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nistisch gesinnte Schlesier zu Raymund und Anton (vgl. dar-
über E. Fink in der Zeitschrift des hist. Vereins für Schwaben
und Neuburg XXI, 1894, S. 57ff.). Es werden genannt Georg
von Logau, Georg Saurmann, Georgius Sylvanus, Anton Paus.
Am fruchtbarsten erwies sich Georg von Logau (f 1553), der
von Anton F. sagte, seine Frömmigkeit und der weise Gebrauch
seiner Reichtümer machten Augsburg in der ganzen Welt be-
rühmt. Namentlich der zweite, durch Anton F. geförderte
Aufenthalt Logaus wurde von Wichtigkeit für die Wissen-
schaft. Er lernte in Rom einen Deutschen kennen, der sich
gern Johannes Lucretius Aesiander nannte und identisch ist
mit dem nachmals berühmt gewordenen Orientalisten und
Büchersammler Johann Albrecht Widmannstetter, der in der
Geschichte der Bibliotheken Joh. Jak. Fuggers und der bayeri-
schen Herzöge eine besondere Rolle gespielt hat. Er verschaffte
Logau die bisher unveröffentlichten Gedichte des Grattius
(Cynegetica), Ovidius (Halieutica), Nemesianus (Cyneg.), deren
aus Neapel stammenden Codex s. IX (jetzt in Wien) Jacopo
Sannazaro aus Frankreich nach Italien geschafft hatte.
Der bedeutende Philologe Joh. Bapt. Egnatius half bei der
Emendation der Texte und dann ließ Logau die Dichtungen
zusammen mit Calpurnii Siculi Eclogae, die schon früher pu-
bliziert waren, 1534 in Venedig in der Aldusoffizin des Paulus
Manutius und im gleichen Jahr wenige Monate später auch in
Augsburg drucken. Die im Februar fertiggestellte Aldine hat
am Schluß ein dem Augsburger Druck fehlendes Gedicht
Adriani Cardinalis Chrysogoni ad Ascanium cardinalem S. Viti,
vicecancellarium. Beide Drucke haben dieselbe Dedikations-
epistel „Magnifico et ornatissimo viro Antonio Fuccaro Augu-
stano Georgius Logus Silesius“. Ich hebe daraus hervor:
„Etenim cum Augustae Vindelicorum, quae tibi patria est,
annis iam tribus, cum eo tempore Carolus V. Romanorum
imperator invictissimus imperii principibus et proceribus con-
vocatis concilium in ea urbe haberet, in aula inclyti Romanorum
ac Pannoniae et Bohemiae regis Ferdinandi versarer, summa
me abs te humanitate et perquam familiariter acceptum memini
atque tractatum neque a te modo, etiam a dignissimo festivissi-

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