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59'

itsv Julis Clvv's an einen Hrn. Webb, der es um sechs
oder sieben hundert Pfund kaufte; zulezi war es im Besitz
deS Hrn. Wife in London, der cs vielleicht noch bewahrt. —
Der'arme alte Ainke ist'-egen die Käufer seiner Memo-
randa Shakespeares, wie er sie nennt, dankbar. Er hat
Eigenschaften/die ihn eines'bessern Looses würdig machen,
a!s das ist, von einer, wenn auch nur scheinbar betrü-
gerischen Anwendung seines Talentes leben zu müssen:
aber die Armukh , und nicht sein Wille zwingt ihn zu Ar-
beiten dieser Art; er sagte, oft verdanke er seinen Sha-
kespearen ein Stückchen Brod und das Nachtlager, ohne
fie‘ sey er dem Hunger und der Blöße preisgegeben.

Kn n st l i t e r«t u r.

Salzburg in der: Mayr'schen Buchhandlungt
Biographische Schilderungen oder Lerikon Salzburgerischer
theils verstorbener, tlseils lebender Künstler, auch solcher,
welche Kunstwerke für Salzburg lieferten k. Nach den
zuverlässigsten Quellen, besonders Manuscripten, be-
arbeitet. Nebst einem Anhänge, worin «) die Glas-
malerey auf dem Nonnberge, b) die aufgefundenen
Alterthümer zu Glas, v) bep Rvseneggcr, ä) zu Loig
und c) die Rorischen zu St. Martin in Lungau be-
schrieben werden. Heransgegebcn von Bcnebikt Pill-
wem, k. k. Landgerichts Civiladjmikken zu Neumarkt
bey Salzburg 1821. 8. S. xvi u. 356.

Angenehm., ist geiviß jedem Geschichtsforscher und
Kunstliebhaber die Erscheinung solcher Provinzial-Lerika,
Wenn sie auch die Erwartung Einiger nicht defriedigen sol-
len.. Denn so lange solche Vorarbeiten nicht geschehen,
kann an keine vollständige Kunstgeschichte Deutschlands ge-
dacht werden. Wie viele Lücken findet man nicht selbst
in dem. vortrefflichen Werke Fionllo's? Was für einen guten
Dienst leisteten ihm di« Provinzial - Schriften eines Stet-
tin,.H^sgea , Murr., Bepschiag :c. Doch wäre zu wüu-
schen; dass die Verfasser solcher Schriften in den Vorre-
den oder Einleitungen wenigstens eine kurze Uedersicht von
der. Kunstgeschichte ihres" Landes geben nnd darin jene
Werke auszählen möchten, deren Fertiger mau nicht keunt,.
welches besonders bep Bauwerken der Fall ist. Daher ist
PüUw:«in zu loben, daß er in der Vorrede S. Vll.-die-
befolgte.. Es wurden ihm auch mehrere Namen von
^üustiern bekannt , von denen er glaubt', sie gehörten in.

/ doch konnte er von ihnen nirgends Nachricht
Daher fordert er alle Kunstliebhaber auf, sie mvch-
Uön' Burghart, Dallweiw, Ignaz
J; 2«kob Müll er, NustbaumeL'', Franzi
Xa-o. Rieder, CeccarcNt, Ebeling, Haseneder,
’[ e kuigeg, Grundsteiner, Lackner,
S-lrafg.schwch«twer„ Martin Au l rchn er, Kvrn-

bühler, Zop'f, Ioh. Martin Eudert, Mad.
Ioli, Wind tc. etwas wissen, dasselbe ihm mittheilen.
Aus dem ganzen Buche sieht man, daß der Vers, diese
Arbeit mehr aus Vaterlandsliebe, als aus andern Rück-
sichten unternahm; überall ist sein unermüdeter Fleiß sicht-
bar ; sein Streben ging besonders dahin, das historisch-
biographische der Künstler zu liefern; auf Urtheile ließ er
sich selten ein, und wo dieses ist, wäre es besser, daß. es
unterblieben wäre: Auch kommen darin mehrere Hand-

werker vor, als Simmon, der ein gewöhnlicher Geigen-
machcr war, Steinbcrgcr und Glarer Drechsler,
Sappl und Aimmermaun, Steinbrecher rc. Diese
Männer, welche immer ihr Verdienst haben mochten,
gehören wohl, in eine Handwerksgeschichte, aber nicht
in ein Künstler-Lerikon. Eben so ließ der Verfasser
sich besonders angelegen scyn, die näheren FamiUen-
Verhältniffe-der Künstler zu erfahren, welchen Charakter
ihre Geliebten, Weiber und Kinder halten, was aus lez-
teren wurde, au welcher Krankheit die Künstler starben:
z. B. Beutele starb an der Auszehrung, doch erst in sei-
nem fasten Jahre — Delser an.der Entkräftung im Lüsten
Jahre, das Gewöhnlichste ist, daß sie an diesen Krank-
heiten und am Schlage starben. Gaßler starb aber im
8osten Jahre am Brand im August 1800. Von Mozart
konnte er wahrscheinlich nicht die Art seines Todes erfah-
ren; doch sezte er S. lüg dazu: „wird wieder krank, und
„immer kränker, und stirbt am 2. Dec. 1791." Anton
Paris soll ein Salzburger gewesen seyn, „der ein sehr
„hohes Alter erreichte, und vor noch nicht adgelan-
„fenen 20 Jahren auch zu- Salzburg 70 Jahre alt an
„der Anszehrung gestorben sepn." „Auf einer Rückreise
„von Regensburg nach Salzburg starb Pfasfingcr, welcher
„an einem Bruche litt, unverhofft zu Ealzburg-
„hofen,"" Solche Sätze findet man sehr häufig, und
öfters, wenn mau verstimmt ist, kann man durch man-
chen aufgeheitcrt werden..

Ja Allem enthält dieses Leriköü Z5r Biographien von
Künstlern, unter welchen sich 35 Architekten, 30 Bild-
hauer, 2 Drechsler, i Formschneider, 7 Gärtner, 1 Gei-
genmachcr, 1 Goldarbeiter, 4'Glockengießer, -f ©i-anaten-
und Kristallenschneider, 3-Graveurs, r Medailleur,-
!> Kupferschmied, 14? Maier und Kupferstecher, 27 Me-
chaniker, 60 Tonkünstler, 5 Orgelmaclwr, Z- Schlosser,
2.Steinbrecher,. 5 Stuckalurer, ü Uhrmacher und gWacks-
pvfsirer finden. Beyzusetzen haben wir noch folgende Kunst--
ler, von welchen keine Nachrichten sich darin befinden..

Etchier-, Mar-c Gabriel,- Kupferstecher,.soll zu'
Salzburg 1757 geboren nwrdcn scpn.-

Firmian, Karl Graf v o n; dieser große Kunst-
liebhaber: und-Kupferätzer-war'ein.Freund berühmten'
Winckelmann, und begünstigte die Angelika Kaufmann in
Italien,, Er starb i7Sz< Bex, Lactan-tiuü ist das-'
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