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hocbsiimigcr Liberalität eine Summe angewiesen worden,
welche mit der Bedeutsamkeit des Werkes im Verhältniß
steht. Es erscheint in einzelnen Lieferungen, von denen
ll bereits vollendet sind.

Das nächste und allgemeinste Interesse, welches das
in Rede stehende Werk darbietet, ist das der künstleri-
schen Entwickelung des Mittelalters. Damit aber ver-
binden sich noch viele andere, und auch aus diese ist bei
der Auswahl des Einzelnen durchweg Bedacht genommen.
Für die ganze Typik des Mittelalters, für die religiöse
Anschauungsweise, für die kirchliche Symbolik, für die
Darstellung von Costümen, Sitten und Gebräuchen, für
die Paläographie u. dgl. m. bieten sich hier nicht minder
die reichhaltigsten und wünschcnswerthesten Aufschlüsse,
die durch die Vollkommenheit der Darstellungen wiederum
um so vollkommener seyn müssen. Mit Einem Wort,
das Werk des Grafen de Bastard — weit entfernt,
müßigem Dilettantismus eine leere Unterhaltung zu
bieten — erfüllt seinen Zweck in jedem Betracht. Es
gewährt den Eindruck einer Gemäldegalerie, die mit
strengster wissenschaftlicher Kritik angcordnet ist und in
der sich keine Lücke findet.

Aus den Blättern, welche der Graf de Bastard vor-
legte, geht unmittelbar, wie im Vorigen angedeutet ist,
die wissenschaftliche Bedeutung seines Werkes hervor; es
läßt sich somit schon von selbst erwarten, daß auch der
erläuternde Tert, den er mit demselben verbinden wird,
solcher Bedeutung entsprechen werde. Ich freue mich
hiuzufügen zu können, daß nach Allem, was mir der
Graf de Bastard mündlich über die Einrichtung dieses
Tertcs, über die Art und Weise der dazu aufgewandten,
sehr ausgedehnten Studien, über die von ihm und seinen
Mitarbeitern befolgte Richtung mitgetheilt hat, ebenso
das Gediegenste und Gründlichste zu erwarten seyn
dürfte. Denn neben der vollkommenen Beschreibung und
Erklärung der einzelnen Blätter werden zugleich spccielle
wissenschaftliche Untersuchungen mitgetheilt werden, und
zwar: über die besondere, bei jedem Einzelnen ange-
wandte Technik; über die Einflüsse classisch antiker Dar-
stellungswcise auf die Typen deö christlichen Mittelalters;
über den wichtigen und bisher noch keineswegs genügend
aufgeklärten Punkt der so ausgedehnten selbstständig
christlichen Symbolik, über das Aeußerc der Bildung in
Cvstümen u. dgl. m. Ucberall, wo es nöthig ist, soll
auch hier der Gang der Untersuchung durch in den Tert
eingedruckte einfache Abbildungen anschaulich gemacht
werden. Wie mich der Graf de Bastard versichert, so
haben sich für diesen Zweck - gleichwie er für die künst-
lerische Darstellung ein eigenes Institut gegründet hat —
mehrere namhafte Gelehrte mit ihm verbunden; der
erläuternde Tert dürfte somit schon an sich zu einem
umfassenden Compendium der Kunstalterthümer des
Mittelalters werden. _ _ ,

F. Kugler.

Nachrichten vom Januar-

Aupscrwcrke.

Paris. L. Normend lils; Paris moderne, r Pari.
20. livr. 4. 5 Kpfr. 2 Frs.

Herr Achillc Jubinal, welchem wir die Herausgabe
des schönen Werks 'Papisserie« bislorie'cs verdanken, hat jetzt
eine auf den Mauern einer durch Clemens vi. gegründeten
Kirche befindliche Freskomalerei, welche den Todtcntanz
vorsicllt, in einem io Fuß langen Facflmile herausgegeben»
mit einer historische» Einleitung und Erläuterung.

Dcscription des fune'raillcs de Napoleon, orne'c de 20
gravurcs. 18. 2% B. 2 5 Cent.

Mde. Lcprin CC v. B.; La Flore des Salons ou bota-
nique pilloresquc. 1. livr. Fol. 4 Bog. 11. 5 Kpfr. 4 Fr.
Die Herausgeberin ist eine Schülerin VandaeFs. Snbfcri-
benten erhalten das ganze Werk von 5i Lieferungen für
loo Francs.

Clermont. F.ug. J. Woillcz, Archcologic des moriu-
mens rcligieux de l’ancie» Beauvoisis depuis 1c cinquiemc
siede jusque vers la lin du douziemc. 1-e livr. Fol. 1 B.
Tert. 5 Kpfr. Das Ganze wird i Band mit 20 Lieferun-
gen bilden; cs werden nur 200 Exemplare abgezogen. Preis
jeder Lieferung 1% Fr.

Neue Lithographien.

Düsseldorf bei Aren; u. Eomp.: „ Phantasie" (<3tdw
mische See) von Achenbach. i84o. Lluerfol.

München bei Mep u. Widmaycr: „der deutsche Rhein,"
Randzcichnung zu Bccker's Lied, von Neureu ther. Klcinfol.

Lithographische Werke.

Dcrli». Die Rcimcr'schc Buchhandlung hat nun die
Fortsetzung des großen Werks über Pompeji, Herculanuin
und Stabiä von Zahn angekündigt. Es erscheint, wie das
frühere, in lithographischem Farbendruck, in 10 Heften, jeder
zu io Tafeln Großfolio. Die seitdem gemachten Fortschritte
im lithographischen Farbendruck machen cs möglich, alle Fi-
guren und Gruppen in Farben wicderzugeben, und bereits
sind 15 geschickte Künstler mit der Ausführung der Platten
beschäftigt. Das iste Heft soll in zwei Monaten erscheinen.

Erlangen bei Theodor Blasing: Die Frescogcmäldc dev
königl. Allerheiligen-Hoscapellc in München von Prof. Hein-
rich Heß ic. lithographirt und herausgegeben von I. G.
Schreiner. Heft 7, 8, 9. An Interesse der Gegenstände
wie an Schönheit der Behandlung ganz den früheren Lie-
ferungen entsprechend.

Paris bei Hauser und Karlsruhe bei Velten: .,Le Moycn
Äge monumental et arcbe'ologique ,u ou Vucs des edifiecs les
plus rcmarquablcs de cctle c’poque enF.urope, avcc un texte
explicatif, exposant l’histoirc de Part d’opres les monumens;
Ouvragc exccute' d’apres les dessins et sous 1« dircction de
M. Cbapuy. Klcinfol. Dies schöne Werk, wovon bereits
einige Hefte vollendet sind, macht Folge zn dem Moycn age
pittoresque und den IVleubles, armes et armures du Moycn
«ge; es erscheint in 80 bis 80 Lieferungen, jede zu 8 Blatt
a 5ff. Der Text zu 30— 40 Blatt wird gratis geliefert.
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