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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 59.1925 (April-September)

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Nr. 23
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Literatur / [Notizen] / Antiquariat / Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41231#0401

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Nekrologe — Sammlungen

379


Relief aus der Kultkammer des Kaninisut: Die Fahrt zum Speisenfeld im Segelschiff

das Organ der wichtigsten schlesischen
Kunstvereine ist. Die Schriftleitung hat
Prof. F. Landsberger übernommen.
A. L.
NEKROLOGE
Julius Zimpel f. Am 11. August ist
der Wiener Graphiker und Maler Julius
Zimpel, der zuletzt als Nachfolger Dago-
bert Peches der künstlerische Leiter der
Wiener Werkstätte gewesen war, im
Alter von 29 Jahren an einer Kopfgrippe
gestorben. Sein vorzeitiger Tod, der sich
dem frühen Sterben seines Vorgängers
und Egon Schieies anreiht, wirkt er-
schütternd als persönliches Schicksal und
als Symbol der kurzlebigen, sich in Jüng-
lingshast ausgebenden Wiener Kunst.
Vor seiner letzten Wirksamkeit für alle
Arten des Kunstgewerbes — besonders
für Gläser und Textilien hat er der Werk-
stätte Entwürfe geliefert — hat Zimpel
sich hauptsächlich als Buchkünstler be-
tätigt. Er hat eine große Zahl von Bü-
chern in verschiedenen graphischen
Techniken illustriert, vor allem aber eine
Anzahl seihst geschrieben und gezeich-
net. Die Einheit von Schrift und Bild,
sehr im Sinne der bibliophilen Entwick-
lung von heute gelegen, hat die »Zimpel -
Bücher« zu einer Spezialität innerhalb
der modernen künstlerischen Buchpro-
duktion gemacht. H. T.

PERSONALIEN
Als Nachfolger von Prof. M. Semrau
ist der außerordentliche Prof. Dr. Otto
Schmitt in Frankfurt a. M. zum ordent-
lichen Professor der Kunstgeschichte an
der Universität Greifswald ernannt
worden.
SAMMLUNGEN
Die Kultkammer des Kaninisut
Wien. Am 17. Juni fand in der Ägyp -
tischen Sammlung des Kunsthi-
storisch enMuseu ms die feierliche Er-
öffnung der Kultkammer des Kaninisut
statt. Sie stammt aus dem Gräberfeld
hinter der großen Pyramide (Cheops) bei
Gizeh. Hier hatte die Wiener Akademie
der Wissenschaften unter der Leitung
von Professor Junker in den Jahren 1912
bis 1914 das Gräberfeld, in dem die Gro-
ßen und der Hofstaat der Könige der
IV. Dynastie von 2900—2700 bestattet
waren, freigelegt. Die Gräberhügel, von
flacher, länglicher Würfelgestalt mit
schrägen Seitenwänden aus Steinquadern
erbaut, werden von der eingeborenen
arabischen Bevölkerung Mastaba (Bank)
genannt, und es hat sich dieser Name
allgemein als Bezeichnung für diese Grab-
anlagen eingebürgert. Einige dieser Ma-
stabas haben im Süden einen Anbau, der
die Kultkammern enthielt, die mit
 
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