Zur Kenntnis der Inkrustationen jungsteinzeitlicher Gefäße
Von Prof. Dr. Wilhelm Geilmann und Waltraud Gebauhr,
Universität Mainz
Die chemische Untersuchung einer größeren Zahl von Gefäßscher-
ben führte nicht nur zu rein technischen Erkenntnissen, sondern auch
zu einer, für den Vorgeschichtsforscher wichtigen Beobachtung.
Zur Untersuchung kamen sowohl Scherben von Gefäßen der
Megalithkultur Nordwestdeutschlands, die den bekannten Fundorten
Gretesch, Wehden, Sögel, Gr. Knethen, Sandhatten und anderen ent-
stammten, als auch solche des Rössener Kulturkreises aus dem Rhein-
Main-Gebiet von Nackenheim, Weinheim, Wörstadt, Alzey sowie
vom Mondsee.
Die weißen Inkrusten der Gefäße beider Kulturgruppen sind che-
misch völlig unterschiedlich zusammengesetzt. In fünfzehn Scherben
aus Nordwestdeutschland bestanden die Einlagen dreizehnmal aus
Calciumphosphat mit geringen Beimengungen von Calciumkarbonat,
einmal aus Calciumkarbonat und einmal aus weißem Ton.
Im Gegensatz führten die vierzehn untersuchten Gefäßscherben
aus dem Rössener Kulturkreis allein Calciumkarbonat mit geringem
Gehalt an Silikaten und Ton. Dies zeigt die Tabelle, in der die aus
den Analysenzahlen errechnete Mineralzusammensetzung einiger
typischer Vertreter beider Gruppen nebeneinander angeführt sind.
Zusammensetzung einiger Inkrustationen
Megalithkultur
Rössener Kultur
je
ö
e -5
Ö
o
V)
O
« «■-
o
’u 8
•£ 6
ö
en «
O .r-l
o
0
JU
3 :3 3
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Z 4=
£
g
Calciumphosphat
72,9 %
72,8 °/0
68,9 %
3,6 °/0
0,2 %
Spur
Spur
Calciumkarbonat
8,7
12,2
5,9
78,6
71,0
78,8 %
93,9 70
Magnesiumkarbonat
Spur
0,1
Spur
0,9
0,2
2,7
1,10
Gips
0,4
0,6
0,9
—
—
Spur
Spur
Sand + Ton
17,8
11,8
18,6
8,2
23,6
16,8
3,4
Mangankarbonat
—
—
—
0,1
0,1
Spur
0,1
Rest
0,2
2,5
5,7
8,6
4,9
U
1,3
Im Rest sind alle Begleitstoffe zusammengefaßt wie Feuchtigkeit,
Humus und andere. Für die Beurteilung sind diese Zahlen belanglos.
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Von Prof. Dr. Wilhelm Geilmann und Waltraud Gebauhr,
Universität Mainz
Die chemische Untersuchung einer größeren Zahl von Gefäßscher-
ben führte nicht nur zu rein technischen Erkenntnissen, sondern auch
zu einer, für den Vorgeschichtsforscher wichtigen Beobachtung.
Zur Untersuchung kamen sowohl Scherben von Gefäßen der
Megalithkultur Nordwestdeutschlands, die den bekannten Fundorten
Gretesch, Wehden, Sögel, Gr. Knethen, Sandhatten und anderen ent-
stammten, als auch solche des Rössener Kulturkreises aus dem Rhein-
Main-Gebiet von Nackenheim, Weinheim, Wörstadt, Alzey sowie
vom Mondsee.
Die weißen Inkrusten der Gefäße beider Kulturgruppen sind che-
misch völlig unterschiedlich zusammengesetzt. In fünfzehn Scherben
aus Nordwestdeutschland bestanden die Einlagen dreizehnmal aus
Calciumphosphat mit geringen Beimengungen von Calciumkarbonat,
einmal aus Calciumkarbonat und einmal aus weißem Ton.
Im Gegensatz führten die vierzehn untersuchten Gefäßscherben
aus dem Rössener Kulturkreis allein Calciumkarbonat mit geringem
Gehalt an Silikaten und Ton. Dies zeigt die Tabelle, in der die aus
den Analysenzahlen errechnete Mineralzusammensetzung einiger
typischer Vertreter beider Gruppen nebeneinander angeführt sind.
Zusammensetzung einiger Inkrustationen
Megalithkultur
Rössener Kultur
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72,8 °/0
68,9 %
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0,2 %
Spur
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Calciumkarbonat
8,7
12,2
5,9
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71,0
78,8 %
93,9 70
Magnesiumkarbonat
Spur
0,1
Spur
0,9
0,2
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1,10
Gips
0,4
0,6
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Spur
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Sand + Ton
17,8
11,8
18,6
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23,6
16,8
3,4
Mangankarbonat
—
—
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0,1
0,1
Spur
0,1
Rest
0,2
2,5
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8,6
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Im Rest sind alle Begleitstoffe zusammengefaßt wie Feuchtigkeit,
Humus und andere. Für die Beurteilung sind diese Zahlen belanglos.
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