Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 59.1925 (April-September)

DOI Heft:
Nr. 6
DOI Artikel:
Literatur / [Notizen] / Kunstmarkt
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.41231#0133

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kunsthandel: Bevorstehende Versteigerungen

111


Hans Springinklee, Die hl. Anna selbdritt in einem Gemach.
B. 39. Versteigerung „Die Werke von vierzig Hauptmeistern
alter Graphik“ bei C. G. Boerner, Leipzig, vom 25.—27. [Mai

Versteigerung bilden unge-
fähr 2 OOOriginalradie-
rungen Rembrandts,
zum großen Teil in frühen
Plattenzuständen. Ferner
das Werk des Lucas van
Leyden. Hervorzuheben
ist auch jenes von Augu-
stin Hirschvogel, wor-
unter sich etwa 20 Land-
schafts-Blätter befinden.
Von weiteren Hauptmei-
stern sind Isr. van Me ebe-
nem und Schongauer
zu nennen, jeder mit 50—
60 Blättern, Klein mei-
ster, deutsche Holz-
schnitte, andere frühe
deutsche Meister und
ein paar wenige Nieder-
länder und Italiener,
entstammend der Alberti-
na. Der Katalog bringt
einezweite Dubletten-Par-
tie des Britischen Mu-
seums in London, voll-
ständige Werke Niederlän-
der Graphik, wie Ever-
dingen und Waterloo,
und vor allem eine über
100 Blatt umfassende kost-
bare Dürer-Sammlung, so-
wohl Kupferstiche als Holz-
schnitte, letztere vielfach
in Probedrucken. — Der
Katalog in der üblichen
Boernerschen Ausstattung
kostet 4 Mark.
*
Zürich. Am Dienstag den 12. Mai
und folgende Tage wird in Zürich im
Zunfthause zur Meise unter Leitung von
Hugo Helbing, München, undMessi-
kommer, Zürich, eine Auktion kunst-
gewerblicher Altertümer veranstal-
tet, deren Katalog soeben versandt wird :
„Antiquitäten, alte Möbel, ostasiatische
Kunst, alte Gemälde aus schweizerischem
Besitz“. Die wichtigsten Stücke sind
zweifellos drei zweitürige Frühbarock-
schränke mit gewundenenSäulen auf Kon-
solen und stark verkröpften und geeckten
Rahmen in den Füllungen. Eine Schrank-

gattung, die, wie es scheint, ihren Aus-
gangspunkt in Nürnberg hat. Die starken
Verkröpfungen der Gesimse und der Lei-
sten bei diesen Schränken haben ihre
Quelle offenbar in den Augsburger und
Nürnberger Kunstschränken in Ebenholz
aus der erstenHälfte des 17. Jahrhunderts.
Es wäre von großer Wichtigkeit, dem Ur-
sprung dieser aus der Hobeltechnik ent-
wickelten tischlermäßigen Formen des
süddeutschen Barock — dazu gehören
auch die an einem dieser Schränke vor-
kommenden Flammenleisten — nachzu-
gehen. Unter den weiteren Möbeln fallen
 
Annotationen