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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 5.1894

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4565#0120

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KLEINE MITTEILUNGEN.

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hatte zur Folge, rlass mir der Liebhaber, misstrauisch ge-
worden, weder diesen Gegenstand, noch die 2 Zimmerein-
richtungen, für die er sich lebhaft interessirt hatte, abkaufte,
einfach weil er denselben Maßstab der Überforderung an
alles andere anlegte, was ich vertrat. Meine Herren, das
sind die Freuden eines geschäftlichen Vertreters auf einer
Ausstellung, dem, wie mir eines unserer sehr verehrten Mit-
glieder nach Chicago schrieb, der Undank aller derer sicher
ist, die nichts oder zu wenig verkauft haben. Denn die
meisten Aussteller glaubten, es brauchte nichts, als irgend
welche ihrer Erzeugnisse nach Amerika zu senden, dort
müssten sie bleiben. Nein, meine Herren, Sie kennen den
Amerikaner nicht; der weiß, was die Sachen kosten, der

WETTBEWERBUNG.

Zu dem vom Kunstgewerbeverein in Hamburg aus-
geschriebenen Wettbewerb auf Entwürfe :.n einfachen Grab-
steinen waren von 32 Bewerbern 48 Blatt Zeichnungen ein-
gesendet. Das aus den Herren Professor Dir. Dr. Lichtwark,
Bildhauer Kngelhart Feiffer und Baudirektor Zimmermann
bestehende Preisgericht hat folgendes Urteil abgegeben:
Nach sorgfältiger Prüfung wurden teils wegen ästhetischer,
teils technischer Bedenken, oder wegen zu großer Kostspielig-
keit oder mangels besonderer Vorzüge 40 Blatt Zeichnungen
ausgesondert und Entwürfe auf 8 Blatt Zeichnungen zur
engeren Wahl gestellt. Zur Erteilung eines ersten Preises

Rosette nach dem Gipsmodell der Karlsruher Kunstgewerbeschule gezeichnet von H. Daür.

kennt unser Land genau, während wir das seine nicht
kannten. Darin lag der große Fehler. Wenn Sie mich
«.her fragen würden, ob ich unsere Beteiligung an dieser
Weltausstellung auch für einen Fehler halte, so müsste ich
diese Frage mit einem entschiedenen ,,Nein" beantworten,
denn die Nichtbeteiligung an dieser größten aller Ausstel-
lungen wäre meiner ehrlichen Überzeugung nach ein großer
Dehler gewesen, wir würden damit nur Berlin in die Hand
gearbeitet haben, und das wollen wir doch im Kunstgewerbe
heute noch am allerwenigsten. Damit, meine Herren, habe
'Oh Ihnen meine auf die Erfahrung gegründeten Ansichten
über die geschäftliche Seite der Ausstellung skizzirt."

Bayerischer Kurier.

wurde keiner dieser Entwürfe für geeignet gehalten, weil
keiner derselben die übrigen durch originelle Erfindung oder
wesentliche Vorzüge überragte, dagegen beschloss das Preis-
gericht auf Grund des ihm programmgemäß zustehenden
Rechts, die zu Preisen ausgesetzte Summe von M. 300 in
sechs zweite Preise zu zerlegen und an folgende Entwürfe
zu erteilen: 1. Dem Entwurf II mit dem Kennwort; Friede;

2. dem Entwurf I auf Blatt A mit dem Kennwort: Hans;

3. dem Entwurf I mit dem Kennwort: Tod, wo ist dein
Stachel?; 4. dem Entwurf I mit dem Kennwort: Gedenket
mein!; 5. dem Entwurf I mit dem Kennwort: In Eile; ti. dem
Entwurf I mit dem Kennwort: Glückauf! Bei Eröffnung der
betreffenden Umschläge ergaben sich als Verfasser vorbe-
zeichneter Entwürfe folgende Herren: 1. H. Groth in Berlin;
2. Otto Hasslinger in Weinheim; ■'!. Th. Necker in Hamburg;
 
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