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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 59.1925 (April-September)

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Nr. 17/18
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Literatur / [Notizen] / Antiquariat / Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41231#0333

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Ausstellungen — Forschungen

311


Entwurfsblätter
größten Formats
aufgehängt. Es
ist auch nicht
einzusehen, war-
um eine Kunst-
ausstellung sich
auf Ausgeführtes
beschränken soll,
insbesondere bei
uns, wo bekannt-
lich moderne Bau-
ten kaum gebaut
werden. Will man
den Stand der
deutschen Archi-
tektur richtig zei-
gen, so muß man
gerade das geben,
was dazu verurteilt
ist, Papier zu blei-
ben. Denn aus-
stellen heißt pro-
pagieren. Die wir-
kungsvolleDarstel-
lung der Entwürfe
ist der ledernen
Photographie in
dieser Hinsicht
überlegen.
Gellhorn
*
FORSCHUNGEN
Datierte Seidenteppiche
im Mausoleum zu Kum in Persien
Die Reihe von Teppichen, die Schah
Abbas II. für sein Grab in Kum her-
steilen ließ und die sich noch heute an
diesem berühmten heiligen Ort befindet,
ist sicherlich die vollständigste und eine
der schönsten und wichtigsten Serien
dieser Art, die uns erhalten blieb. Sie
wird im Grabschatz mit größter Sorgfalt
aufbewahrt und nur einmal im Jahre den
Gläubigen gezeigt. Eine kurze, vorläufige
Beschreibung und ein Hinweis auf ihre
Bedeutung mag daher von besonderem
Interesse erscheinen1).
1) Die Besichtigung und das Studium dieser
Teppiche wurde mir ermöglicht durch die
Güte und freundliche Mitwirkung S. H. des
persischen Ministerpräsidenten Reiza Khan,

Wenn die Teppiche ausgelegt sind, wird
derSarkophagvon einem seidenen, silber-
und golddurchwirkten Stück bedeckt,
das völlig den sog. P olenteppichen gleicht,
von denen in Europa so viele Beispiele
bekannt sind, in Persien jedoch außer
diesem bisher kein einziges (Abb. 1). Es
ist tadellos erhalten, und der Silber- und
Goldgrund, den man auch in der Ab-
bildung einigermaßen erkennen kann, ist
sehr frisch und leuchtend.
Um den Sarkophag herum ist ein sehr
großer, zwölfseitiger Teppich von etwa
16 Meter Umfang ausgebreitet, ebenfalls

S. E. Mirza Hussein Khan Alai, des Herrn
Unterrichtsministers, des Gouverneurs von
Kum und der Verwahrer des Mausoleums.
Für unentbehrliche Hilfe bin ich ferner den
Herren Ahmed Khan, früherem Gouverneur
von Gilan, und Idekmet, von der Unter-
richtsverwaltung, verpflichtet.
 
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