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gen ■(?), welches allem Anschein mach (?) in dem folgenden
Jahre 5539 von ihnen gedruckt worden ist. Dieses führt
che« Titel! ihistorianum veteris .testament'i jasaai. Dir
darin enthaltenen Bilder stehen in mancher Beziehung den
früher bezeichnetennach und sind auffallend von ei-
nem anderen Künstler. Die Zeichnungen zu die-
sem Werke find -unbezweifelt von Holbcin, -wie einige
Verse -lehren- welche von Nicolas Bourbon, -einem-gleich-
zeitigen Dichter, verfaßt wurden , der-ebenfalls auf -einen
Tvdtenta-uz, den -Holdein gemalt hat, mehrere
Zeilen schrieb. Dieser -Reihe von Holzschnitten gehen die
vier ersten Blätter -voran,, welche den Lodtentanz eröff-
nen, nämlich die, worin die-Erschaffung und der Sündcn-
fall dar-gestellt werden. Allein sic sind in der Größe von den
übrige« Matter« der Bibel verschieden, -und wurden nicht
sowohl wegen der Verwandtschaft des Gegenstandes, als
des müssigen Umstandes willen Hinzugefügt, daß sie ber/its
-in den Händen des Druckers waren,; und so scheinen die-
selben durch ein-S müssige Zufälliz'keit und durch
die Einwirkung der Verse des Bourbon die
Meinung erweckt zu haben, daß Holbein den Tvdtentanz
ersunden habe."

Hier haben wir eiuzuwenden, zuerst, daß die Bibel nicht
auffallend von einem andern Künstler, son-
dern aus einer andern Epoche des Künstlers verrührt,
als der fog-enanate Lodtentanz -, wie ich -dieses oben im
Einzelnen nachgewiesen habe. Die Bibel ist offenbar et-
was jünger, als der Tvdtentanz. Die-älteste-Edition der
Bibel soll im Jahr 1539 erschienen sepn; die älteste des
Tvdtentanzcs lm Jahr i5.3o. Ich habe keine andere Aus-
gabe der Bibel gesehen, als die schon angeführte von 1547
und Douce.scheint überhaupt sein vollständiges Eremplar
-gesehen zu haben, weil er das Drnckjahr in Zweifel -stellt.

-(Der Beschluß folgt.)

Kunstl iteratnr.

'Cabinet de 3. Grünling. La partic dos Dessins Ori-
ginaux, etat delaül-c et raisonne des picccs qui Ja
coroposent; Je tout ränge' par ordre alphabetique,
pre'cede d’une idce generale sur les dcssins originaux
•et d’un avertissement; suivi d’une table des vacations.
Par Joseph Grünling- Vienne, ii8a5. .Aux de'pens de
l’auteur. 8- S- XII. U. LÜo,

Auf eine sehr angenehme Weise-wurden wir durch die-
sen Auctions - Catalog überrascht, da er sowohl wegen der
gründlich umfassenden Beschreibung der hier angegebenen
Blatter, als auch durch den schönen Druck sich empfiehlt,
und seinen Werth auch uoch nach der Auktion bey vielen
Liebhabern erhalten wird, indem er in verschiedenen Rück-
sichten unterrichtend ist. Auch freut cs uns sehr, daß man

doch einmal auf unser» schon mehrmals geäußerten Wunsch
Rücksicht-nimmt, die Auctions- Kataloge nach französischen
Mustern einzamchten. Jeder Liebhaber wird -gewiß gerne
etwas dafür bezahlen, -da doch -auch nach der Anctrvn solche
Kataloge, wie der von Rigall, Silvester-rc., immer ihren
Werth behalten. .Für den Verkäufer ist es auch sehr vvr-
theilhaft,, wenn er fvlche Verzeichnisse fertigen -läßt, weil
die Käufer mehr Zutrauen zu seiner Auktion gewinnen,
und ihre Preise -merklich erhöhen.

Der oben angezeigte Katalog enthalt eine Sammlung
von 15>2 Zeichnungen, welche an 3o Portefeuilles aufbewahrt
werden, woran Hr. Grünling, wie-er selbst sagt, schon
viele Jahre mit größter Leidenschaftlichkeit sammelte, keine
Gelegenheit, dieselben zu vermehren, -nribeachtet ließ, und
3o? Zeichnungen, welche in dieser Auktion -Vorkommen,
waren früher in folgenden Kabinetcn: M. Reynolds,
Jak. Barnard, -Caylus, -Crozat, Mariette, Hnquier,
Walrav, du Bvurg, Repveu, Schoumann, Becker, Wink-
ler Kapl, Schmidt, Birkenstock, Hauer und Hoppe.
Auch vermehrten mehrere jezklebende vorzügliche Künstler
seine Sammlung mit ihren Arbeiten. Die Liebyaberey
des Besitzes dehnt sich nicht nur auf Zeichnungen, sondern
auch auf alte Kupferstiche aus, welche Sammlung er zur
größten Vollkommetcheit zu bringen wünscht. Da aber
beyde sich nicht mit einander vereinigen lassen, so entschloß
er sich, die Zeichnungen durch den Weg einer Anction weg-
zugeben. Der Katalog ist in alphabetischer Ordnung, sehr
gut und deutlich verfaßt, das Maas, und die Beschaffenheit
der Zeichnungen genau angegeben. Der V-vrbericht geht
vorzüglich dahin, die Zeichnungen nach Verdienst gegen an-
dere Kunstwerke zu schätzen. Die Auktion fieng an den
25. Februar, und dauerte bis den iy. März dieses Jahres.
Es kamen darin von folgenden guten Meistern Zeichnun-
gen vor: Achen, Agricola, Albani, Allegri, Aitorfer, Am-
bergen, L. Backhuysen, H. v. Baien, B. Bandinclli, F.
Barvrcio, I. Baffanv, H. S. Beham, N. Berghcm , F.
Bibiena, A. Blvemaert, G. F. Blondei, I. I. de Bolssieu,
Breugel, P. Driel, I. Burgmair, L.Cambiaso, L. und
A-Carrach, B. Saftig l io ne-, D. Chodowieckp, I. A. Corin,
A. Cnpp, Dietrich-, Dughct, A. Dürer, A. Elsheimer,
F. Francis, Wände Gellen, H. Golzius, H. B. Grün,

H. Holbein, M. Handccvtter, I. Hupsum, M. Kager,

I. Ch. Klengel-, die bepden Kobel, G. Laireffe, I. Lan-
franco , Leyden, I. Lingelbach, Mayer von Landshut,
C. v. Mander, A. Mantegna, K. Maratti, R. A. Mengs,
F. Mieris, A. v. Ostabe, I. Palma, L. Penni, I. Pipi,
N. Pvussin, Rembrandt, I. Ribera, I. H. Rvos, P. P.
Rubens, I. Ruysdael, Rapb. Sanzio, G. Schalken, H.
Schäuflein, Schöngauer, Swanevelt, van Dyck, I. B.
Vanni, Vecelli, Vclasquez, A. v. d. Velde, A. Walterloo,
I. B. Wrnir. — Am Ende ist die Auctionstafcl bepgefügt.

Joseph Heller.
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