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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 78.1928

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Nasse, Hermann: Hermann Geibel
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https://doi.org/10.11588/diglit.7095#0144
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noch Träumen gleich unter dem Schleier der
äußeren, ftofflichen Form liegen, mögen fie
nur im Unterbewußtfein vorhanden fein, die
zum Spiegel unferer Seele werden. Der
Augenblick, wo ein erftes Lächeln auf die
Lippen tritt, wo ein Leuchten, das über Gelicht
und Augen fpielt, wo das kaum in Formeln
faßbare, mehr oder weniger bewußte Seelen-
erlebnis zur Oberfläche ftrömt, wo Unfag-
bares und Unnennbares fich mitzuteilen fucht,
wird malerifch plaftiich feftgehalten. Wie

Richter es meinte, wenn er forderte, daß die
Kunft der »befeelte Widerfchein aus dem
Spiegel der Seele« fein follte!

Geibel war von Anfang an ein vielleicht
mehr wie fubjektiver, mehr wie leidenfchaft-
lich perfönlicher Künftler. Wenn man aber
die bisherige Entwicklung überblickt, fo darf
man wohl, ohne der Uebertreibung befchul-
digt zu werden, die Feftftellung machen, daß
es ihm immer mehr geglückt ift, den Ueber-
fchwang zu zügeln und das Subjektive der

Hermann Geibel / Weibliche Halbfigur, Ton 1921
 
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