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Kurpfälzer Jahrbuch: ein Volksbuch über heimatliche Geschichtsforschung, das künstlerische, geistige und wirtschaftliche Leben des Gebietes der einstigen Kurpfalz — 5.1929

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Kintz, J. Ph. A.: Bäder in Heidelberg und Bad Heidelberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.41982#0232

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Einwohner errichteten warmen Heilbäder". Wir lesen darüber bei Fr. P.
Wundt, Geschichte und Beschreibung der Stadt Heidelberg. 1805: „Die Maische
Apotheke, dem goldenen Ochsen gegenüber... Merkwürdig sind jetzo dabei
die 1797 neu errichteten Heilbäder, nämlich Reinlichkeitsbäder, kalt oder warm,
nach Reaumours Wärme-Messer, Seifenbäder von spanischer und venetiani-
scher Seife, oder von Seisenwurzel bereitet; Laugbäder von Bucheholzasche
oder Potasche bereitet; Meerfalz-bäder; Schwefel-, Leber-, Quecksilber-, Malz-
bäder; erweichende Kräuterbäder mit und ohne Kuhmilch; stärkende Kräuter-
bäder mit und ohne riechbaren Spiritus, Lohbäder, mit und ohne gewürzte
Kräuter; Cisenbäder von Eisenvitriol, oder aus den Stahlkugeln bereitet;
Ameisen-bäder; Kinderbäder aus verschiedenen Ingredienzen nach Vorschrift
des Arztes, z. B. aus Krappwurzel, aus Senstmehl, aus einem Absud von
Kälberfühen, aus Bier, aus Wein und Wasser nach Gutbefinden des Arztes.
Trvppbäder kalt oder warm; endlich Lungenbäder aus den verschiedenen
Kräuterdämpfen durch Destillationsgefähe und Schläuche zum Einathmen
eingerichtet." Daß auch Fremde als Badegäste nach Heidelberg kamen, ent-

Der Kulturperiode Roms folgte erst Jahrhunderte später an der Stelle
des heutigen Badehauses — vielleicht auf römischem Anterbau aus der Zeit
des Mühlenbauers Hadrian — die Bergheimer Mühle, bekannt als Erb-
bestand geistlicher Administration. Dieser folgte ein Zementwerk und diesem
nach tastenden Versuchen das heutige Badehaus.
Allgemein von Bädern in Heidelberg selbst finden wir erst wieder be-
richtet in der vom Apotheker Wilhelm Mai 1797 veröffentlichten Schrift;
„Ankündigung der zum Vortheil und zur Gemächlichkeit der Heidelberger

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