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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 78.1928

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Vereinsnachrichten / Ausstellungen / Verschiedenes
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https://doi.org/10.11588/diglit.7095#0151
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wächfen geziert, die in launiger Weife aus Gurken,
Kartoffeln und anderen heimifchen Gartenerzeugniffen
geformt waren. Treffliche humoriftifche Vorträge und
eine flotte Mufik nach Pullacher Art fetzten die Teil-
nehmer bald in befte Stimmung und hielten fie bis
zum Spätnachmittag verfammelt.

Am 2 2. Mai fand ein gut befuchter Tanzabend ffatt.

Das 40-jährige Dienftjubiläum des Präfidenten
Herrn Geheimrat Prof. Dr. Graeffel, worüber an an-
derer Stelle berichtet wird, gab Veranlaffung. diefen
bei der Dienftags-Zufammenkunft am 26. Juni mit
einer fefilichen Beglückwünfchung zu überrafdien.
Nachdem der 2. Vorftand, Herr Landesgewerberat
Leipfinger, die Glückwünfche des Vereins dargebracht
hatte, erfchienen zwei luftige Münchner Maurer (Herr
Steinicken jr. und Herr Otto Roth) und überbrachten,
da es jetzt „Brotzeit" fei, eine von Herrn Ant. Kiesgen
bemalte „Maurertrage", die mit Genüffen aller Art
beladen war. Das Zwiegefpräch der Ueberbringer
beftand in köftlichen Verfen, die Herr Hermann Roth
verfaßt hatte. Im Laufe des Abends gab der Jubilar
einen feffelnden Rückblick auf fein Leben, vor allem
fein reiches Wirken als BaukünfHer, worin fidi ein
Stück Mündiener Gefchichte widerfpiegelte.

PERSONALIEN

Jubiläum. Geheimrat Profeffor Dr. Hans Graeffel,
der Präfident des Bayerifchen Kunftgewerbevereins,
konnte am 19. Juni auf eine 40 jährige Tätigkeit im
Dienfte der Stadt München zurückblicken. Gebürtiger
Oberfranke hat Geheimrat Graeffel feine erfte Aus-
bildung an der Technifchen Hochfchule München bei
Thierfch, Neureuther und Bühlmann genoffen und
trat nach vorübergehender Tätigkeit bei den Land-
bauämtem Nürnberg, Kiffingen und München hier in
ftädtifche Dienfte über. Nach einjähriger Arbeit bei
der Lokalbaukommiffion kam er an das Bauamt und
rückte mit 2S Jahren bereits zum Baurat vor. Wenig
fpäter wurde er Nachfolger Dr. Wittmanns an der
Technifchen Hodifchule, 1900 übernahm er die Leitung
der Hochbauabteilung I, die er feitdem führte. Eine
Reihe ehrender Berufungen (Frankfurt, Straßburg,
Berlin, Köln, Hamburg, Dresden ufw.) lehnte Ge-
heimrat Graeffel in unwandelbarer Treue zu der Stadt,
die er als feine zweite Heimat betraditete. ab. Sein
Schaffen, das auf Münchens Stadtbild nadihaltigen

Dicnstag-Abendc. Seit Mai finden wieder an jedem
Dienstag Zufammenkünfte der Mitglieder in der
Vereins-Trinkftube ftatt, die nidit nur dem gefelligen
Verkehr, fondern auch dem Austaufch beruflicher Er-
fahrungen und der Befprediung von Berufsangelegen-
heiten dienen und fich zunehmenden Befuches er-
freuen. Der Eintritt fteht allen Mitgliedern frei, audi
können Gäfte eingeführt werden.

Plakette für Carl Benz,
dem Pionier des Automobilbaues
von B.H.Maycr,Pfotzheim

Einfluß übte, hat in einer Reihe formfehöner Bauten
Geßalt angenommen, es ift beftimmt von einer per-
fönlichen, fchöpferifchen Fortentwicklung der heimi-
fchen Bautradition, durchdrungen von tiefer Liebe zum
heimifchen Boden. Bekannt ift feine bahnbrechende
Tätigkeit in der Neugeftaltung des Friedhofswefens,
er hat in München fünf, auswärts fieben neue Fried-
höfe gefchaffen, vollends ift ihm durch die Grabmal-
reform ein ungeheueres Tätigkeitsgebiet erwachfen,
fo daß faß ein halbes Hunderttaufend an Grabmals-
entwürfen durch feine prüfende Hand gegangen ift.
Zahllofe Ehrungen zeugten von der großen Wert-
fchätzung, die fein Schaffen fand. Er wurde in die
Monumentalbaukommiffion, in den Prüfungsausfchufi
für den Staatsbaudienft berufen, zum korrefpon-
dierenden Mitglied des Landesamtes für Denkmals-
pflege ernannt, ift Ehrenmitglied bezw. Mitglied der
Münchener und Berliner Akademie und Ehrendoktor
der Technifchen Hochfchule Darmftadt. Aber audi
außerhalb feiner beruflichen Tätigkeit ftellte Geheim-

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