ließen. Vermutlich handelt es sich hier um ,Werkstätten'; denn es sollen schon früher
in der Nähe — in dieser Tonkuhle — ähnliche Funde gemacht worden sein." (W.
Rutsch, briefl. 24. 4. 1954.) Aus einer mir später (1956) noch von einem Werksange-
hörigen gegebenen Schilderung ging jedoch hervor, daß die Urnen unter der Abraum-
schicht in dem braunen Ziegelton, mit ihrem oberen Rand im ganzen etwa 0,5 m
unter der natürlichen Oberfläche, gestanden haben. Die Beobachtung deutlicher Brand-
rötung an der Grenzfläche des Ziegeltons und der Abraumschicht, ungefähr 10 cm
über den Urnen, erlaubt die Gleichsetzung dieser Grenzfläche mit der alten Gelände-
oberfläche zur Zeit der Urnenbestattungen (Verf. 1955, S. 32; 1959, S. 78, Fußnote).
Die vom Niedersächs. Landesmuseum gegebene Altersbestimmung konnte
infolge Fehlens eindeutiger Kennzeichen nur feststellen, daß die Scherben
prähistorisch seien, vermutlich aus der Zeit um — bzw. den Jahrhunderten
vor und nach Chr. Geb. (Dr. Claus briefl. 17. 5. 1954 auf Anfrage des Verf.).
In Verbindung mit dem ermittelten Fundprofil bedeutete das immerhin den
Beginn einer induktiven Beweisführung für eine mehr oder weniger weit in
die Vorgeschichtszeit zurückreichende Entstehung des Auenlehms an der
Mittelweser (Verf. 1955, 1955 a, 1959).
Ganz in der Nähe der Urnenbeisetzungen (s. die Textskizze) wurden auf
dem Abbaugelände der Ziegelei Wittenberg im Jahre 1958 die von W.
Strautz (1959) beschriebenen Funde aufgedeckt. Sie bestätigen die aus dem
Urnenfund gezogenen Folgerungen, ihre gesicherte Altersbestimmung erlaubt
darüber hinaus die Begrenzung des Mindestalters der durch die Fundschicht
bezeichneten Oberfläche des Lehms auf die letzten drei vorchristlichen Jahr-
hunderte. Diese Oberfläche liegt an der Stelle der von Genrich und
Abb. 1. Lage der Fundstellen. Maßstab ca. 1 : 9000 (11 mm = 100 m).
1. Urnenfund von 1953; 2. Grabung 1958 (nach Strautz);
+ Bruchsteine unter Auenlehm.
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in der Nähe — in dieser Tonkuhle — ähnliche Funde gemacht worden sein." (W.
Rutsch, briefl. 24. 4. 1954.) Aus einer mir später (1956) noch von einem Werksange-
hörigen gegebenen Schilderung ging jedoch hervor, daß die Urnen unter der Abraum-
schicht in dem braunen Ziegelton, mit ihrem oberen Rand im ganzen etwa 0,5 m
unter der natürlichen Oberfläche, gestanden haben. Die Beobachtung deutlicher Brand-
rötung an der Grenzfläche des Ziegeltons und der Abraumschicht, ungefähr 10 cm
über den Urnen, erlaubt die Gleichsetzung dieser Grenzfläche mit der alten Gelände-
oberfläche zur Zeit der Urnenbestattungen (Verf. 1955, S. 32; 1959, S. 78, Fußnote).
Die vom Niedersächs. Landesmuseum gegebene Altersbestimmung konnte
infolge Fehlens eindeutiger Kennzeichen nur feststellen, daß die Scherben
prähistorisch seien, vermutlich aus der Zeit um — bzw. den Jahrhunderten
vor und nach Chr. Geb. (Dr. Claus briefl. 17. 5. 1954 auf Anfrage des Verf.).
In Verbindung mit dem ermittelten Fundprofil bedeutete das immerhin den
Beginn einer induktiven Beweisführung für eine mehr oder weniger weit in
die Vorgeschichtszeit zurückreichende Entstehung des Auenlehms an der
Mittelweser (Verf. 1955, 1955 a, 1959).
Ganz in der Nähe der Urnenbeisetzungen (s. die Textskizze) wurden auf
dem Abbaugelände der Ziegelei Wittenberg im Jahre 1958 die von W.
Strautz (1959) beschriebenen Funde aufgedeckt. Sie bestätigen die aus dem
Urnenfund gezogenen Folgerungen, ihre gesicherte Altersbestimmung erlaubt
darüber hinaus die Begrenzung des Mindestalters der durch die Fundschicht
bezeichneten Oberfläche des Lehms auf die letzten drei vorchristlichen Jahr-
hunderte. Diese Oberfläche liegt an der Stelle der von Genrich und
Abb. 1. Lage der Fundstellen. Maßstab ca. 1 : 9000 (11 mm = 100 m).
1. Urnenfund von 1953; 2. Grabung 1958 (nach Strautz);
+ Bruchsteine unter Auenlehm.
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