten Mitgliedschaft die
Vorausfetzung für feine Tätigkeit als Präfident bil-
den, deren Richtlinien lieh nicht allein mit den hohen
Zielen des Vereins decken, fondern die darüber hinaus
am Wohl und Anfehen unferer engeren Heimat und
an einer gedeihlichen Entwicklung des gewerblichen
Kunftfchaffens mitarbeiten will.

Der Mitgliederftand hat fich um 60 verringert. Der
verftorbenen Mitglieder Ing. Eickenmeyer und Geh.
Rat Heilmann wurde in Nachrufen und durch Erheben
von den Sitzen gedacht.

Der Verein hat im Jahre 1927 die Glaspalaftaus-
ftellung beSchickt und feine dortigen Räume einer
durchgreifenden Erneuerung unterzogen, er hat ferner
auf Einladung von Profeffor Karlinger eine AusfteE
lung Münchener Kunfthandwerks in Aachen veran-
staltet und beim Kunftverein DüSSeldorf. fowie beim
Kunftgewerbeverein Köln auf Einladung diefer Ve-
reine ausgeftellt. Die Leipziger MeSSe wurde im Früh-
jahr und Herbft beSchickt.

Es wurden zwei GeSellenprüfungen vorgenommen,
auch veranftaltete der Verein fünf Vorträge, drei
Mitgliederabende für Berufs- und Wirtfchaftsfragen,
fechs Familienabende und einen Herrenabend. Die
Vorträge des Winterhalbjahres 1927/28 fanden in

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