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Die Kunde — N.F.10.1959

DOI issue:
Heft 3-4
DOI article:
Deichmüller, Jürgen: Ein neolithischer Becher aus Farven, Kreis Bremervörde
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.71587#0261

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gesammelt, so daß die Form vollständig wieder zusammengesetzt werden
konnte 2.
Das plumpe, hohe Gefäß hat einen runden Boden und einen tonnenförmigen
Bauchteil, der sich zu einem scharf abgesetzten, kurzen, trichterförmigen Rand
hin schwach verjüngt. Der weit ausladende Rand verläuft leicht wellig, die
Randlippe ist gerade. Der grobe, gelblich-braune Ton ist mit vielen kleinen
Quarzsteinchen reichlich gemagert; die Oberfläche ist geglättet, ohne Verzie-


Abb. 1. Lageplan mit Fundstelle.

rungen. Maße: Höhe 37,8 cm; Boden rund; größte Weite 34,2 cm; Mündungs-
durchmesser 26 cm (Abb. 2).
Typologisch ist das Gefäß u. E. den neolithischen Bechern beizuordnen. Da-
bei steht es wohl der Gruppe der Riesenbecher aus der Einzelgrabkultur am
nächsten. Allerdings ist zu bedenken, daß Tongefäßformen der frühen Satruper
Zeit Schleswig-Holsteins, die ebenfalls rundbodig sind und einen kurzen Trich-
terhals besitzen, zum Vergleich herangezogen werden könnten 3.
Ein sehr ähnliches, hohes eiförmiges Gefäß mit einem 4 cm breitem, ge-
schweiftem und ausladendem Rand und runder Bodenfläche wurde 1936 in
Eckstever, Kreis Verden, gefunden. Fundumstände nicht bekannt 4.

2 Original im Heimatmuseum Bremervörde.

3 C. J. Becker, Mosefundne Lerkar fra yngre Stenalder. Studier over Tragtbaeger-
kulturen i Danmark. Kopenhagen 1948.

4 Landesmuseum Hannover, Inv.-Nr. 682 : 36.

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