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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Editor]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 78.1928

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Vereinsnachrichten / Ausstellungen / Verschiedenes
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https://doi.org/10.11588/diglit.7095#0104
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erftatter nach eingehender Schilderung der Verhält-
niffe, die keineswegs erfreulich find, den Antrag, die
Vorftandfchaft mit der Klärung der verfchiedenen
Vorkommniffe zu beauftragen, um fie gegebenenfalls
für Auflöfung der Arbeitsgemeinfchaft zu bevollmäch-
tigen, was auch befchloffen wurde.

Der weitere Antrag, worin die Hauptverfammlung
um ihre Zuftimmung erfucht wurde, daß die Zeit-
fchrift „Kunft und Handwerk" auf grund des beftehen-
den Vertragsentwurfs künftig als gemeinfames Organ
der Arbeitsgemeinfchaft füddeutfcher Kunftgewerbe-
vereine erfcheinen foll, fand einftimmigeGenehmigung.

Die Vorftandswahl ergab Wiederwahl der der-
zeitigen Vorftandfchaft. Der Vorfitzende dankte zum
Schluffe den Staatsminifterien und dem Stadtrat
München für die wohlwollende Unterftützung, ferner
der Preffe für ihre Mitarbeit an den Zielen des
Vereins, auch fprach er feinen Mitarbeitern, Herrn
Landesgewerberat Leipfinger, der Vorftandfchaft, dem
gefchäftsführenden Vorftand. dem Beirat und dem
Direktor den Dank des Vereins aus.



Le/irZ/ngs/rcifprec/iung. Am 8. Mai wurden 35 Lehr-
linge freigefprodien, die die Gefellenprüfung im Bayer.
Kunftgewerbeverein erfolgreich abgelegt hatten. Mit
diefem Akt war in der üblichen Weife ein Feftabend
verbunden, dem Vertreter der Stadt München, der
Handelskammer und der Handwerkskammer, außer-
dem die Meifter und Eltern anwohnten. Die ein-
drucksvolle Anfprache des Ober-Studiendirektors
Rückert wies auf die Notwendigkeit hin, der Ausbil-
dung des Nachwuchfes größte Aufmerkfamkeit zu
widmen, um die hochwertige deutfche Leiftung zu er-
halten. München hat hinfichtlich der gewerblichen
Schulen Vorbildliches geleiftet, so dafi faft von einer
Ueberproduktion befter Kräfte gefprochen werden
kann. Die daraus refultierende Abwanderung bedeutet
kein Anzeichen von Niedergang, nur wäre wünfchens-
wert, daß die Auswanderer ihr Münchnertum nicht
verleugnen. In einem Schlußwort dankte Herr Ge-
werberat Leipfinger der Prüfungskommiffion und
den Meiftern, im Namen des Stadtrates fprach Herr
Kommerzienrat Dieminger den Gefellen die Glück-
wünfche aus.

Kunftgewerbeverein Pforzheim. Die Hauptverfamm-
lung fand am 3. Mai 1928 im Saal des »Kaiferhof«

ftatt. Es waren im Ganzen 114 Perfonen anwefend.
Um dies gleich vorwegzunehmen: die Verfammlung
verlief während der ganzen Dauer derVerhandlungen
in vollfter Einmütigkeit und der Verwaltungsauslchuß
konnte den Abend mit dem angenehmen Gefühl be-
fchließen, daß er das Vertrauen der Mitglieder in dem
erwünfehten und fo notwendigen Maße befitze. Der
1. Vorfitzende, Herr Direktor Rücklin von der Gold-
fchmiedefchule, eröffnete die Hauptverfammlung mit
einer Begrüßung der Erfchienenen und erftattete zu-
nächftden Jahresbericht im allgemeinen. Das Berichts-
jahr war für die Vereinsleitung mit reichlicher Arbeit
und finanziellen Sorgen erfüllt. Die endgültige Durch-
führung der Ausftattung unferes neuen Heims im In-
duftriehaus, fowie die abfchliehenden Arbeiten vom
50jährigen Vereinsjubiläum, das im Vorjahre ftatt-
gefunden hat, boten Stoff für beides. Das Schmuck-
mufeum des Kunftgewerbevereins, das bisher nodi in
den Räumen der Kunftgewerbefchule hatte belaffen
werden müffen, konnte, dank dem Entgegenkommen
der »Ständigen Mufterausftellung« als der Befitzerin
des Induftriehaufes. in diefem felbft, in zwei überein-
anderliegenden Räumen des Turmgefchoffes. zur Auf-
ftellung gelangen. Die Mufeumsvitrinen wurden, der
heutigen Gefchmacksriditung entfprechend. neu her-
gerichtet und die Einräumung der Mufeumsgegen-
ftände fo weit gefördert, dafi wir hoffen dürfen, das
Mufeum noch im Laufe des Sommers dem allgemeinen
Befuch der Vereinsmitglieder wieder öffnen zu können.
Von den vier Wettbewerben des Vereinsjubiläums
konnten zwei, der für Schmuck und der für Grofifilber.
erft im Berichtsjahre, im Monat Oktober, erledigt
werden. Die Anzahl der Einläufe hätte höher fein
können, dagegen war die Qualität der Arbeiten be-
friedigend. Für eine Studienreife von Kunftgewerbe-
fchülern nach München wurde ein Zufchuß von 140 M.
gegeben. Im Laufe des Jahres hatte der 2.Vorfitzende
des Vereins, Herr Fabrikant K. Scheufeie, fein Amt
wegen anderweitiger Inanfpruchnahme niedergelegt.
Für feine vielen und großen Verdienfte um den Verein,
der feiner raftlofen Tätigkeit ja auch das neue Heim
verdankt, wurde ihm ein künftlerifches Ehrendiplom
überreicht; Herr Fabrikant Wilhelm Silbereifen, der
nach 27 jährigerTätigkeit imVorftand ausfehied, wurde
zum Ehrenmitglied ernannt. Zum 2. Vorfitzenden
wurde Herr Fabrikant Robert Müller gewählt. Neu
eingerichtet wurde eine gefchäftsführende Kommiffion,
welche aus den Vereinsvorfitzenden, dem Rechner,

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