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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 5.1894

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A. P.: Ein zweites Exemplar des gräfl. Brühl'schen Schwanen-Services
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https://doi.org/10.11588/diglit.4565#0106

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Figur 2.

EIN ZWEITES EXEMPLAR
DES GRÄFL. BRÜHL'SCHEN SCHWANEN-SERVICES.

M ersten Bande des von Herrn
H E. A. Seemann in Leipzig im
EA Verein mit dem Unterzeich-

neten, damals Direktorial-

assistent am königl. Kunst-
gewerbemuseum zu Berlin,
begründeten Kunstgewerbe-
blattes befindet sich ein Auf-
satz, betitelt: „Das gräflich Brühl'sche Schwanen-
service."

Das letztere befindet sich, ca. 3000 Stücke um-
fassend, zu Schloss Pforten in der Lausitz im Besitz
des gräflich Brübl'schen Hausfideikommisses und
War damals nur wenigen bekannt; durch das Ent-
gegenkommen des inzwischen verstorbenen Grafen
Brühl wurde eine Anzahl von Porzellanen aus dem
Service unter Wahrung des Eigentumsrechts dem
kgL Kunstgewerbemuseum zu Berlin zur dauernden
Aufstellung übergeben. Ein kurzer Hinweis auf die
Geschichte des Services, um das sich ein völliger
Sagenkreis gebildet hat, mag hier genügen.
Konstgewerbeblatt. N K. V. II. 6.

Es steht fest, dass das kostbare Geschirr damals
auf Bestellung des Ministers Graf Brühl in Meißen
angefertigt wurde und als größtes Meisterwerk der
kgl. Porzellanmanufaktur zu Meißen angesehen wer-
den muss, und scheint sich der Besteller erst nach
längerer Wahl für das Schwanenmuster entschieden
zu haben. In Schloss Pforten befinden sich nämlich
zwei Dutzend Teller mittlerer Größe, alle verschieden
in Dekor und Form, darunter Muster, die mir sonst
nirgends vorgekommen sind, sie tragen sämtlich das
Brühl'sche Wappen, teils auf dem Rand, teils in der
Mitte des Spiegels.

Diese Teller wurden kurz vor und nach 1736
angefertigt; unter ihnen befindet sich auch einer mit
dem Schwanenmuster, nur etwas anders dekorirt als
das Service. Den Namen verdankt das Service dem
als ornamentales Motiv auf und an allen Stücken
wiederkehrenden Schwan.

Durch einen großen Glücksfall ist nun das
städtische Kunstgewerbemuseum zu Köln in den
Besitz eines zweiten Exemplars des SfihjwatnservJces
 
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