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51

huldigenden Perser des Aeschylus), so wie die hcsio-
dische Theogouie, Homers Epopöen und Virgils Aeneis,
sondern auch die Verwandlungen des Ovid, Clandians
Raub Proserpinens, die Thedaidc des Statins u.
wenn auch diese späten Umarbeiter jener ursprünglich
dem Cultus gehörenden Dichtungen die eigentliche Be-
deutung derselben nicht mehr verstanden; sonst würden
die römischen Satyriker nicht das geheiligte Versmaß
der Pythia ihren profanen Zwecken gleichfalls dienstbar
gemacht haben." Damit kehrt denn das Ende zum An-
fang zurück, d. h. Herr Nork stimmt hier ganz überein
mit Herrn Forchhammcr, der (S. 12) seine oben dar-
gelegte Deutung von der Pythonschlange ebenfalls bei
dem späten Claudian findet.

(Fortsetzung folgt.)

Vorbilder.

1. Philipp Otto Nungc's Ausgeschnittene
Blumen und Thiere in Umrissen zum Nuch-
schneiden und Nachzeichnen gravirt und herans-
gegebcn von Doris Lütkens, geb. v. Cossel.
1s Heft. Hamburg 1843. Fol.

2. Album der vorzüglichsten älteren Mei-
ster in der Landschaft- und Thierma-
lerei für die kuustliebeude und kuustübende
Jugend, als Bildersammlung und Wegweiser
zum Zeichnen nach der Natur, nebst kurzen No-
tizen über die Meister selbst und ihre Werke.
Gezeichnet und hcrausgegcben von Doris Lüt-
kens, geb. v. Cossel. 1s Heft, Antoni Wa-
terlo, 5 Blatt. Hamburg 1843. Klein Fol.

Wir können die Anzeige dieser beiden Hefte zusam-
menfassen, so verschiedene Bezüge sich auch bei ihnen
geltend machen, da sie doch zunächst den gemeinsamen
Zweck haben, der Jugend als Vorbilder und als Weg-
weiser in das schöne Gebiet der Kunst zu dienen, und
da die Herausgeberin beider Werke von der gewiß rich-
tigen Ansicht ausgegangen ist, daß hiezu, und selbst
schon bei dem unbefangenen kindlichen Spiele, nichts
besser als das wahrhaft Klassische dienen kann. Als be-
sonders interessant und eigenthümlich erscheint das unter
Nr. i bezeichnete Unternehmen. Es führt den Namen
eines Mannes, dessen tiefer sinniger Geist sich der Ach-
tung der Edelsten unserer Nation erfreute, wenn cs
* auch an der Eigenthümlichkeit seiner künstlerischen Ar-
beiten und an den Zeitverhältniffen lag, daß die letzteren
nicht gerade in weiten Kreisen bekannt wurden, und

dessen Erinnerung durch die jüngsterfolgte Herausgabe
seiner „hinterlassenen Schriften" ' so erfreulich geweckt
und für die Zukunft gesichert ist. PH. O. Runge hatte,
neben so vielen andern Talenten, ein ganz eigcnthüm-
liches Geschick im Ausschneiden von Blumen und an-
dern Gegenständen, die er, ohne Vorzeichnung, aus
weißem Papier schnitt und auf ein dunkles auflegte.
An solchen kleinen Arbeiten findet sich im Besitz der
hamburgischcn Kunstfreunde eine unzählbare Menge.
Das vorliegende Heft (dem recht bald weitere Fort-
setzungen folgen mögen) bringt uns Nachbildungen von
nahe an 50 Stücken. In der That müssen wir hier der
geistreichen Weise, wie sich durch die bloße Umziehung
des äußeren Contours die geschmackvollsten Compositio-
nen ergeben, der sinnvollen Natnrbeobachtnng, der fei-
nen und stets charakteristischen Führung der Linien die
vollste Anerkennung zollen. Auch diese Blätter, mit
Sorgfalt ausgeschnitten wie die Originale, müssen auf
einen Jeden den erfreulichsten Eindruck Hervorbringen;
die Jugend aber wird durch das Spiel des Nachzeich-
nens und Nachschneidens gewiß auf eine, wenn auch
unbewußte, doch sehr wirksame Weise das Gefühl für
die Bedeutung des Contours in der Kunst ausbilden.

lieber den Inhalt deS unter Nr. 2 angeführten
Heftes wäre eS überflüssig, hier etwas Näheres zu sagen.
Die Ansicht der Herausgeberin, daß die Schlichtheit und
die sorgliche Treue der älteren Meister im Fache der
Landschaft vorzüglich (und bei weitem besser, als die
moderne Effekthascherei) geeignet sey, den Blick der Ju-
gend für eine gründliche und naive Natnrbeobachtnng
zu eröffnen, kann des Beifalls aller wahrhaft Kunstver-
ständigen versichert seyn. Es ist nur zu wünschen, daß
auch dies Unternehmen diejenige Theilnahme finden
möge, von der seine weitere Fortsetzung abhängen muß;
gewiß wird dann die Herausgeberin die schwierige Auf-
gabe, die scharfen Striche der Radirnadcl mit der wei-
chen lithographischen Kreide wiederzugebcn, noch immer
glücklicher lösen. Sy. K.

1 Zwei Theile, Hamburg is'io, bei F> Perthes. —
Ph. O. Runge war 1777 geboren und starb r»io.

Nachrichten vom December.

AUcrthümer und Ausgrabungen.

Frankfurt am Main. In dem eine Stunde von hier
entfernten nassauischen Dorfe Heddernheim sind schon wieder
interessante römische Alterthümer, auch Inschriften, ausge-
funden worden. Heddernöcim war in unser» Gegenden die
Hauptniederlassung der Römer, von Mainz oder Kästet aus
die zweite Station. Die gerade in der Mitte gelegene erste
Station, in der Gegend von Hattersheim, ist erst in, vorigen
Jahr entdeckt und aufgegrabe» worden. Die Heddernheimer
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