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Lanckoroński, Karl [Hrsg.]
Städte Pamphyliens und Pisidiens (Band 1): Pamphylien — Wien, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.4610#0145
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---- I 20 ----

Zum Schlüsse muss besonders betont werden, dass an dem Bühnenhause in Aspendos
keine Spur einer Vorrichtung sich befindet für die Befestigung beweglicher Decorationen.
Es liesse sich auch nicht leicht Etwas denken, was dem Anbringen von hölzernen Gerüsten
und bemalten Leinwanden grossen Massstabes so sehr im Wege stünde als die vorhandene
Architektur mit den weit ausladenden Gesimsen.

Unter dem unmittelbaren Eindrucke dieser auch in ihrer Zerstörung noch gewaltig
wirkenden Bühnenwand schwindet jeder Gedanke an die Möglichkeit des vollständigen Ver-
steckens derselben während der Theatervorstellung, und welcher Art auch die Skenenaus-
stattung der Alten gewesen sein mag, man begreift, dass das auch unter dem Zeltdache noch
stattfindende Spiel von Sonnenlicht und Schlagschatten, welches der plastischen Architektur
ihren Reiz verleiht, jeden Versuch, durch täuschende Malerei auf die Einbildungskraft der
Zuschauer wirken zu wollen, von vorneherein hätte vereiteln müssen.

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Wasserleitung. Zu den Besonderheiten des Gesammtbildes von Aspendos gehört der Aquäduct, welcher

von den nordwärts gelegenen Bergen das Wasser der Akropolis zuführte.

Dieses Bauwerk ist derart angeordnet, dass das Wasser in geschlossenen Steinröhren
von den Hügelabhängen in das Thal hinabfloss und bei der Akropolis wieder hinauf; nur
die tiefste Stelle des Thaies, eine etwa 850 M. breite Niederung, wurde auf einer Brücke
übersetzt. Auf dem Rande dieser Niederung erheben sich beiderseits hydraulische Thürme,
welche der Wasserfaden auf allmälig höher steigenden Gewölben erklimmen musste, um an
der anderen Seite wieder hinabzufliessen. (Fig. 96 A.)

Diese Anordnung der Leitung nach dem Grundsatze der communicirenden Röhren
ersparte den Bau von mehreren übereinanderstehenden Bogenreihen, welche nöthig wurden,
sobald das Wasser in stetigem Falle über das Thal hätte hinweggeführt werden sollen. Der
Zweck der hydraulischen Thürme aber ist die Entfernung der Luft aus der geschlossenen
Rohrleitung und die Verminderung der Reibung in derselben; denn diese Thürme trugen
kleine offene Behälter, in denen das Wasser zu Tasre trat. *

1 Wasserleitungen nach dem Grundsatze der communicirenden Röhren beschreibt Vitrav
im 6. Capitel des 7. Buches; doch erwähnt er nicht der hydraulischen Thürme; die Reste einer
Leitung in geschlossenen Röhren sah Texier bei Patara in Lykien; eine solche antike
Leitung befindet sich auch bei Lyon. Das wichtigste Beispiel einer Druckleitung, ähnlich der-
jenigen von Aspendos, ist aber der ältere Aquäduct zu Pergamon, wo Berggipfel die Stelle
der Thürme vertreten.

Nach demselben System wie der Aquäduct zu Aspendos ist die Mehrzahl der Wasser-
leitungen von Constantinopel ausgeführt, Bauwerke, welche zum Theil schon von den griechi-
schen Kaisern begonnen wurden. Hier folgt das Wasser der Quellen oder Sammelteiche (Bend)
in Bleiröhren den Senkungen derThäler. In Entfernungen von einigen hundert Metern sind Pyra-
miden errichtet, Suterasi (Wasserwaagen) genannt, auf deren Spitze ein kleiner Behälter sich
beiludet. An dieser Pyramide wird das Rohr hinaufgeführt, das Wasser tritt in den Behälter
und fliesst an der anderen Seite in einer Röhre wieder hinab. Der Behälter im Suterasi dient
dazu, das Wasser mit der Luft in Berührung zu bringen, ausserdem aber zur regelmässigen Vertheilung des
Wassers, welches in Röhren von bestimmtem Durchmesser seitwärts abgeleitet werden kann.

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