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2V 13.

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Dienstag, -en 13. Februar 1814.

An die Kunstvcreine.

Indem ich den geehrten Verwaltungsbehörden von
Kunstvereinen, die zufolge meiner Bitte in Nr. 35 des
Kunstblattes vom v. I. die Güte hatten, mir ihre be-
treffenden Jahresberichte einzusenden, meinen Dank ab-
statte, wiederhole ich hier diese Bitte für diejenigen, welche
bis jetzt noch nicht Rücksicht darauf genommen.

München. E. Förster.

Mythologie und Archäologie.

1. Apollons Ankunft in Delphi. Von
P. W. Forchhammer. Kiel 1840. 4.

2. Phriroö der Herold. Von Ed. Gerhard.
Berlin 1842. 4.

3. Etymologisch - symbolisch - mythologisches Real-
Wörterbuch, zum Handgebrauche für Bibelfor-
scher, Archäologen und bildende Künstler u. s. w.
Von F. Nork. Stuttgart 1843. Gr. 8.

4. Antike Marmorwerke, zum erstenmal bekannt
gemacht von Emil Braun. Leipzig 1843.

(Fortsetzung.)

Nach Auseinandersetzung dieser leitenden Ideen ha-
ben wir nun deren Anwendung an einigen Beispielen
darzulegcn. Nach dem Vorgang von Uschold, in,seiner
„Vorhalle zur griechischen Geschichte und Mythologie,"
werden alle griechischen Heroen und Heroinen zu Son-
nen- und Mvndgottheiten gemacht. Der Dichter der
Ilias besang den Kampf der Elemente (s. d. A. Achilles

5. 8); daher stehen Here und Pallas, als Mondgöttin-
nen auch Repräsentantinnen des feuchten Naturprinzips,
neben dem Meergott Poseidon auf der Seite der Grie-
chen, Hephästos, Mars und Apollo als Sonnengötter

den Trojanern bei, welche noch dem orientalischen Feuer-
gott ergeben sind. Achilles ist der Repräsentant des
Jahres, geweiht durch die Feuertaufe, als ihn Thetis
gleich nach der Geburt in's Feuer setzte, um ihn un-
sterblich zu machen, d. h. um ihm zu seinem früher»
göttlichen Rang wieder zu verhelfen, und durch die Was-
sertaufe, als ihn Thetis in den Styr tauchte, um ihn
unverwundbar, d. h. unsterblich zu machen. Er ist nicht
nur Waffergott, wie sein Name beweist (von ä/a, Was-
ser), sondern auch Feucrgott, denn unter dem Namen
Pyrrha erschien er als Mädchen verkleidet bei dem König
Lycomedes auf Scyros, mit dessen Tochter er de» Pyr-
rhus zeugte, welcher wohl nur Personifikation einer seiner
Eigenschaften war. Ajas, vom hebräischen ajah, Geier,
wird durch sein Prädikat Telaucinog, was den Unüber-
windlichen, Allbewältiger (hebr. laimon) anzeigt, als
Sonnengott bezeichnet, als soi invictus, welcher im My-
thus auch die Gestalt des (Sirius-)Geiers (hebr. ajah)
annimmt (31.7,58). Die später» Griechen, welche den
Beinamen aus dem griechischen Ttla/u„V, Was-

serträger, ableiteten, verstanden die ursprüngliche Be-
deutung nicht mehr. Ajas XfUsvs oder auch bloß ’/Xevs,
d. i. der Starke (von üö;, hebr. el, robustiis), wird von
Homer Jl. 2, 527 als ein gewandter Lanzenträgcr ge-
rühmt, was wohl die Schnelligkeit des Sonnenstrahls
andeuten soll. Diese Vermuthung wird zur Gewißheit (!),
wenn man sich erinnert, daß die Grille wegen ihrer
ätherischen Leichtigkeit Thier des Apollo war, und Ajas
Oileus ist im Mythus König der Grillen (Locrier von
loxm;, i.oy.QÖdie schrillende Grille, Xax^v^a), wie Achilles
König der Ameisen (Myrmidoncn). Weil er Ein Wesen
mit Apollo, darum wurde sein Grab auf Delos gezeigt.
Alerander Cdifi-ayfyo;, der Starke) ist ein anderer
Name des Sonnenstiers Paris. Agamemnon wurde,
wie Dionysos, erst später als ein sterblicher König be-
trachtet; die carischen Völkerschaften hatten ihn als ihren
höchsten Gott verehrt. Mithrodorus (bei Hesych, s. v.
^A'/a^fivwv) nannte den Aether Agamemnon. Cs ist
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