Abb. 1. Form und Größe der Filzkappe
Herstellung der Kappenform: Die Verarbeitung der Schaf-
haare zum Filz muß in Stumpenform erfolgt sein, genau so wie sie bei der
heutigen Filzbereitung für Hüte gebräuchlich ist. Durch Recken und Strecken,
durch Stoßen und Schlagen mußte nun weiter unter dem Einfluß von feuchter
Wärme aus dem Stumpen die gewünschte Form der Kappe über ein Modell
ausgebreitet werden. Die überstehenden Ränder werden mit scharfer Schere
oder scharfem Messer abgeschnitten. Die Form der Kappe ist in Abb. la wie-
dergegeben. Ferner zeigen die Abb. 1 b und le die erforderliche Größe des
Filzes mit einer Länge von 56 cm und einer Breite von 59 cm.
Krimmerbesatz der Kappe: Die Oberfläche hat in gleicher Farbe
des Filzes einen Krimmerbesatz durch das Einsetzen von kleinen Wollfäden.
Der Einsatzfaden besteht aus einem in S-Drehung gesponnenen Wollfaden in
ca. 1,5—2 mm Stärke. Das Einführen in die Filzdecke muß mit einer Nähnadel
vor sich gegangen sein. Ein längeres Teilstück des Wollfadens wird mit der
Nadel in die obere Schicht des Filzes eingeführt und soweit durchgezogen,
daß nur noch 2,5 cm des Fadens aus der Filzfläche herausstehen. Auch das
andere Ende des Durchzuges wurde auf gleiche Länge abgeschnitten, ohne
daß in der Filzfläche eine besondere Befestigung vorgenommen wurde. Aus
dem Filz ragen nunmehr 2 Enden des Wollfadens heraus (Abb. 2). Dicht an
Abb. 2. Krimmerbesatz durch eingezogene Wollfäden
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