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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 7.1896

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Jessen, Peter: Die Kunst im Plakatwesen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4885#0098
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DIE KUNST IM PLAKATWESEN.

besseren Arbeiten älteren Datums wieder hervorgesucht
werden, und dass von den heutigen Plakaten für den
Bedarf der Sammler besondere Abzüge, sogar Drucke
vor der Schrift, hergestellt werden. Die Kataloge der
Händler, zahlreiche Aufsätze und mehrere Werke haben
dazu beigetragen, die Bewegung in weitere Kreise zu
tragen, wobei es natürlich nicht ohne manche Übertreibung
abgeht. Von Paris aus hat die neuere Plakatkunst be-

Erfinder, einen gewandten Arrangeur. Man fühlte, dass
dem Plakat endlich einmal ein Meister erstanden war.
Diese Meisterschaft hatte er sich nicht von ungefähr
erworben. Er hatte sein ganzes Leben der Steinzeichen-
kunst und dem Plakat gewidmet. Schon mit zwanzig
Jahren hatte der junge pariser Lithograph Anzeigen
und Anschläge auf den Stein gezeichnet; bald darauf
hatte er sieben Jahre in London verbracht, wo das

Meliers

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DERNIERE CREATION
• ELEGANCE • SO LI DHE

ÄEnvoi 'Fcanco du Catalogue

Plakat von Joseph Cheeet. 118 : 84 cm.

sonders nach London und New York hinübergegriffen;
jetzt rührt es sich auch an anderen Orten.

Auch diese junge Kunst ist entstanden, wie alle
wahrhaft neuen Gedanken: sie ist das Werk eines
Mannes. Dieser eine Mann ist Jules üheret, derselbe
Künstler, dessen Arbeiten vor zehn Jahren in Maindron's
erstem Werke zum erstenmale im Znsammenhang auf-
traten. Man erkannte damals auf den zum Teil farbigen
Tafeln des Buches einen virtuosen Zeichner, einen witzigen

Anschlagwesen schon damals weit kühner und breiter
entwickelt war als auf dem Festland; von dort brachte
er als Dreißigjähriger die Übung in großen Maßstäben
mit. Auch in Paris blieb er dem Gebiete treu. Seine
Arbeit ist schon dem Umfang nach ungeheuer; das
neueste Verzeichnis seiner graphischen Werke zählt
882 Nummmern. Das Beste davon hat er in dem
letzten Jahrzehnt geleistet und steht noch heute mit
seinen sechzig Jahren auf der Höhe seiner Kraft. Erst
 
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