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Acad.Ll.zh.
10.JUN.1911

Der Kunstmarkt

Wochenschrift für Kenner und Sammler
Herausgegeben u. verlegt von E. A. SEEMANN, Leipzig, Querstrasse No. 13
CMGasufiUfiufiUGUfia Beiblatt der Zeitschrift für bildende Kunst tsjnunutMRJtwfiuna

VIII. Jahrgang 1910/1911 Nr. 35. 9. Juni

Der Kunstmarkt erscheint am Freitage jeder Woche (mit Ausnahme der drei Sommermonate, in denen er nur je einmal erscheint) und kostet jährlich
(40 Nummern) frei ins Haus 6 Mark. Abonnenten der Zeitschrift für bildende Kunst erhalten den Kunstmarkt kostenfrei. Anzeigenpreis 30 Pf. für die
einspaltige Petitzeile. Redaktionsschluß Sonnabend mittag.

BEVORSTEHENDE AUKTIONEN

Über die mit Sternchen versehenen Versteigerungen ist im Anzeigenteile dieser Nummer Näheres zu finden.

Juni
Juni
9-
9-
12.
12.
12. u. 13.
12.—14.
15.
17-
20. u. 21.
20.—21.
München. Galerie Helbing. SmI. Karl Adel-
mann f-Würzburg. Antiquitäten, Kunst- u.
Einrichtungsgegenst, alte Kupferwerke.
Paris. Galerie George Petit. Smlg. Maurice
Kann. Viäm. u. holl. Meister d. 17. Jahrh.,
Engi. Maler.
Heidelberg. E. Carlebach. Bücher u. Bilder
d. Pfalz.
London. Sotheby. Huth-Library.
Paris. Gal. Petit. Oold-u.Silberarb., Elfenbein,
Holzskulpturen usw. Smlg. Baron Mayer
v. Rothschild.
Berlin.*Karl ErnstHenrici. Porträts und Kunst-
blätter.
Haag. Van Stockum. Seltene Flugschriften
über Amerika.
München.*Galerie Helbing. Mod. Meister, her-
vorrag. Werke. Nachl. Frau Marie Barlow-
München.
Frankfurt a. M.*Phil. Bode. Handzeichnungen
alter und neuerer Meister, Aquarelle.
Frankfurt a. M.*7?. Bangel. Alte Holzfiguren.
Keramik. SmI. Franck-Oberaspach. Kat. 791.
21.
22.—28.
27.-28.
Juni
6. Juli
Okt.
Herbst
Herbst
Herbst
Herbst
Herbst
1912
Frühjahr
Danzig. M. Bruchstein. Bücher u. Kupferstiche.
Frankfurt a.M. K- Th. Völcker. Bücher, Kunst-
blätter, Curiosa.
München. *Gal. Helbing. Antiqu., Kunst- u.
Einrichtungsgegenst. a. österr. Schloßbes.
Aachen. Ant. Creutzer. Gemälde u. Antiquit.
München. Galerie Helbing. Ölgemälde mod.
Meister a. d. Nachl. van Gelder f, Paris..
München. Gal. Helbing. Smlg. Sturm. Öl-
gemälde hervorragendster mod. Meister.
München. Galerie Helbing. Smlg. Gasser f.
Hervorrag. Porzellane meist süddeutsch.
Manufakturen.
München. Galerie Helbing. Ölgemälde bed.
alter Meister aus Schweizer Besitz.
München. Gal. Helbing. Koll. Ethofer-Salz-
burg. Miniaturen d. 17.—19. Jahrh.
München. Gal. Helbing. Koll. Lord Sudeley-
Toddington. Schweizer Glasscheiben.
München. Galerie Helbing. Smlg. Professor
Anton Heß f, München.
Berlin. R. Lepke. Gemäldesammlung Konsul
Weber-Hamburg.

NEUIGKEITEN VOM KUNSTMARKTE

Collection Lord Sudeley f, Toddington (Glou-
cestershire). Im Herbst dieses Jahres wird unter der
Leitung von Hugo Helbing in München die Versteigerung
der hervorragenden Sammlung alter Schweizer Glasge-
mälde des genannten Lords stattfinden, die Anfang des
19. Jahrhunderts zur Ausschmückung des von ihm selbst
erbauten Schlosses aufgekauft wurden. Nach dem Urteil
von Fachleuten finden sich die bedeutendsten Schweizer
Glasmaler des 16. und 17. Jahrhunderts ganz vorzüglich
hier vertreten. Den umfangreichen, deskriptiven Katalog
sowie das Vorwort hierzu verfaßt ein erster Kenner: Dr.
Hans Lehmann, Direktor des »Schweizerischen Landes-
museums« Zürich. Sammlungen Schweizer Glasgemälde
sind in den letzten Jahrzehnten nur ganz vereinzelt auf den
Markt gelangt, ernsthaften Sammlern ist durch diese Auktion
eine seltene Gelegenheit zum Kaufe geboten.
Die 7. Auktion von Karl Ernst Henrici, Berlin W. 35,
steht ihren Vorgängerinnen an Reichhaltigkeit und seltenen
Blättern nicht nach. Es kommen vom 12. bis 14. Juni wieder
über 1000 ungewöhnlich schöne Porträts (Hohenzollern-
porträts, Napoleon I. usw.), Farbendrucke und Schabkunst-

blätter, sowie auch eine Anzahl Gemälde und Handzeich-
nungen zum Verkauf. Die Abteilung Friedrich der Große
ist besonders reichhaltig, u. a. ist der eminent seltene Stich
von J. F. Bause vom Jahre 1764 da, der den König in Halb-
figur darstellt, dann das Blatt von F. Carsten mit der Unter-
schrift »Le Philosophe de Sans-Souci«. Nicht minder inter-
essant sind die vielen seltenen Darstellungen der Königin
Luise und Friedrich Wilhelms III., erwähnt sei hier nur
das große historische Gruppenbild der königlichen Familie,
gemalt von Dähling, gestochen von Meyer. Eine große
Kollektion russischer und polnischer Porträts schließt sich
an. In der dritten Abteilung finden wir zahlreiche seltene
Blätter, auch in Farben, aus der Blütezeit des englischen
und französischen Kupferstiches. Der Katalog bringt übri-
gens go der interessantesten Stücke in guten Reproduk-
tionen, darunter die seltene Darstellung der Henriette Bara-
nius, der berühmten Sängerin an der Berliner Hofoper zur
Zeit Friedrich Wilhelms II., in ganzer Figur nackt auf einem
Sessel sitzend (von A. Gäri), und eine Original-Kreidezeich-
nung von G. du Nouy vom Jahre 1835, die George Sand
in trefflicher Charakteristik.
 
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