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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 59.1925 (April-September)

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Nr. 17/18
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Literatur / [Notizen] / Antiquariat / Kunstmarkt
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302

Literatur


Pompeji, Wandgemälde in der Villa Item: Weihe der Mystin
(Aus Albert Ippel, Pompeji. Verlag von E. A. Seemann, Leipzig)

architektonische Perspektiven findet
Ippel im Stadtbilde bestätigt, und weist
sie an verschiedenen Stellen der Ruinen
deutlich nach. Auch der Mosaiken Tech-
nik und Entwicklung wird in knappen,
sicheren Strichen gezeichnet. Auf dem
Untergründe solcher allgemein orientie-
renden Darlegungen werden dann die
einzelnen Hauptwerke in ganz kurzen
stilistischen und kritischen Bemerkun-
gen, die bisweilen von drastischer Deut-
lichkeit sind, eindrucksvoll geschildert;
so besonders die Erotenfriese des Vettier-
hauses und (auf Grund von Winters
Forschungen) das Alexanderschlacht-
mosaik. Ob die auf Marchioros Spuren
wandelnde Erklärung der schwer deut-
baren Bilder der sog.Villa Item überall
das Richtige trifft, vermag ich nicht zu
entscheiden; jedenfalls ist es an sich
schon ein Verdienst, diese wundervollen
Bilder, die jedem Beschauer unvergeß-
lich im Gedächtnis haften bleiben, dem
Laienpublikum zum erstenmal vorgelegt
zu haben. Überhaupt sind die Abbil-
dungen (fast 200!) geschickt gewählt und
trefflich reproduziert. Da das Buch in
Taschenformat gehalten ist, um auch
dem Reisenden als Vademekum zu die-

nen, ist der Druck klein;
doch ist er scharf und er-
müdet nicht das Auge.
H. Wachtier
-k
Zeichnungen alter
MeisterinderKunst-
halle zu Hamburg.
Niederländer. Ider-
ausgeg. v. GustavP a u 1 i.
VIII. Veröffentlichung
der »Prestel - Gesell-
schaft« zu Frankf. a. M.
Den Veröffentlichun-
gen von Handzeich-
nungen in den Kabi-
netten zu Bremen, Wei-
mar, Frankfurt und
Braunschweig schließt
sich jetzt eine neue, auf
mehrere Reihen berech-
nete an, die den Schätzen
der Hamburger Kunst-
halle gewidmet ist, zunächst den Nieder-
ländern. Gustav Pauli, der seinerzeit die
drei BremerMappen herausgegeben hatte,
legt in der jetzt erschienenen Mappe eine
Auswahl von 36 Blättern vor, und zwar
nicht in der sonst üblichen alphabeti-
schen Reihenfolge, sondern in chrono-
logischer Ordnung, so daß man eine Art
Entwicklungsgeschichte der niederländi-
schen Zeichenkunst vom 15. bis ins
17. Jahrhundert ahlesen kann. Die weit-
aus meisten Blätter stammen aus dem
Nachlaß des alten hamburgischen Samm-
lers, Händlers und Forschers Georg-
Ernst Harzen, dessen Sammlungen im
Jahre 1863, nachdem Harzen in Raten
gestorben war, in das Eigentum des
Hamburgischen Kunstvereins und dann
des Hamburgischen Staates übergingen.
Neu erworben wurde ein Skizzenblatt,
das Adrian Brouwer gegeben wird, und
eine besonders schöne Landschaftszeich-
nung von Jakob Ruysdael, die im Jahre
1917 angekauft wurde. — Unter diesen
Niederländern überwiegen, auch zahlen-
mäßig, die holländischen Meister durch-
aus. Rubens ist mit einem schönen
Mädchenkopf, van Dyck mit einer frühen
Zeichnung der »Gefangennahme Christi«
 
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