tet, die weitreichende Beziehungen zu den umliegenden Gebieten
aufweisen. Wie die Siedlungsware, zeigt nun auch die Grabkeramik
von Flögeln einmal Verbindungen zum südjütischen Raum über die
Brücke der nordfriesischen Inseln (Typ Oxstedt), zum anderen elb-
aufwärts ins Binnenland, in den langobardischen Bereich (Gruppe
der Dreiknubbentöpfe).
Dieselben Beziehungen zum nördlichen bzw. östlichen Anschluß-
gebiet sind für die dünnwandige Terrinenform festzustellen.
Diese Übereinstimmungen im östlichen Nordseeküstenraum finden
ihre Unterbrechung offensichtlich erst im Verlauf der älteren Kaiser-
zeit. Die auch in Flögeln vorhandenen Trichterschalen stellen die
typischen Elemente der Cuxhavener Formengruppe dar. Diese Gruppe
greift zwar vereinzelt auf den nordelbischen Küstenraum über, wie
uns das Beispiel Hodorf zeigt, das Gebiet der nordfriesischen Inseln
mit dem jütischen Hinterland geht indes seine eigenen Wege30).
Die Wechselbeziehungen benachbarter Formenkreise zu Beginn
der älteren Kaiserzeit sowohl im Siedlungs- als auch Grabmaterial
mahnen zur Vorsicht bei der Behandlung von Stammesfragen. Erst
die vollständige Erfassung eines Urnenfriedhofs wie Flögeln könnte
viele Aufschlüsse über die ältere Kaiserzeit im südlichen Nordsee-
küstengebiet und wichtige Bausteine zur Klärung des „Chauken-
Problems" liefern.
Literaturverzeichnis
1. Waller, Chaukische Gräberfelder an der Nordseeküste (Mannus,
Bd. 25, 1933, S. 51).
2. Waller, Chaukische Siedlungen an der Nordseeküste (Präh. Zeitschr.
22, 1931, S. 145 ff.).
3. Ritterling, Das frührömische Lager bei Hofheim im Taunus (Nass.
Ann., Bd. 40, S. 120, Abb. 22 u. Taf. 8).
4. E r d n i ß , Die Chauken, ihre räumliche Abgrenzung auf Grund der
Bodenfunde.
5. Schmid, Die vorrömische Eisenzeit in den Nordseemarschen
(unveröff. Diss.).
6. Waller, Chaukische Gräberfelder in der Feldmark Westerwanna
(Jahrb. d. Männer v. Morgenstern 33, S. 85 ff.).
7. Waller, Spuren der Kimbern an der Nordseeküste (Archiv f. Landes-
u. Volkskd. v. Niedersachsen, Bd. 1944, S. 256 ff.).
8. Haarnagel, Die frühgeschichtlichen Siedlungen in der schleswig-
holsteinischen Elb- und Störmarsch, insbesondere die Siedlung Hodorf
(Offa, Bd. 2, 1937, S. 31 ff.).
30) Lit.-Verz. 10.
81
aufweisen. Wie die Siedlungsware, zeigt nun auch die Grabkeramik
von Flögeln einmal Verbindungen zum südjütischen Raum über die
Brücke der nordfriesischen Inseln (Typ Oxstedt), zum anderen elb-
aufwärts ins Binnenland, in den langobardischen Bereich (Gruppe
der Dreiknubbentöpfe).
Dieselben Beziehungen zum nördlichen bzw. östlichen Anschluß-
gebiet sind für die dünnwandige Terrinenform festzustellen.
Diese Übereinstimmungen im östlichen Nordseeküstenraum finden
ihre Unterbrechung offensichtlich erst im Verlauf der älteren Kaiser-
zeit. Die auch in Flögeln vorhandenen Trichterschalen stellen die
typischen Elemente der Cuxhavener Formengruppe dar. Diese Gruppe
greift zwar vereinzelt auf den nordelbischen Küstenraum über, wie
uns das Beispiel Hodorf zeigt, das Gebiet der nordfriesischen Inseln
mit dem jütischen Hinterland geht indes seine eigenen Wege30).
Die Wechselbeziehungen benachbarter Formenkreise zu Beginn
der älteren Kaiserzeit sowohl im Siedlungs- als auch Grabmaterial
mahnen zur Vorsicht bei der Behandlung von Stammesfragen. Erst
die vollständige Erfassung eines Urnenfriedhofs wie Flögeln könnte
viele Aufschlüsse über die ältere Kaiserzeit im südlichen Nordsee-
küstengebiet und wichtige Bausteine zur Klärung des „Chauken-
Problems" liefern.
Literaturverzeichnis
1. Waller, Chaukische Gräberfelder an der Nordseeküste (Mannus,
Bd. 25, 1933, S. 51).
2. Waller, Chaukische Siedlungen an der Nordseeküste (Präh. Zeitschr.
22, 1931, S. 145 ff.).
3. Ritterling, Das frührömische Lager bei Hofheim im Taunus (Nass.
Ann., Bd. 40, S. 120, Abb. 22 u. Taf. 8).
4. E r d n i ß , Die Chauken, ihre räumliche Abgrenzung auf Grund der
Bodenfunde.
5. Schmid, Die vorrömische Eisenzeit in den Nordseemarschen
(unveröff. Diss.).
6. Waller, Chaukische Gräberfelder in der Feldmark Westerwanna
(Jahrb. d. Männer v. Morgenstern 33, S. 85 ff.).
7. Waller, Spuren der Kimbern an der Nordseeküste (Archiv f. Landes-
u. Volkskd. v. Niedersachsen, Bd. 1944, S. 256 ff.).
8. Haarnagel, Die frühgeschichtlichen Siedlungen in der schleswig-
holsteinischen Elb- und Störmarsch, insbesondere die Siedlung Hodorf
(Offa, Bd. 2, 1937, S. 31 ff.).
30) Lit.-Verz. 10.
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