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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Editor]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 59.1925 (April-September)

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Nr. 10
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Literatur / [Notizen] / Antiquariat / Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41231#0202

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180

Ausstellungen

anstaltet der Lausitzer Künstlerbund,
Sitz Bautzen, im Aufträge der Stadt
Görlitz eine große Görlitzer Kunstschau,
die Malerei, Plastik und Graphik um-
fassen wird. Die Ausstellung soll einen
geschlossenen Überblick über das Lau-
sitzer Kunstschaffen in den letzten Jah-
ren geben. Außerdem werden als Gäste
die führenden Persönlichkeiten des Dres-
dener und Breslauer Kunstkreises ver-
treten sein.
*
Hannover. Trotz der ungünstigen
Zeit ist es der,. Kestner-Gesellschaft"'
gelungen, eine Kokoschka-Ausstellung
zustande zu bringen, die in der Ge-
schlossenheit und vorzüglichen Auswahl
ein ausgezeichnetes Abbild vom Schaffen
und Werdegang des Künstlers gibt. Als
früheste Arbeiten erscheinen die Illu-
strationen zu dem Märchen »Die träu-
menden Knaben«, das bereits 1906 ent-
standen ist; die rein farbig-dekorative
Behandlung und gefällige Anordnung
des Ganzen läßt den noch ganz unter
dem Einfluß der »Wiener Werkstätte«
stehenden Künstler erkennen. Mit dem
folgenden Jahre beginnt die Beihe der
großen Porträts; Kokoschka ist 21 Jahre,
noch befangen erscheint er in dem ersten,
aber bereits das zweite zeigt denlvünstler
schon auf der Höhe seiner Meisterschaft.
Aus dem Jahre 1913 stammt das Bild
der blinden Mutter mit dem Kind, viel-
leicht das ergreifendste Werk dieser Aus-
stellung. Der jetzige Kokoschka wird
besonders durch das koloristisch sehr
reizvolle Gruppenbildnis repräsentiert,
das die Smlg. Benario zur Verfügung
gestellt hat. Feder- und Tuschzeich-
nungen und auch ein paar von den sehr
seltenen Badierungen vervollständigen
das reiche Bild des Künstlers, auch die
illustrierten Werke sind fast lückenlos
vorhanden. Die Galerie v. Garvens
hat eine Reihe von den höchst deli-
katen Aktzeichnungen hergeliehen, die
wieder einmal beweisen, mit welchem
Geschmack der Besitzer, Herr v. Gar-
vens, zu sammeln verstanden hat. Und in
Hannover wußte man nichts oder wollte
man nichts davon wissen! Fr. Wedekind


Rom. Die diesjährige Aus Stellung
der Pensionäre der französischen
Akademie hinterläßt wie im Vorjahre
einen geradezu trostlosen Eindruck.Nicht
einmal ein Talent ist unter den preisge-
krönten jungen Akademikern zu ent-
decken! Von all den Arbeiten, die in
einem großen Saal der Academia di Fran-
cia aufgestellt sind, sind nur hervorzu-
heben einige an den französischen Im-
pressionismus anschließende Frauenakte
von Beaume und an Piranesi geschulte
Stiche von Decaris. Die Plastiken der
Cassou, Bertola und E. J. Vezien zeigen
wenigstens akademisch fleißige Durch-
bildung und in den Tonporträts von
Vezien einen gut beobachteten Natura-
lismus. B. W.
*-
Die Ausstellung modernen kata-
lanischen Kunstgewerbes auf der
Ausstellung in Paris, die in diesen Ta-
gen in einem besonderen Pavillon dort
eingerichtet wird, und die der Leitung
der Gesellschaft für dekorative Künste
(»Foment de lesArts decoratives«) unter-
steht, wird interessante Proben aus dem
reichen Schatz des Kunstgewerbes zei-
gen, in dem Katalonien grade in den
letzten Jahren Bedeutendes geleistet hat.
B.
Madrid. In letzter Zeit ist im Pa-
lacio de Bibliotecas y Museos eine
Ausstellung von Kostümen aus den
verschiedenen spanischen Landschaften
eröffnet worden, die ein sehr wichtiges
Material darbietet. Augulo
*
Schleswig. Eine Ausstellung von
Werken gehörloser Künstler soll
Anfang August d. Js. mit der Einweihung
der neuen Taubstummenanstalt verbun-
denwerden. Sie wird voraussichtlich 4 bis
6 Wochen dauern. Zur Beteiligung wer-
den alle gehörlosen deutschen Künstler
und Künstlerinnen auf gerufen. Durch den
Versand (Hin- und Rücksendung) wer-
den den Ausstellern voraussichtlich keine
Kosten entstehen. Es empfiehlt sich
darum, die Zusendung, deren spätester
Termin der 3. August d. Js. ist, nach
vorheriger Anmeldung und besonderer
Aufforderung unfrankiert erfolgen zu
 
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