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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Editor]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 59.1925 (April-September)

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Nr. 10
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Literatur / [Notizen] / Antiquariat / Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41231#0196

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174

Literatur


Abb. 1. Adriaen Brouwer, Landschaft mit rastendem Bauer
Kaiser-Friedrich-Museum, Berlin

Kenntnis zu fördern, und so war die
große Ausstelung chinesischer Keramik
von der Han-Zeit bis zum 19. Jahrhun-
dert, die Robert Schmidt den schwieri-
gen Verhältnissen des Sommers 1923
zum Trotz im Frankfurter Kunst-
gewerbe-Museumz ustandegebracht hat-
te, ein ebenso verdienstliches Unter-
nehmen wie die große und reich aus-
gestattete Publikation, in der er das Er-
gebnis seiner Bemühungen einer weite-
ren Öffentlichkeit zugänglich macht1).
Zum ersten Male ist in Deutschland
der Versuch einer großzügigen Zusam-
menfassung der wertvollsten Bestände
an chinesischer Keramik gemacht wor-
den. Rund 1250 Nummern zählte der
1) Chinesische Keramik von der Han-
Zeit bis zum 19. Jahrhundert von Robert
Schmidt. Frankfurt a. M. 1924. Frank-
furter Verlags-Anstalt.

Katalog, und indem er das
Ergebnis der schönen Dar-
bietungzog,konnteSchmidt
an der Hand einer großen
Zahl von Abbildungen, die
auf 132 Lichtdrucktafeln
vereinigt sind, einen voll-
ständigen Abriß der Ge-
schichte dieses Sonderzwei-
ges chinesischen Kunst-
schaffens geben , der in
seiner klaren und knappen
Form vielen , denen die
weitverzweigte und z. T.
nicht leicht zugängliche
Fachliteratur verschlossen
ist, ein willkommener Füh-
rer sein wird. Für die Be-
handlung der Frühzeit war
im wesentlichen der von
Rücker - Embden bezeich-
nete Standpunkt maßge-
bend. Von der Ming-Zeit
an mehren sich die festen
Anhaltspunktehistorischer
Kritik. Die Entwicklung
des Porzellans von Ching-te
Chen läßt sich bis in die
Spätzeiten der Mandschu-
Dynastie einwandfrei be-
legen.
So verdienstlich die
Frankfurter Ausstellung gewesen ist, sie
sollte nicht hindern, daß zu günstigerer
Zeit der gleiche Versuch nochmals unter-
nommen würde, denn auch aus deut-
schem Besitz allein ließe sich heute
wohl ein noch reicheres Material zusam-
menbringen. Es wäre eine lohnende
Aufgabe für das Berliner Museum, auf
einem Gebiet, auf dem seine eigenen
Sammlungen aus verschiedenen Grün-
den versagen müssen, durch eine gut-
gewählte Ausstellung für weite Kreise
aufklärend zu wirken. Glaser
*
Die Skizzen büch er. Im Propyläen-
Verlag, Berlin.
Bisher sind 4 Exemplare dieser höchst
dankenswerten Serie erschienen, nämlich
Raphael, Fragonard, Goya, Leonardo,
jeweils eingeleitet von Fachleuten ersten
Ranges, als da sind Bode, Fischei. A. L.
 
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