Dötlingen bis nach Sandhatten hinauf. Im ganzen mögen es wohl
auf unserer Karte 58 Steinzeitgräber sein, darunter 20 zerstörte.
Wer Interesse an der Urgeschichte unserer Heimat hat, kann be-
quem mit dem Fahrrad an einem Tage in reizvoller Landschaft die
eindrucksvollsten Formen erwandern.
Neben zwei kleineren Ansammlungen auf der Delmenhorster
Geest und dem Südabhang der Dammer Berge hat die
Wildeshauser Gruppe im Oldenburger Bezirk nur noch ein Gegen-
stück auf der Cloppenburg-Löninger Geest, entlang den
gleichlaufenden Bachniederungen von Soeste, Hase, Südradde und
Marka. Doch fehlen hier bei einer Gesamtzahl von 42 Gräbern die
imponierenden Hünenbetten (einzige Ausnahme bildet vielleicht das
mächtige Grab von Bischofsbrück). Leider ist hier auch die
Zerstörung viel weiter vorgeschritten mit insgesamt 25 Gräbern. —
Die Cloppenburger Gruppe findet nach Westen in der des Hümm-
lings mit über 90 Anlagen ihre Fortsetzung, überblickt man auf
einer topographischen Karte die Richtung aller Gruppen, so erkennt
man leicht, daß der in vorwiegend Ostwestrichtung verlaufende
Streifen der Altmoränen mit leichteren Flottsandböden von den
Großsteingräberleuten bevorzugt besiedelt wurde. Hier werden
ihnen die Bodenverhältnisse für ihre leichten Ackergeräte am besten
zugesagt haben.
Mit dem verhältnismäßig großen Reichtum an urgeschichtlichen
Denkmälern aller Art ist dem Lande Oldenburg auch eine große
Verantwortung übertragen. Aber Denkmalschutz und -pflege des
Staates allein genügen hier nicht; jeder Volksgenosse muß in ver-
ständnisvoller Überlieferung mithelfen, das Vermächtnis zu erhalten,
das uns über 4 Jahrtausende hinweg überliefert worden ist.
Ein bedeutsamer Einzelgrabfund in Hollen, Ostfriesland
Von Prof. P. Zylmann, Hamburg
In dem Handbuch für die Kulturgeschichte der Provinz Drenthe
in den Niederlanden (Meppel 1943) gibt A. E. van Giften einen aus-
führlichen Bericht über seine umfangreichen urgeschichtlichen Gra-
bungen in dieser Provinz. Darin werden u. a. die verschiedenen
Grabformen der jungsteinzeitlichen Einzelgrabkultur behandelt. Die
Träger dieser Kultur hält man für das Volk, das durch seinen
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auf unserer Karte 58 Steinzeitgräber sein, darunter 20 zerstörte.
Wer Interesse an der Urgeschichte unserer Heimat hat, kann be-
quem mit dem Fahrrad an einem Tage in reizvoller Landschaft die
eindrucksvollsten Formen erwandern.
Neben zwei kleineren Ansammlungen auf der Delmenhorster
Geest und dem Südabhang der Dammer Berge hat die
Wildeshauser Gruppe im Oldenburger Bezirk nur noch ein Gegen-
stück auf der Cloppenburg-Löninger Geest, entlang den
gleichlaufenden Bachniederungen von Soeste, Hase, Südradde und
Marka. Doch fehlen hier bei einer Gesamtzahl von 42 Gräbern die
imponierenden Hünenbetten (einzige Ausnahme bildet vielleicht das
mächtige Grab von Bischofsbrück). Leider ist hier auch die
Zerstörung viel weiter vorgeschritten mit insgesamt 25 Gräbern. —
Die Cloppenburger Gruppe findet nach Westen in der des Hümm-
lings mit über 90 Anlagen ihre Fortsetzung, überblickt man auf
einer topographischen Karte die Richtung aller Gruppen, so erkennt
man leicht, daß der in vorwiegend Ostwestrichtung verlaufende
Streifen der Altmoränen mit leichteren Flottsandböden von den
Großsteingräberleuten bevorzugt besiedelt wurde. Hier werden
ihnen die Bodenverhältnisse für ihre leichten Ackergeräte am besten
zugesagt haben.
Mit dem verhältnismäßig großen Reichtum an urgeschichtlichen
Denkmälern aller Art ist dem Lande Oldenburg auch eine große
Verantwortung übertragen. Aber Denkmalschutz und -pflege des
Staates allein genügen hier nicht; jeder Volksgenosse muß in ver-
ständnisvoller Überlieferung mithelfen, das Vermächtnis zu erhalten,
das uns über 4 Jahrtausende hinweg überliefert worden ist.
Ein bedeutsamer Einzelgrabfund in Hollen, Ostfriesland
Von Prof. P. Zylmann, Hamburg
In dem Handbuch für die Kulturgeschichte der Provinz Drenthe
in den Niederlanden (Meppel 1943) gibt A. E. van Giften einen aus-
führlichen Bericht über seine umfangreichen urgeschichtlichen Gra-
bungen in dieser Provinz. Darin werden u. a. die verschiedenen
Grabformen der jungsteinzeitlichen Einzelgrabkultur behandelt. Die
Träger dieser Kultur hält man für das Volk, das durch seinen
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