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worden sey. Ich werde hierüber in einer der nächsten Nummern
des Serapeum nähere Nachweise bringen, um so mehr, da
Tschischka in seiner Schrift: die Metropolitankirche zu St.
Stephan in Wien, 1843, S. 44 sagt, daß er zu Weißenfeld
im Württembergischcn, und Himmelst ein in seiner Mono-
graphie der Bischöfe von Würzburg 1843, S. 131, daß er zu
Pleichfeld im Bisthum Würzburg das Licht der Welt erblickt
habe. Zugleich berichtigte Bergmann S. 291 einen Druckfehler
in Nagler's allgemeinem Künstlerlerikon, Bd. 6, S. 197,
wo eö heißt: Wappen des Friedrich von Nassau, statt Nausea.

Bon Hirschvogel'S Concordanz gibt Bergmann S. 291 fol-
gende Ausgabe an:

Concordantz vnd vergleychung des alten und newen Testa-
ments, durch Augustin Hirßfogel kürtzlich zusamen ge-
tragen. Gedruckt zu Wienn in Oesterreych, durch Egidium
Adler. 1550. 4. 18 Blätter.

Ich glaube, daß diese die erste, jedenfalls aber ein defektes
Exemplar seyn möchte; denn der wesentlichste Bestandtheil dieses
Werkes sind eigentlich die 12V radirten Abbildungen. Mir
wurden noch folgende Ansgaben bekannt:

1) VOErcdt vnnd eingang der Concordantzen Alt vnd News
Testaments, durch Pereny Petry ein thails, Bnd nach-
volgentes durch Augustin Hirßfogel, sampt mehr Figuren
vnd Schriften erweitert, vnd in Druck Pracht. Folio.

Nach diesem Titel folgen Einleitung, Inhalt rc.; ans dem
fünften Blatte fangen die Abbildungen an, je zwei auf einer
Seite unter einander, so zwar, daß auf der Seite links immer
zwei Vorstellungen aus dem alten, entgegengesetzt, rechts zwei
aus dem neuen Testament sich befinden; jede Abbildung hat
vierzcilige Strophen aus Stellen des alten und neuen Testa-
ments, welche bei den obere» darüber, bei den unteren darunter
gedruckt sind.

2) In Wielands neuem deutschen Merkur 1809 St. IX
S. 42 bis 48 ertheilt E. H. Wäterling zu Wolfenbüttel
Nachricht über eine andere Ausgabe der Concordanz, die er
selbst besaß. Sie hat folgenden Titel:

Vorredt vnd eingang der Concordantzen alt vnd NeweS
Testaments, durch Pereng Petri eins teils, vnd nach-
uolgents durch Augustin Hirßfogel, sampt mer Figuren
vnd Schriften erweytert, vnd in Druck Pracht.

Unter demselben ist eine kleine radirte Vignette, ein aufgeschla-
gencs Buch, dessen beide Blätter sinnbildlich das alte und das
neue Testament vorstellen; unter dem Buche steht die Jahrszahl
1550 und Hirschvogels Monogramm. Dann folgen die 104
Abbildungen; die deutschen Reime über und unter denselben
mangeln aber hier, und sind geschrieben. Es scheint mir, daß
Hirschvogel in den ersten Ausgaben die Reime auf eigene Blätter
abdrucken ließ und sie erst bei späteren den Abbildungen beifügte.

S. 292 bis 295 beweist Bergmann durch Urkunden und
Auszüge aus Rechnungen, daß Hirschvogel von dem Bischöfe
Nausea 1546 ein Haus bei St. Stephan in Wien gemiethet,
und daß er vor dem 5. März 1553, allem Vermuthen nach in
Wien, mit Hinterlassung seiner Ehefrau Eva und Kindern,
gestorben sey, wonach Doppelmayer S. 156, Will Münzbelusti-
gung 111, S. 191, Will Gelchrtenlerikon II, S. 137, Füßli
Lemkon II, S. 550, Huber und Rost I, S. 188, Ersch Ency-
klopädie Sekt. 2, Th. 8, S. 434, Nagler VI, S. 194, Gessert
Geschichte der Glasmalerei, Stuttg. 1839, S. 136, welche alle
sein Sterbejahr auf 1560 angcben, zu berichtigen sind.

I. Heller.

Nachrichten vom Juli.

LUedaillenüunde.

Paris. Nach dem Antrag der Kommission für historische Mo-
numente hat der Minister des Innern für alle die, welche sich für
die Erhaltung derselben behülflich gezeigt, eine Medaille schlagen
lassen.

