steinzeitlicher Gefäße, Beiträge zur Aufklärung vor- und früh-
geschichtlicher keramischer Dekorationstechniken" erscheinende Ab-
handlung der Verfasser, die das umfangreiche Analysenmaterial und
Einzelheiten der technischen Darstellung der Einlagen enthält.
Oldenburgs berühmteste urgeschichtliche Gegend
Von Dr. K. Michaelsen, Oldenburg.
Was heute in Deutschland noch vorhanden ist an Riesenstein-
gräbern von einem ehemals großen Reichtum, der sich noch unseren
Urgroßvätern bot, sind nur noch kümmerliche Reste. Kostbare Ur-
kunden und Quellen für die Erkenntnis der Kultur unserer Vor-
fahren der Jungsteinzeit sind größtenteils erst in den letzten beiden
Jahrhunderten sinnlos vernichtet worden, nachdem in den 4 Jahr-
tausenden zuvor eine pietätvolle Überlieferung sie unangetastet
ließ. Aus Unwissenheit, Gleichgültigkeit und teilweise auch Gewinn-
sucht wurden diese altehrwürdigen Denkmäler für die Fundamente
und Wallmauern der Bauernhöfe und Kirchen, ja für Hafenbauten
oder als willkommene Steinbrüche für den Straßenbau zerschlagen.
Erschütternde Vergleiche zwischen ihrem Vorkommen einst und
heute lassen sich aufstellen (siehe E.Sprockhoff: „Nordische Megalith-
kultur" S. 47). Allein auf der Insel Rügen waren 1827 noch 229
Riesensteingräber vorhanden, heute sind es nur noch 38 als z. T.
kümmerliche Ruinen. Im Kreise Uelzen, in der Lüneburger Heide,
standen vor 100 Jahren noch 219 solcher Anlagen, heute finden sich
hier nur noch 14. Zwischen Niendorf-Haassel und Seklenburg, im
gleichen Kreise, waren 1846 noch 36 Grabanlagen in einem fast ge-
schlossenen Zuge längs eines Bachtales aneinander gereiht, als
„merkwürdige archäologische Gegend", heute zählt man hier nur
noch 3. Auch von den im Oldenburger Lande heute noch nachweis-
baren Anlagen sind nur 63 mehr oder weniger erhalten und 27
durch Wegnahme der Findlingsblöcke zerstört. Die Kartierung der
noch erhaltenen und der nach ihrer Lage genau ermittelten Gräber
hat ergeben, daß sie im Raum Weser-Ems auf den Altmoränenböden
1) E. Mencke: „Grundsätzliches zur Morphologie der Mikrolithen' in
„Germania" 29, 1951, Heft 3/4.
2) Schröder: Die Mikrolithen der Altenwalder Düne. Die Kunde 52,
Heft 2—4.
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geschichtlicher keramischer Dekorationstechniken" erscheinende Ab-
handlung der Verfasser, die das umfangreiche Analysenmaterial und
Einzelheiten der technischen Darstellung der Einlagen enthält.
Oldenburgs berühmteste urgeschichtliche Gegend
Von Dr. K. Michaelsen, Oldenburg.
Was heute in Deutschland noch vorhanden ist an Riesenstein-
gräbern von einem ehemals großen Reichtum, der sich noch unseren
Urgroßvätern bot, sind nur noch kümmerliche Reste. Kostbare Ur-
kunden und Quellen für die Erkenntnis der Kultur unserer Vor-
fahren der Jungsteinzeit sind größtenteils erst in den letzten beiden
Jahrhunderten sinnlos vernichtet worden, nachdem in den 4 Jahr-
tausenden zuvor eine pietätvolle Überlieferung sie unangetastet
ließ. Aus Unwissenheit, Gleichgültigkeit und teilweise auch Gewinn-
sucht wurden diese altehrwürdigen Denkmäler für die Fundamente
und Wallmauern der Bauernhöfe und Kirchen, ja für Hafenbauten
oder als willkommene Steinbrüche für den Straßenbau zerschlagen.
Erschütternde Vergleiche zwischen ihrem Vorkommen einst und
heute lassen sich aufstellen (siehe E.Sprockhoff: „Nordische Megalith-
kultur" S. 47). Allein auf der Insel Rügen waren 1827 noch 229
Riesensteingräber vorhanden, heute sind es nur noch 38 als z. T.
kümmerliche Ruinen. Im Kreise Uelzen, in der Lüneburger Heide,
standen vor 100 Jahren noch 219 solcher Anlagen, heute finden sich
hier nur noch 14. Zwischen Niendorf-Haassel und Seklenburg, im
gleichen Kreise, waren 1846 noch 36 Grabanlagen in einem fast ge-
schlossenen Zuge längs eines Bachtales aneinander gereiht, als
„merkwürdige archäologische Gegend", heute zählt man hier nur
noch 3. Auch von den im Oldenburger Lande heute noch nachweis-
baren Anlagen sind nur 63 mehr oder weniger erhalten und 27
durch Wegnahme der Findlingsblöcke zerstört. Die Kartierung der
noch erhaltenen und der nach ihrer Lage genau ermittelten Gräber
hat ergeben, daß sie im Raum Weser-Ems auf den Altmoränenböden
1) E. Mencke: „Grundsätzliches zur Morphologie der Mikrolithen' in
„Germania" 29, 1951, Heft 3/4.
2) Schröder: Die Mikrolithen der Altenwalder Düne. Die Kunde 52,
Heft 2—4.
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