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Innere der Sebalder Kirche erhälr zweckmäßige Erneue-
rung. 2m alten Styl ist nach Heideloffs Zeichnung
der neue Hochaltar gefertigt. Dieser ist auch in Um-
riß dem Hefte beygegeben, woraus jeder sich von dem
ausgebildeten Geschmack des Architekten überzeugen kann.
Zu wünschen wäre, daß solche Werke Nachahmung finden,
und bep Renovirung altdeutscher Gebäude mit eben so
viel Geschick und glücklicher Wahl verfahren werden möch-
te. Heideloffs reges, patriotisches Streben wirkte
auch dahin, daß bey Renovirung der Kirche auf das schöne
Alte Rücksicht genommen wurde. An der Lorenzer Kirche
ist unter der Leitung desselben Architekten eine Restaura-
tion an der Außenseite vorgenommen worden. Die Egy-
dienkirche erhielt einige wünschenswcrthe Verbesserungen.
Mit denen in der Iakobskirche ist man eben beschäftigt.
Die schönen Bildhauer-Arbeiten am Portal der Frauen-
kirche sind wieder in ihrer ursprünglichen Form hergestellt;
das bepliegende Kupfer gibt eine kleine Uebersicht dieser
herrlichen Arbeit. Meldung geschieht noch von den zweck-
mäßigen Verschönerungen im Rathhause, , in der Spital-
kirche, dem Spital, am schönen Brunnen und andern
Privatgebäuden. IX. Nützliche Anstalten für Kunst- und
Gefthmacksbildung. Hier wird einige Nachricht über die
neu errichtete polytechnische Schule, und über das neu
zu errichtende städtische Conservakvrium für Alterthümer
gegeben. X. Aufgefundene Gemälde und Restauration»
derselben. Ein Gemälde im neugriechischen Styl, welches
die Gallerte zu Nürnberg besizt, ist im Umriß bevgefügt.
XI. Privatsammlungen. Zu diesem Abschnitt gehört das,
Titelkupfer: eine heil. Familie nach Gaudenzio Fer-
rari aus der Campe'schen Sammlung. XII. Zustand
der Kunstübung durch in Nürnberg lebende Künstler.
Heideloff, Fues, Krcul, Z. A. Klein, Roh-
rig, Ochlig, werden angeführt. Von Nohrig wird
besonders gerühmt, daß er sich mit Vervielfältigung vor-
züglicher Malcreyen beschäftige, und dieses Nachmalen zu
vertheidigen gesucht. Res. hat dagegen wohl nichts ein-
zuwenden, so lange dieses Nachbilden als Studium, oder
zur gemeinnützigen Verbreitung besserer Werke dient.
Sobald aber dieses nur aus eigennützigen Absichten, und
um Andre damit zu täuschen geschieht, ist es höchst
tadelnS- und strafwürdig. Jene, welche sich aus erstem
Grunde solchen Arbeiten unterziehen, wozu auch Rohrig
gehören mag, verdienen allgemeine Lobeserhebung; die
andern aber öffentlichen Tadel und Strafe. Von den
Kupferstechern Reindel, Weber, Walther, Wag-

Jichrtausenb trösten, Bildhaucrarbeiten, welche nicht viel
jünger find, werben der Zerstörung Preis gegeben. Das
Innere der ehrwürdigen Tempel verziert man mit ge-
schmacklosen Sachen, ans welche nur darum viel Gelb
verwendet wird, damit unsere wahrscheinlich gebildeteren
Nachkommen aus Rücksicht für uns sie vernichten.

ner, Vuser, Geißler, Fleischman», Maye r,
2- A. Klein, Wießner, geschieht gleichfalls An-
zeige. XIII. Vermischte Nachrichten. Dieses erste Heft
schließt sich mit einem gelungenen Kupferstich der Wei-
denmühlc bey Nürnberg von dem beliebten Kupferätzer
I. A. K l e i n. 2- H.

K 'o l n.

Die Frankfurter O. P. A. Zeitung vom 7. August
meldet, daß die auf Befehl Sr. Mal. des Königs von
Preußen angeordneten Arbeiten zur Wiederherstellung der
schadhaften Stellen das Chordacheö am Dom von Köln bereits
weit vorgerückt find und dieses Jahr noch vollendet werden
sollen. Schon konnte das 18 Fuß hohe und über 13 Cent-
ner schwere Kreuz wieder auf das Chordach aufgestellt
werden. Ein Verein Kölnischer Bürger ließ das Kreuz
vergolden und sprach dabey den Wunsch aus, daß dessen
Errichtung auf den Lasten Geburtstag des Königs sest-
gesezt werden möchte. Diese schöne Fever hatte am
3. August statt, um 1 Uhr Nachmittags stand das Kreuz
in vollem Glanz an seiner erneuerten Stelle. — Der
Sage nach soll Maria von Medicis, Königin von Frank-
reich , dieses Kreuz zuerst auf die Dachspitze des Doms
haben aufstellen lassen. Die daran befindlichen Lilien
scheinen wirklich auf diesen Ursprung zu deuten. Damit
die späte Nachwelt, wenn sie einmal wieder eine Her-
stellungsarbeit an demselben vorzunehme» hat, erfahre,
bey welcher Gelegenheit die jetzige Wiederaufrichtung statt
gefunden, ist in die große, 4 Fuß im Durchmesser hal-
tende Kugel unter dem Kreuz ein Pergameutblatt, wel-
ches die jezt unter Friedrich Wilhelms III. Fürsorge und
Freygebigkeit dem allbewunderten Dom gewordene Her-
stellung erwähnt, nebst einem Eremplare der Kölnischen
Zeitung pom 3ten dieß verschlossen worden.

K u p s e r st i ch v c r st c i g e r u n g.

Zu Wien, Iakoberhof Nr. 797. wird int Anfang
Oktobers der Verkauf der Kunstsammlung des verstorbenen
Hrn. V a 11 d e r N u l l beginnen. Der Katalog darüber
(bep Thadd. Edl. v. Schmidbauer erschienen) macht beson-
ders aufmerksam auf die vollständigen Werke von Bar-
tolvzzi (in !ü Bänden) und Woollet (in 77 Num-
mern), auf die großen Ansichten von Hindostan, gezeichnet
und gestochen ».Daniels, auf mehrere Bände Original-
Zeichnungen von Run k, Schall has und Ia n scha,
Ansichten in Oestreich, Stevcrmark und Kärnthen, und
von Bleu er le, Ansichten der Schweiz darstellend; ferner
auf Original-Zeichnungen von West, Cipriani,
Shcrwin, Smirke u. A. Endlich enthält diese
Sammlung eine bedeutende Anzahl von Reise-Pracht-
Werken in auserlesenen Eremplaren, unter denen des
Hrn. de la Borde malerische Reise in der Schweiz,
aus Original-Handzeichnungen bestehend, das merkwür-
digste ist.
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