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Vögeln aus Glas, Bruchstücke von langbchalslen Krügen
mit Henkeln von rolhgelbem Thone, Gefäße. Schalen, Ur-
nen in verschiedenartigen gefälligen Formen vom feinstem
Glase und farbigem Tbone; derley Bruchstücke von Thon
mit eingedrückten Namen, Prädikaten und sonstigen Elgen-
fchaftcn; schön gebildete Lampen mit auf dem Rücken auf-
scheinenden Namen und Figuren von röthlickem, gelbem,
weißem und grünem Thone; Figuren von Pferden, Hun-
den, Vögeln, Tauben, Hasen, von Opfcrthicrcn aus
verschiedenen Thonarten; Schlüssel, Glöckchen, Griffel,
Dekorationen re. aus weißem und gelbem Metalle; ei-
serne Instrumente zur Auffassung der Asche der verbrann-
ten Leichname in die Uruen; Reinizungsinstrumenre, die
Montfaucon Ltrigul»-- nennt, zur Säuberung vom Schmutze,
und den Salben, mit welchen sich die Badenden zu bestreichen
pflegten; eine Gattung Dolche in der Länge von II Zoll
einschließlich des Griffes; Beile, gekrümmte Messer, Bal-
sam- und Thränen-Giaschen : - alle diese höchst mannigfalti-
gen Gegenstände find Resultate der neuern Nachgrabungen.
Hierzu gesellen sich ferner viele zum Theil höchst komische
auf thönerneu Platten stark erhoben gearbeitete charakteri-
stische Gebilde meist ägyptischer und indischer Gattung mit
Hieroglyphen, so wie man z. V. auf einer Platte von
schwarzem Thone den sogestalten Abdruck des Osiris, auf
einer andern jenen der Isis findet. Auf zwep ähnlichen
Platten drücken sich die Büsten eines Mannes und eines
lieblichen Frauenzimmers aus, um deren Umrisse folgende
Inschriften lausen, die wir fammt ihren grammatikalischen
Unrichtigkeiten hier ge tr e u aufführen, und zwar um
de» Kopf des Mannes.'

PATERNIUS'

QUATVORVIRI k
VIALES.

um den weiblichen Kopf liest man folgendest
PATERNIANA YLORE.NTINA,

Bus dem Nonnberge zeigt sich noch heut zn Tage an
drr Klvstsrmauer eins in einem quereingcmauerten Steine
gehauene Inschrift, worauf eben dieser Familien - Name
erscheint, nnd auf eine Blutsverwand;chaft mir dem Pa-
terinus und der Paterniana zu Birgelssein hinführen dürfte.

Das- ©clnlbe eines ägyptischen Oberrichters mit vie-
len Hieroglyphen drückt sich in Karikatur und komischer
Altitude ans einer grauen Thvnplairc erhoben aus. Ein
Kopf mit sehr hoher Stirne, welche ein hoher Helm ziert,
worauf man zwep- übers Kreuz gelegte Schlangen mir ei-
nem Hatdmvuü in der Mitte erblickt, halbgeschlosseue, in
ihren Umrissen-ziemlich ausgebreitele Augen, eine lange,
a» den Lcff-nungcn breite Nase, ein weit geöffneter Mtind
mit dervoogeschiagener Zunge, ein breites nnt einem lue
terlinnc verehcncs Kinn machen die seltsamen Bcstandtheile
aus. Unter dun Hälfe, welchrg ein Gekröse umgibt, hängt

eine sehr breite Kette, oder ein links und rechts herab-
lanfcndes Band, an dessen Zusammenkauf eine Kugel befe-
stigt ist. An der Stelle der Arme gehen zwep Köpfe her-
vor. Ohne Zweifel eine bedeutungsvolle mythische Ans-
führung.

Die Düste eines Mannes in hoch hrrvorragenber Ar-
beit auf einer grauen Thonplatte. Trefflicher Ausdruck,
Würde, Hoheit, tiefes Nachdenken liegt in diesem An-
gesichte. An bcyden Seiten der Büste erblickt man
Embleme von Helmen, Panzern, Lanzen rc. Der Kopf
scheint mit einer Gattung Turban bedeckt; den Mund um-
giebl ein Schnurrbart,

Das sonderbare Bild eines indischen Pagoden (Dämon)
mit grotesken Gesichtszügen, mit der Tiara der Alte» und
mit Widderhörnern, die Lippen bis an die Ohren hinge-
dehnt, mit einem Körper, dessen untere Theilc in ein mir
Zotten bewachsenes Thier verwandelt erscheinen, stellt sich
ebenfalls aus einer grauen Thonplatte im R-ciicf dar.

Auf einer Platte von lichtgrauem Thone erblickt man
die Abbildung einer egyplischen Mumie. Rechts bey der
Figur erscheinen die Buchstaben A. m. t. , über und un-
ter denBuchstaben Druidcnfüße und Sterne rc., links end-
lich der Buchstabe 8, Die anderen noch vorhandenen sind
unkenntlich.

Ferner ist eine Figur zu- bemerken, ni welcher man
ein nacktes ägyptisches Idol wabruimmt, dessen Gesichts»
züge denen eines Pavians gleichen; daun eine aick-erc gro-
teske, sehr gut gearbeitete Figur von Tdon mit hoher
Stirne, und einer fürchterlichen Hautwulst über die Nase,
mit Menschenaugen, breiter Nase, weitem thierischen
Munde, eingefalluen Kinnbacken, mit Fledermaus-Ohren
und Wtdderhöm'ern,

Eiue ähnliche gräuliche Figur, in Form einer Büste
von schwärzlich grauem Thone, zog vorzüglich die Aufmerk-
samkeit der Antiquare auf sich; in ihrer Phvsiognomie liegt
ein Gemisch von menschlich-thierische» Zügeneine haarige-
Stirn, Ohren und Augen der Katze, Nase und Mund
des Menschen, Von der Brust bis an den Mund windet
sich eine iü Zoll lange Schlange, welche einen Apfel im
Maul zu halten scheiitt.

Ein gut ausgebildeter, geschnäbrlter Kahn von grauer
Thonerdc, in welchem eine Figur liegt, die man für Osi-
ris hält. Außer dem Kahne fizt eine werbliche Figur mit
Schmerzgefühl auf den Kahn hinblickend.

Ein kleines Plättchen von Elfenbein enthält die Gruppe
zwever Kinder, welche eine Traube in einen Pokal ausdrü-
ckcn; so wie ein- anderes ähnliches die Vorstellung von
VulkanS Werkstätte.

Mehrere Artischocken aus weißem Marmor finden sich
in verschiedenen Gestaltungen vor. Es scheint, daß Obelis-
ken und Artischocken bep Anlagen von römischen Monumen-
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