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gebrochen, und seine Fernen sind von einem lichtblau-
grauen Ton.

Nach diesen Bildern zu urtheilen darf unser Meister
zwar zu den guten, aber keineswegs zu den vorzüglich-
sten Malern seiner Zeit gezahlt werden.

(Fortsetzung folgt.)

Kleber Martin Schonganer's Oelgemiil-e und
Handzeichnullgen.

(Fortsetzung.)

Mit der Frage über die Echtheit der Nr. 13 und 14
wäre denn implicite auch bezüglich ihrer Pendants in
Schleißheim und Nürnberg entschieden, und es bedürfen
daher letztere kaum mehr als der Aufzählung nach Inhalt
und Umfang. Sie sind:

b. In Schleißheim.

15) „ Anna und Cleophas" mit einem Mädchen,
das 'vor letzterem steht und liest; auf der rechten Seite
eine andere männliche Gestalt mit einem Kinde. Unten
steht auf zwei weißen Rollen:

,, annä und LleopyaS mit En
seraphia maria ciccphä
<mrm mir salome mitlies
die dritte maria salome hiest."

(Auf Holz. 2' 6" hoch. 1' 8" 6'" breit.) *

16) „ Elisabeth und ihr Mann Zacharias." Vor
ihnen steht in härenem Kleide Johannes der Täufer.
Auf dem Einfaß von Zacharias' Kappe liest man die
Worte: „adonai therra gramarie," und unten auf dem
weißen Streife:

,,johannes töffer von Gott erkorn
aus elisabeth und zacharia heilig geborn."

(Grund und Umfang wie oben.)**

C. In Nürnberg.

In der Galerie der Moritzcapelle.

17) „Zebedäus und Maria Salome" mit zwei
Kindern, nämlich Johannes dem Täufer, der in ein
offenes Buch schreibt, und Jakob dem größer», in einem
Stuhle sitzend. Unten die Worte:

„maria salomä und ihr mann
FebedäuS geboren Johann
evangelista wie bekannt
und jakobum den grLsteren genannt."

(Auf Holz 2''6" hoch. V 8" 6'" breit.)***

18) „ Maria mit dem Jesuskinde auf dem Schooße."
Sie sitzt in herabwallenden Haaren, mit dem Heiligen-
schein um das Haupt, auf einem Lehnstuhle, über sie

' Trug i» der fürstl. Wallersteinischcn Galerie die Nr. gj.

** Ebendaselbst Nr. 92.

*** Nach dem Catalog dieser Sammlung Nr. 5g.

erhebt sich ein Thronhimmel. Das Jesuskind hält in
beiden Händen Blumen. Zur Seite ist der heilige Jo-
seph an einer Hobelbank beschäftigt. Im Heiligenscheine
der Madonna liest man die Worte: „o sauciissima
Virgo Maria, ora pro iiobis!“ und auf der Nolle zu
Füßen der Gruppe:

„wie erst maria Jesu genast
der heilige Geist that wirken das
joleph sein goscha.rlcr vater was."

(Grund und Umfang wie oben) *

19) „Hilmeria in einem Armstuhle licbkoSt ihr
Kind;" gegenüber ihrMann, zwischen beiden eine Frauen-
gestalt in violetter Kleidung, muthmaßlich die Stifterin.
Auf dem Fußteppiche liest man „bona medicina,“ und
auf dem weißen Streifen oben:

„ hplmeria und ihr mann heth
elicd uni eljzabeth."

(Wie oben.) **

20) „Joachim und Anna" lehren das Kind Maria
in einem Buche lesen. Ein gleiches liegt aufgeschlagen
im Vordergründe, lieber der Gruppe steht in Gold-
grund der Spruch:

„anna mit joachim gebar
niariam gottcs mutter dar."

(Wie oben.) ***

21) „Maria Cleophas' mit einem Kinde auf dem
Schooße;" zur Seite Alphäns, ihr Mann; nebenan
sitzen und stehen drei Kinder. Unten die Verse:

„cleophc maria alphenm hat
den mindern iacob sie geboren thet
der gerecht joseph der andere was
rer drit vnd viert symon iuras."

(Wie oben.) ff

22) „Maria Cleophas'," gegenüber ei» Mädchen in
einem Buche lesend. (Wie oben.) -j-s-

23) „Die heilige Barbara," stehend. (Auf Gold-
grund und Holz. 3' 6" 6'" hoch. breit.) fff

Kugler äußert bei Gelegenheit der Charakteristik
Martin Schongauers in mehr erwähnter seiner schätz-
baren Geschichte der Malerei * noch kein Bedenken
gegen die Echtheit der voraufgeführten Bilder, die wir
aber auf den Grund obiger Deductionen und des über-
einstimmenden Urtheils wirklicher Auctoritätcn wie des
Direktors Waagen, vor Allem aber des Centralgalerie-
directors von Dittis, insofern sein Catalog der könig-
lichen Pinakothek uns folgerungswcise als Organ seiner
Meinung hierüber gelten muß, so wie auch des Cvnser-

* Nach dem Catalog dieser Sammlung Nr. 62.
*» Ebendaselbst Nr. 63.

Ebendas. Nr. 66.
j Ebendas. Nr. 111.
tt Desigleichei, Nr. H5,
itt Deßgleiche» Nr. 82.

■> Band ii. S. 7 7.
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