London. Eine Medaille ist geprägt worden zu Ehren Sir
Henri HardingcS, des Siegers in Ostindien, von Mr. G. G. AdamS.
Die Vorderseite zeigt des Siegers Vildniß, der Revers seine Er-
nennung zum Generalstatthalter von Indien; er steckt das Schwert
in die Scheide und Minerva reicht einem jungen Krieger den Oel-
zweig, während seine mit Lorbeer bekränzten Waffen am Boden liege».

jAIterthümer und Ausgrabungen.

Dagdad. Die große» antiken, durch Votta bei Mossul ent-
deckten Blöcke von Niniveh lagen feit einem Jahre in der Umgebung
des Generalkonsulats von Frankreich in Bagdad, wo sie bis zur
Ankunft eines französische» Kriegsschiffes, das sic in Bassorah anf-
nehmen sollte, niedergelcgt wurden. Die Gabarre der. königlichen
Marine Cormoran war den 25. Mai angekommen und die Einschif-
fung dieser Massen auf einheimischen Schiffen fand wenige Tage
nachher in Bagdad statt, und mit keiner andern Hülfe als der von
arabischen Taglöhnern. Das Fahrzeug, das diese werthvollcn Ileber-
rcste trug und den 1. Mai in Bagdad abfnhr, kam am 24. Mai
in Bassorah an und am 1. Juni war der Cormoran für Frankreich
segclfertig.

Literatur.

Paris. Le Salon carricatural critique en vers et contra
tours, 60 Karrikaturen in Holzschnitt mit witzigen Anspielungen
auf die bedeutendsten Bilder der dießjährigen Ausstellung im Louvre,
sowie auf das Publikum, die Jury, die AnSstellenden, die Ausge-
stellten, die Masse der Bildnisse u. s. w.

Fucca. Sopra i tre piü antichi dipintori Luccbesi. Ccnni
storici e crilici del Prof. Mich el e Ridolfi. I.iiccn 1845. Der
rühmlichst bekannte Verfasser, ausübender Künstler und Gencral-
konscrvatvr der Kunstwerke des HcrzogthumS, gibt in dieser kleinen
Schrift Nachricht über Bo na Ventura B er! i ng h ier i, voll dem
ein Bild des h. Franziskus mit Namens,lllterschrift und der Jahr-
zahl 1235 cristirt; von Adeodato d'Orlando, von dem man
ii. a. einen Johannes Evangelista von 1288 hat; und von Angelo
Pnccinelli, dessen Himmelfahrt Mariä von 1386 in S. Maria
Forisportam zu Lucra anfbcwahrt wird. Die gcnailiiten Bilder sind
in genauen Nachbildungen der mit Geist und Kennt,uß geschriebenen
Abhandlung bcigefügt.

Ilom. Voll Eanina's Werk über die Basiliken befindet sich
eine neue Ausgabe unter der Presse; deßgleichcn ein neues Werk
desselben Autors: ,,Sull’ Etruria maritima.“ Von Marchis Werk
über die Katakomben wird der erste Thcil (die Architektur) nächstens
erscheinen.

London. Modern Paintcrs, by a Graduate of Oxford, pulst,
by Smith and Eider scheint nicht frei von einseitiger Anffassung
der Kunst, allein doch mit Scharfsinn geschrieben.

The art of Fresco-Painling, as |)ractised by the old Italien
an Spanish Masters by Mrs. Merryfield, translator of Cennino
Cennini. Tieß Werk ist eine Kompilation dessen, was über bc»
Gegenstand von Ander» gesagt worden ist. Für Viele neu werden
die Mittheilllligen ans einem Tagebnche Pontormo's fep», aus denen
man die wichtige Nachricht erhält, daß er bei einer FreScoarbeit
ein Gewand, das er am l. Februar angcsangen, am 5. vollendet
hat, daß mithin feilte Malerei sich mehrere Tage naß gehalten,
wen» nicht angcnomnie» werden soll, daß er in 5 Tagen jede» Tag
ein anderes Stück des Gewandes gemalt hat.

Große Gemäldeauktion in Stuttgart.

Am 1. Oktober d. I. und folgende Tage findet in Stutt-
gart der Verkauf von circa 600 werthvollen Oclgemäldcn an
den Meistbietenden statt, worüber das Verzeichniß gratis in
allen Hauptstädten zu erhalten ist. — Sowohl hinsichtlich der
großen Anzahl der Bilder, als der Seltenheit der Meister ans
allen Schulen, der vorzüglichen Erhaltung und Beschaffenheit
in goldnen Rahmen, dürfte diese Gemäldeauktion zu den bedeu-
tendsten gehören, die je in Deutschland stattgefunden haben.
Auch ein großes vortreffliches Altarbild befindet sich darunter.

Unter Mitwirkung von vr. Ernst Förster in München und Dr. Franz Kugler tu Berlin, und unter Verantwortlichkeit der

I. G. Cotta'scheu Buchhandlung.
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