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Handschriften berichtigt in einer der Beilagen mit. Zu
diesen erhalten wir noch mehrere Belege der in dem Terte
besprochenen Punkte, vorzüglich über Mythos, Geschichte
und Sitten dieser Insel. Viele vortrefflich gestochene
Abbildungen von Münzen, hinter denen mehrere bisher
ganz unbekannt waren, sind als Vignetten dem Werke
zu prachtvollem Schmuck einverleibt und eine Vase von
gebrannter Erde mit einem spielenden Knaben beschließt
dieses Buch.

Das zweite Buch, welches zwar nicht in Hinsicht
auf Ausführung der Kupfertafeln, die meistens nur Um-
risse sind, wohl aber in Rücksicht des artistischen Gehalts
viel reicher ausgestattet ist als das-erste, lenkt die Un-
tersuchungen ganz unerwartet auf den Parthenon hin.
Der Vf. ist seinem früheren Plane untreu geworden und
erklärt sich selbst ausführlich genug über die Gründe,
warum er es vorzieht, gleich in diesem zweiten Buche die-
ses herrlichste Denkmal des athenischen Volkes zu behandeln..

Feiner Sinn und eine nicht gewöhnliche Zartheit,
der Auffassung, welche jedoch der Unbefangenheit und
Bestimmtheit der Forschung keinen Eintrag thut, ist es
vor allem, was Hrn. B's. Darstellung in diesem .Bande
so angenehm macht; dagegen können wir sie nicht überall
von dem Vorwurfe zu großer Weitläufigkeit freisprechen..
Die Vorrede enthält neben .einigen, aus. der Untersuchung
gewonnenen Resultaten eine Uehersicht aller an dem Parthe-
non vorkommenden Bildwerke. Da.diese Ansicht des Gan-
zen dem Vf. eigenthümlich ist und in Vergleich mit dem,.
was Leake, Reuvens, Müller, Weber und Quatrem«re-de-
Quincy, über diesen Gegenstand.geäußert haben,. unser
besonderes Interesse, in Anspruch, nimmt, so.theilen wir..,
feine Angaben in möglichster Kürze mit:

I. :. Die Statuen im östlichen-Giebelfelde: Zeus?
auf seinem.Throne in der.Mitte,.zwischen-Morgen
und Abend, von genethlischen.Schicksalsgottheiten, den
drei H orem und.den. drei .Parzen, mit dem-gütige n?
Glücke, und von geburtshelfenden^GöttermAphrodite-
Urania und Jlithpia, Hephastos und Prome-
theus, .Ares und Hermes umgeben.. Aus seinem
Haupte, steigt Pallas.Athene, in goldenem Waffen-
schmuck, strahlend, und .schwingt sich., zu. der.oberen Höhe
des. Giebels empor.

II. . Die Statuen.im westlichen.Giebel: •.Auf Ge-
heiß der siegreichen Pallas.. A t he ne. sprießt, zwischen
ihr und dem besiegten hinwegeilenden Poseid on der hei-
lige Oelbaum in der .Mitte.des .Giebels, empor... Zu .bei-
den Seiten des; Oelsbaums neben den Hauptfiguren: der
Wagen der Göttin von.dem b eflüge!ten Siea'.g elenk.t
und von Ericht ho.ni os begleitet;-:danm.die .ganze: Fa-
milie . des:Ke.krops-(Kekrops•>. Agraulos, .Hersc,
Erysichthv w und - Pan d r v so s). In der- nördlichen
Ecke des Giebels cher Flußgott -IIissos.. In der. südlichen;.

Halste des Giebels, links von Poseidon: der Wagen des?
Gottes von zwei Pferden gezogen, von Amphitrite
gelenkt und von Leukothea (oder Halia) begleitet.
Hinter der Amphitrite die kinderernährende Erde
mit Kindern in ihren Armen; eine große Gruppe der
Thalassa mit der von ihrem Schoß emporsteigenden
Aphrodite; hinter beiden die Meeresstille mit
dem Flußgott Keph issos und seiner.Gemahlin Prari-
thea (oder Diogenia) und der Quellnpmphe Kallirhöe
in der südlichen Ecke..

III. Zu diesen Bildwerken der. beiden Giebelfelder,
kommen die zwei und neunzig Metvpenreliefs des
äußern Frieses mit nicht chronologisch sondern künst-
lerisch (?) geordneten Vorstellungen, nämlich: •

a) dievierzehn Metopen der östlichen Vorder-
seite mit Thatcn der Athene selbst und der beiden von.
ihr vorzüglich begünstigten. Heroen,, Herakles, und
Theseus..

h) die zwei unddreißig der südlichen-Längen-
seite, mit drei und zwanzig Gruppen aus . dem Cpclus
des Ce.ntanrenmythos und. neu», andern aus dem
inner» Wesen der Athenerreligmn hervorgangenen, Dar-
stellungen. Diese sind:, i. die , .mit dem Cnltus der.
Athene selbst innig verbundene Verehrung. der b r a u r o-
nische»..Artemis,,2. die Thesmvphorien, z. .die ■
Belehrung der Priest er in der. Athene, 4; der damit
verbundene? Cnltus, und das venchiedcnartige. Schicksal
derchl-grauliden> 5. die Einweihung? des, pom Himmel
herabgesandten - heiligsten Holzbildes der. Athene auf der -
Burg, durch Erichthonios, der siegreiche Kampf
des.Erechthens mit Enmolp os, 7. Erich tho n i os
der Zögling .und TrüpsSpog der Göttin, als von ihr be-
lehrter .Wagenlenker, 8. die von der Göttin ebenfalls be-
gabte Pandora,mit EpimetheuS, 9. der von der
Demeter selbst im Säen..der milden Frucht unterrichtete .
Triptolemvs.

«-) die.zwei und-dreißigMetopen dernörd-,
liche n Lgngenseite: ?neben mehreren Gruppen aus
dem.L apith en-, wahrscheinlich.auch aus dem Amazo-.
n e n-Cvclus, und.neben? einigen bis jezt. unerklärten Vor-
stellungen,- Thaten der rossezäumenden Göttin und der von .
ihr. begünstigten Heroen . P e r s eu s und B e.l l e r o p h o n.

die. vierzeh n G ruppen- der west lichen
Metvpenr.eshe. mit .Vorstellungen? geschichtlichen In-
halts,- nämlich Scenen aus der ersten.attischen.siegreiche» -
Schlacht gegen die.Perser, bei Marathon. .

Endlichiv. Die Reliefs amFries.de r Cella: Feier
der-Athenäen. .. Festzug.. Die Burggötter. auf der östli-
chen Seite empfangen die von- beiden Seiten des Tem-
pels, ankom.mcnden festlichen Reihen? des-Volkes, um sie
gleichsam dem -.Götterbilde.über die breite Marmorschwelle.e
des, eröffneten.Tempels centgegenzuführen.?.

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