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Pariser Kunstmarkt
Renoir, Gabrielle nähend. Aus der Sammlung Gangnat
Am 29. April ist die Versteigerung
des Nachlasses von Steinlen eröffnet wor-
den. Trotz der hohen Schätzung des
Künstlers sind die Preise relativ niedrig
geblieben. Ein ausgezeichnetes Porträt
Anatole France’s, eine Kohlezeichnung
mit weißer Kreide gehöht, hat nur 1050
Frs. gebracht.
Die Auktionen griechischer M ün-
zen sind im allgemeinen recht uninteres-
sant. Doch war die der Sammlung von
M. Alotte de la Fuye eine angenehme
Überraschung. Umfaßte sie doch Stücke
ersten Ranges. Recht beachtenswert ist
die Sammlung der Partherkönige, mit
insgesamt 700 Stücken, von denen der
Phriapatius allein eine Summe von 14000
Frs. erzielte, die durch das Hinzukommen
von 100 jüdischen Münzen zu einer Höhe
von 32500 Frs. emporgetrieben wurde.
Ein Bronzestück Artavas’ III. von Ar-
menien wurde von Florange für 3150 Frs.
gekauft, das seltene Stück
Hieropolis vonCyrrestique
mit Abd-Hadad von M. Ci-
ani für 3400 Frs., eine siku-
lisch-punische T etradrach-
me für 2150 Frs. von M.
Indamian.
Trotz des energischen
Vordringens des’modernen
Stils behalten die alten
Möbel ihren Wert. Eine
schöne Kommode Fouis
XV. wurde von M. Henry
Williams zum Preise von
29 000Frs. erworben. Zwei
Lehnsessel von Jakob er-
zielten einen Preis von
28200 Frs.,eine geschweifte
Kommode mit eingelegter
Arbeit nach Saunier 36200
Frs. Die interessantesten
Stücke chinesischer Kunst
waren ein Teller de la fa-
mille verte, die M. Fuld für
23000 F rs. kaufte,eine gold-
und silberniellierte Bronze,
die Darstellung eines phan-
tastischen Tieres, schein-
bar aus der Epoche Ming,
die die Summe von 30000
Frs. erreichte, und zwei
schöne Teppiche aus dem 18. Jahrhun-
dert, für die 29000 und 20000 Frs. be-
zahlt wurden. Ein Fayencekrug von Rage
mit reicher Ornamentation von weißer
und roter Emaille sowie Muffelfeuerver-
goldung — das Ganze auf kobaltblauem
Grunde —wurde mit 6100 Frs. bewertet.
Ein großer Wandteppich erreichte trotz
einiger Fehler die Summe von 47000 Frs.
Man nimmt an, daß er aus indo-mongo-
lischen Ateliers des 17. Jahrhunderts
stammt. Dormoy
Die Preise sind hoch, auch wenn man
sie in Gold umrechnet. Die Redaktion
Pariser Versteigerungen
Die Versteigerung Leon Michel-
Levy fand am 17. u. 18. Juni in der
Galerie Georges Petit statt. Sie um-
faßte moderne und alte Bilder, Ob-
jets d’Art und Möbel. Die höchsten
Preise erreichten alte Meister. Die »Ver-
Pariser Kunstmarkt
Renoir, Gabrielle nähend. Aus der Sammlung Gangnat
Am 29. April ist die Versteigerung
des Nachlasses von Steinlen eröffnet wor-
den. Trotz der hohen Schätzung des
Künstlers sind die Preise relativ niedrig
geblieben. Ein ausgezeichnetes Porträt
Anatole France’s, eine Kohlezeichnung
mit weißer Kreide gehöht, hat nur 1050
Frs. gebracht.
Die Auktionen griechischer M ün-
zen sind im allgemeinen recht uninteres-
sant. Doch war die der Sammlung von
M. Alotte de la Fuye eine angenehme
Überraschung. Umfaßte sie doch Stücke
ersten Ranges. Recht beachtenswert ist
die Sammlung der Partherkönige, mit
insgesamt 700 Stücken, von denen der
Phriapatius allein eine Summe von 14000
Frs. erzielte, die durch das Hinzukommen
von 100 jüdischen Münzen zu einer Höhe
von 32500 Frs. emporgetrieben wurde.
Ein Bronzestück Artavas’ III. von Ar-
menien wurde von Florange für 3150 Frs.
gekauft, das seltene Stück
Hieropolis vonCyrrestique
mit Abd-Hadad von M. Ci-
ani für 3400 Frs., eine siku-
lisch-punische T etradrach-
me für 2150 Frs. von M.
Indamian.
Trotz des energischen
Vordringens des’modernen
Stils behalten die alten
Möbel ihren Wert. Eine
schöne Kommode Fouis
XV. wurde von M. Henry
Williams zum Preise von
29 000Frs. erworben. Zwei
Lehnsessel von Jakob er-
zielten einen Preis von
28200 Frs.,eine geschweifte
Kommode mit eingelegter
Arbeit nach Saunier 36200
Frs. Die interessantesten
Stücke chinesischer Kunst
waren ein Teller de la fa-
mille verte, die M. Fuld für
23000 F rs. kaufte,eine gold-
und silberniellierte Bronze,
die Darstellung eines phan-
tastischen Tieres, schein-
bar aus der Epoche Ming,
die die Summe von 30000
Frs. erreichte, und zwei
schöne Teppiche aus dem 18. Jahrhun-
dert, für die 29000 und 20000 Frs. be-
zahlt wurden. Ein Fayencekrug von Rage
mit reicher Ornamentation von weißer
und roter Emaille sowie Muffelfeuerver-
goldung — das Ganze auf kobaltblauem
Grunde —wurde mit 6100 Frs. bewertet.
Ein großer Wandteppich erreichte trotz
einiger Fehler die Summe von 47000 Frs.
Man nimmt an, daß er aus indo-mongo-
lischen Ateliers des 17. Jahrhunderts
stammt. Dormoy
Die Preise sind hoch, auch wenn man
sie in Gold umrechnet. Die Redaktion
Pariser Versteigerungen
Die Versteigerung Leon Michel-
Levy fand am 17. u. 18. Juni in der
Galerie Georges Petit statt. Sie um-
faßte moderne und alte Bilder, Ob-
jets d’Art und Möbel. Die höchsten
Preise erreichten alte Meister. Die »Ver-